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Toedliche Traeume

Toedliche Traeume

Titel: Toedliche Traeume
Autoren: Sonja Planitz
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eine Wasserfrau. Segnete sie ein Wesen, wechselte dessen verlorene Seele ins Reich der Toten. Sally war, genau wie Dascha, eine Vampirjägerin. Dann waren da noch das Medium Nane und die Traumgängerin Viola. Also, warum sollte es Dascha ablehnen jemandem zu helfen der ihre Hilfe scheinbar dringend nötig hatte? Ein Geist würde wohl kaum versuchen sie zu ertränken oder ihre Seele in einem Kampf fordern. Außerdem konnte Dascha die anderen ja schlecht alleine fahren lassen, sie hatten alle von Anfang an zusammengehalten, außer Sally, die ja erst in dem Vampirfall dazukam. Aber auch auf sie war verlass gewesen. Kyle hatte das natürlich garnicht gerne gehört, also waren sie im Streit auseinandergegangen und hatten seitdem nicht mehr miteinander geredet. Enttäuscht schaute sie wieder nach vorne. „Wir werden etwa zwei Stunden fahren, es ist nicht so weit weg. Aber genauso abgelegen wie unser Internat. Das alte Herrenhaus, in dem es angeblich spuken soll, liegt auf einer Klippe direkt am Meer. Am Fuße der Klippe liegt ein kleines Dorf mit ein paar Feldern. Rose Black war früher berühmt für seinen guten Kaffee, der dort angebaut wurde. Rose war der Familienname der Familie, die das Dorf, die Felder und das Herrenhaus erbaut hatten. Doch nicht lange nach dem Verschwinden von Maria Rose, der Großmutter unserer Auftraggeberin, ging es bergab. Menschen verschwanden, andere starben, wieder andere liefen davon. Irgendwann gingen die Ernten schlecht aus, bald war es für die meisten Arbeiter nicht mehr tragbar dort zu bleiben. Heute wohnen nur noch wenige Leute überhaupt in dem Dorf. Das Herrenhaus ist leer, Familie Rose musste vor dem Spuk ins Dorf flüchten. Angebaut wird dort jetzt Baumwolle, womit sich die übrigen Leute mit einem kleinen Modelabel über Wasser halten. Sie hoffen, dass Rose Black wieder aufblüht, wenn wir den Geist vertreiben können.“ Die Mädchen hatten Lilith schweigend zugehört. „Liege ich richtig, wenn ich vermute, dass der Geist der sich dort herumtreibt, der Geist von dieser Maria ist?“, fragte Emily nach einer Weile. Lilith nickte zustimmend. „So heißt es zumindest. Aber um das zu klären, fahren wir ja dort hin.“ „Wie genau sind die Menschen, die gestorben sind, denn gestorben?“, fragte Sally nachdenklich. „Das ist das Nächste. Es gab keinen Grund. Sie sind ganz normal eingeschlafen und wachten am nächsten Morgen nicht wieder auf. Ihre Herzen blieben einfach stehen. Kein Arzt konnte etwas feststellen. Es waren alles Leute, die am Tag davor noch gesund waren.“ Wieder herrschte Schweigen. Ein Spukhaus und Menschen, denen einfach das Herz stehen blieb. „Also ich finde, das klingt spannend! Aber die Stimmung hier ist irgendwie fürn Arsch, lasst mich ma!“, durchbrach Sally die stille und löste ihren Gurt. Dann quetschte sie sich zwischen die beiden vorderen Sitzbänke und machte das Radio an. Unter dem Protest von Lilith suchte sie einen Sender, der Rock spielte, und drehte die Lautstärke hoch. Dann setzte sie sich zufrieden wieder hin. Während die anderen aus dem Fenster schauten, holte Dascha ihr Handy heraus und wollte eine SMS schreiben. Doch nachdem sie das Schreibfenster eine weile nachdenklich angestarrt hatte, steckte sie ihr Handy unverrichteter Dinge wieder zurück in die Hülle und schob es wieder in ihre Rocktasche.

Kapitel 1: Rose Black

    „Oh meine Güte, was ist das denn für ein unheimlicher Kasten?“, fragte Nane, als Rose Black in Sicht kam. Das alte Herrenhaus, das auf der Klippe thronte, sah aus wie aus einem Geisterfilm. Es war riesig, mit vielen kleinen Türmchen. Eingezäunt war es, und dass der Garten total verwildert war, konnte man von Weitem schon sehen. Die Regenwolken tauchten es in ein Gruseliges, Trübes grau. Direkt hinter dem Haus musste die Klippe wohl steil zum Meer abfallen. Auch das Dorf war nahe am Rand zu den Klippen gebaut, die Felder erstreckten sich zur rechten Seite zum Wald hin. Ein paar kümmerliche Baumwollpflanzen wuchsen dort. Einige der Häuser des Dorfes waren schon verfallen, andere hatten kaputte Fenster oder schief hängende Türen. Nur wenige sahen noch bewohnbar aus. „Ich wage zu bezweifeln, dass hier jemand wohnen will, selbst wenn wir diesen Geist vertreiben“, sagte Sally mit hochgezogenen Augenbrauen. „Sei doch nicht so negativ! Sieht alles viel schlimmer aus, als es ist. Das liegt bestimmt nur am Regen!“ entgegnete Viola. „Wer hat dich denn jetzt gefragt?“ „Hey, lasst den Mist ihr
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