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Toedliche Spur

Titel: Toedliche Spur
Autoren: André Marx
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aufzubauen, sondern um ihr Leben zu retten. Nämlich genau in dem Moment, wenn ihr Ex-Geliebter MacDunno aus dem Gefängnis entlassen wurde. Susanna war wütend und forderte mich immer wieder auf, ihr das Geld zu geben. Aber ich konnte nicht. Schließlich gingen wir im Streit auseinander. Jahrelang lag das Geld dort im Bankschließfach, ohne dass ich es je angerührt hätte. Und genauso lange habe ich meine Schwester nicht mehr gesehen.«
    Nun wandte sich Justus an MacDunno. »Sie wussten also, dass Susanna das Geld hatte.«
    Er nickte wütend.
    »Warum haben Sie es dann nicht der Polizei gesagt?«
    »Weil es mir erst später klar wurde. In der Zelle habe ich den Abend der Geldübergabe immer und immer wieder durchgespielt, bis ich schließlich darauf kam, dass Steve das Geld gar nicht gestohlen haben konnte. Nach langen Überlegungen kam nur noch eine Person dafür infrage, auch wenn ich es ihr nie zugetraut hätte: Susanna. Doch zu dem Zeitpunkt war sie längst über alle Berge, und ich beschloss, so lange zu warten, bis ich wieder frei wäre, um mir das Geld dann selbst zu holen.«
    »Also sind Sie nach Ihrer Entlassung nach Australien geflogen.«
    »Genau.«
    »Und dort hat er Susanna gezwungen, ihm zu sagen, wo das Geld geblieben ist«, fuhr Morton wütend dazwischen. »Er hat sie bedroht, bis sie ihm schließlich die Wahrheit sagte. MacDunno setzte sich in das nächste Flugzeug und flog nach Kalifornien, um mich aufzuspüren. Aber meine Schwester warnte mich rechtzeitig, obwohl MacDunno gedroht hatte, sie umzubringen, wenn sie das tat. Ich wusste, dass ich nur noch wenige Stunden Zeit hatte, bis er hier aufkreuzen würde. Also handelte ich überstürzt.«
    Justus nickte. »Sie ließen Ihren Wagen die Klippen hinabstürzen, um so Ihren Tod vorzutäuschen, in der Hoffnung, MacDunno würde die Geschichte glauben.«
    »Richtig. Was ich nicht wusste, war, dass er zu diesem Zeitpunkt schon seit einigen Stunden in Los Angeles war und mich beobachtete. Er hat mich nur gewähren lassen, weil ihm nichts Besseres passieren konnte: Ich täuschte meinen Tod vor. Einfacher konnte ich es ihm nicht machen. Bald bemerkte ich jedoch zufällig, dass ich verfolgt wurde, und konnte ihm entkommen. Ich versteckte mich in einem kleinen Motel in Thousand Oaks und wartete ab. Für den absoluten Notfall hatte ich euch eine Diskette mit zwei Hinweisen in die Zentrale geschmuggelt und dir, Justus, eine Vollmacht für mein Bankschließfach erteilt. Ich dachte, falls alle Stricke reißen und etwas Unvorhergesehenes passiert, seid ihr die Einzigen, die den Fall aufklären können.«
    »Das ist uns ja auch gelungen«, sagte Justus stolz. »Fast jedenfalls. Was ich aber immer noch nicht verstehe: Wie sind Sie, Mr MacDunno, auf uns gekommen? Sie tauchten plötzlich auf und verfolgten uns.«
    »Ich war Morton in der Nacht des vermeintlichen Unfalls auf den Fersen und beobachtete, wie er euren Schrottplatz betrat«, brummte MacDunno. »Zunächst dachte ich, er wollte sich auf dem Gelände verstecken, doch ein paar Minuten später tauchte er wieder auf und fuhr Richtung Malibu, wo er seinen Wagen abstürzen ließ. Erst als ich Mortons Spur verloren hatte, kam ich darauf, dass sein Kurzbesuch bei euch mehr war als eine Pinkelpause. Also habe ich mich an euch gehalten. Ich wusste, dass ihr in die Sache verstrickt seid und etwas wisst. Erst recht, nachdem ihr mich im Parkhaus abgehängt hattet.«
    »Puh!«, stöhnte Peter. »Das muss ich erst mal verdauen. So viele Informationen auf einmal sind wirklich zu viel für mich. Aber eines habe ich immer gewusst: dass Sie unschuldig sind, Morton.«
    »Nun ja, nicht ganz«, gestand der Chauffeur. »Ich habe immerhin zwanzig Jahre lang gestohlenes Geld aufbewahrt, ohne jemandem etwas davon zu sagen.«
    »Weil Sie Ihre Schwester schützen wollten«, sagte Justus. »Das kann ich gut verstehen.«
    »Die Polizei wird das anders sehen. Wisst ihr, es geht mir gar nicht um mich. Sondern um Susanna. Sie würde bestimmt ins Gefängnis wandern, da sie damals vor Gericht gelogen hat. Aber das hat sie nicht verdient.«
    »Tja«, sagte Justus seufzend. Ratlos blickte er von Morton zu MacDunno und schließlich zum Koffer. »Da haben wir also einen gefesselten Verbrecher und eine Million Pfund in bar.« Er wandte sich an Bob und Peter.
    Bob ließ das Handy sinken. »Die Polizei rufen können wir nicht.«
    »Sondern?«
Ein Grund zu feiern
    »Es war fantastisch!«, schwärmte Tante Mathilda, als sie in ihrem edelsten
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