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Toedliche Spur

Titel: Toedliche Spur
Autoren: André Marx
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halben Millimeter zu groß oder zu klein geraten waren. Es musste perfekt sein, damit MacDunno ihnen die Täuschung abnahm. Doch schließlich hatten sie so viel Papier zusammen, dass sie es bündeln konnten. Jeweils der oberste und der unterste Schein eines Stapels waren echt, dazwischen befand sich das »Falschgeld«. Wenn es ganz genau aufeinander-gelegt und mit einem Papierstreifen zusammengebunden wurde, sah man den Betrug nicht sofort. Es dämmerte bereits, als sie endlich ihre »Million« zusammenhatten.
    »Jetzt aber Tempo, Leute«, drängte Justus. »Wir müssen noch unsere Ausrüstung zusammensuchen, den Wagen holen und den Peilsender testen.« Während ihrer Arbeit waren sie auf die Idee gekommen, den Geldkoffer mit einem Minisender auszustatten. Justus hatte ein solches Gerät vor einiger Zeit selbst zusammengebastelt. Die Reichweite war so groß, dass man jemanden in größerem Abstand verfolgen konnte, ohne gesehen zu werden. Sie hatten ihn schon lange nicht mehr benutzt, doch er hielt dem Test stand.
    Peter schlitzte das dünne Nylonfutter des Koffers auf, schob den Sender hinein und nähte das Ganze sorgfältig wieder zu. »So, Kollegen, ich gehe jetzt los und hole den MG.«
    »Hast du dein Walkie-Talkie?«, fragte Justus schnell.
    »Ach, hätte ich fast vergessen!« Peter ging in die Zentrale, öffnete den Aktenschrank, in dem sie ihre Ausrüstung verstaut hatten, und nahm eines der drei kleinen Sprechfunkgeräte heraus. Dann verabschiedete er sich. »Bin in einer halben Stunde wieder da! Ich werde gleich im Wagen sitzen bleiben.«
    »Dann also bis in einer halben Stunde auf Kanal drei!«
    Der Zweite Detektiv schwang sich auf sein Fahrrad und radelte über den Schrottplatz zur Straße.
    »So, dann platzier diesen schönen Koffer doch mal ganz unauffällig, Bob«, meinte Justus.
    Bob sah sich unschlüssig um und stellte ihn schließlich direkt neben die Druckerpresse. »Ist das unauffällig genug?«
    Justus bildete mit Daumen und Zeigefinger der rechten Hand einen Kreis. »Perfekt! Jetzt werde ich noch schnell Tante Mathildas Kühlschrank plündern – wer weiß, wie lange wir warten müssen –, und dann geht es auf Tauchstation!«
    Wenige Minuten später kam er zurück, bepackt mit Keksen und Orangensaft. Sie gingen in die Zentrale. Vorsichtig nahm Justus die selbstklebende Wanze ab, ein kleiner schwarzer Knopf mit Mini-Antenne. Er ging hinüber in die Dunkelkammer, öffnete den Schrank, in dem sich die Chemikalien zum Entwickeln von Fotos befanden, klebte die Wanze dort fest und legt zur Sicherheit noch vorsichtig einen Stapel Fotopapier auf das winzige Mikrofon.
    »Der dürfte nichts mehr hören«, sagte er überzeugt, als er zurückkehrte. »Und jetzt zur Ausrüstung.« Er öffnete den Schrank und legte alles, was sie für die »Operation Morton«, wie sie ihr Vorhaben getauft hatten, brauchten, in einen schwarzen Rucksack: ihr Handy, das sie extra für Notfälle angeschafft hatten, eine Rolle Paketklebeband und den Empfänger für den Peilsender.
    Währenddessen stellte sich Bob an das Periskop, das sie in die Zentrale eingebaut hatten: ein mit Spiegeln versehenes Ofenrohr, mit dessen Hilfe man wie in einem U-Boot durch das Dach nach draußen sehen und den Schrottplatz überblicken konnte. Bob richtete es so aus, dass er den Koffer in der Werkstatt genau im Visier hatte.
    Dann stellte Justus ein Walkie-Talkie auf den Schreibtisch, schaltete es empfangsbereit auf Kanal drei, setzte sich gemütlich hin und begann, sich über die Kekse herzumachen. »Warten«, seufzte er. »Eine meiner Lieblingsbeschäftigungen, wenn es was zu essen gibt.«
     
    Peter hatte in Windeseile etwas gegessen und seinen Eltern erklärt, er müsste wegen einer ausgedehnten Aufräumaktion in der Zentrale, bei der er Justus und Bob nicht allein lassen konnte, wieder zurück. Er hatte dabei gleich angekündigt, dass es länger dauern könnte und er daher vielleicht bei Justus übernachtete. Schließlich wusste er nicht, wann die »Operation Morton« starten und wie lange sie dauern würde. Dann war er in seinen roten MG gesprungen, um zurück zum Schrottplatz zu fahren. Sie hatten sich für sein Auto entschieden, da MacDunno Bobs Käfer bereits kannte. Der Zweite Detektiv parkte ein Stück von der Einfahrt entfernt im Schatten eines Baumes, sodass er die Straße gut überblicken konnte, ohne selbst gesehen zu werden. Er nahm das Funkgerät zur Hand.
    »Zweiter an Erster und Dritter, bitte kommen!«
    »Hier sind wir«, quäkte
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