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Tödliche Liebe: Roman (German Edition)

Tödliche Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Liebe: Roman (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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Kinderzimmer Eltern und Betreuer damit beginnen, diesen gesunden Egoismus zu unterdrücken.«
    »Ganz genau.« Sein starres Lächeln blieb unverändert, während sein Blick voller Panik hin und her schnellte.
    Deanna rutschte auf ihrem Sessel ein wenig nach vorne und legte unterhalb des von den Kameras erfaßten Bereichs die Hand auf seine starren Finger. Ihr Blick strahlte Interesse
aus, ihre Berührung vermittelte Unterstützung. »Sie sind der Meinung, die Forderung der Erwachsenen, Kinder sollten ihr Spielzeug mit anderen teilen, schaffe einen unnatürlichen Präzedenzfall.« Aufmunternd drückte sie ihm die Hand. »Haben Sie nicht das Gefühl, daß das Teilen eine elementare Form der Höflichkeit darstellt?«
    »Überhaupt nicht!« Mit diesen Worten begann Jonathan, ihr seine Gründe dafür zu erläutern. Obwohl er seine Erklärungen nur stockend von sich gab, konnte sie ihm immer wieder über seine Unbeholfenheit hinweghelfen und ihn so sicher durch den drei Minuten und fünfzehn Sekunden langen Beitrag führen.
    »Soviel also zu dem Buch Ich will, was mir zusteht! von Jonathan Monroe«, sagte sie abschließend in die Kamera. »Es ist überall im Buchhandel erhältlich. Vielen, vielen Dank, daß Sie heute zu uns gekommen sind, Jonathan.«
    »Es war mir ein Vergnügen. Nebenbei bemerkt, arbeite ich gegenwärtig an meinem zweiten Buch mit dem Titel Platz da, ich war zuerst da! Darin geht es um gesunde Aggression.«
    »Viel Glück damit! Gleich sind wir wieder da mit dem Rest vom Mittagsmagazin .« Sobald die Werbung begonnen hatte, lächelte sie Jonathan an. »Sie waren großartig! Ich schätze es sehr, daß Sie gekommen sind.«
    »Ich hoffe, ich habe es gut gemacht.« Sobald sein Mikrofon entfernt worden war, zückte Jonathan ein Taschentuch, um sich den Schweiß von der Stirn zu wischen. »Ich war jetzt das erste Mal im Fernsehen.«
    »Sie haben das sehr gut gemacht. Ich glaube, das wird eine Menge Interesse an Ihrem Buch hervorrufen.«
    »Meinen Sie wirklich?«
    »Aber sicher. Würden Sie dieses Exemplar Ihres Buches wohl für mich signieren?«
    Jonathan strahlte wieder, nahm das Buch und den von ihr angebotenen Stift entgegen. »Sie haben mir die Sache aber auch leicht gemacht, Deanna. Heute morgen gab ich ein Radiointerview, bei dem der Moderator nicht einmal den Text auf der Buchrückseite gelesen hatte.«
    Sie griff nach dem mit einem Autogramm versehenen
Buch und stand auf; in Gedanken war sie bereits am Nachrichtentisch auf der anderen Seite des Studios. »Das macht es allen schwer. Noch einmal vielen Dank«, sagte sie und reichte ihm die Hand. »Ich hoffe, Sie kommen mit Ihrem nächsten Buch wieder zu uns.«
    »Aber gerne!« erwiderte er. Deanna jedoch war bereits gegangen, bewegte sich geschickt über die Kabelschlangen am Boden hinweg und nahm ihren Platz hinter dem Tisch der Nachrichtenredaktion ein. Sie ließ das Buch darunter verschwinden und befestigte das Mikrofon am Revers ihres roten Kostüms.
    »Noch so ein Spinner!« Eine solche Bemerkung konnte nur von ihrem Komoderator Roger Crowell kommen.
    »Er war sehr nett.«
    »Du findest doch alle sehr nett, und die Spinner ganz besonders.« Grinsend warf Roger einen prüfenden Blick in seinen Handspiegel und rückte kaum merklich die Krawatte zurecht. Sein reifes, vertrauenswürdiges Gesicht mit den vornehm an den Schläfen ergrauten rostfarbenen Haaren gab vor der Kamera immer ein gutes Bild ab.
    »Deswegen hast ja auch du einen festen Platz in meinem Herzen, Rog.«
    Die Bemerkung erzeugte bei den Männern hinter der Kamera ein verstohlenes Kichern. Die Antwort, die Roger darauf geben wollte, wurde vom Aufnahmeleiter abgewürgt, der ihnen signalisierte, wieviel Zeit noch blieb. Während auf dem optischen Souffleur über der Kamera der Sprechtext abrollte, lächelte Roger in diese hinein und schlug den richtigen Ton für einen erfreulichen Beitrag über die Geburt von Zwillingstigern im städtischen Zoo an.
    »Das ist für heute alles im Mittagsmagazin . Bleiben Sie dran für Das Kochstudio . Mein Name ist Roger Crowell.«
    »Und ich heiße Deanna Reynolds. Bis morgen.«
    Als die Klänge der Abschlußmusik aus ihrem Kopfhörer drangen, drehte sich Deanna zu Roger um und lächelte ihn an. »Du bist ein Softie, mein Guter. Den Beitrag über die kleinen Tigerbabies hast du doch selbst geschrieben, er trug eindeutig deine Handschrift.«
    Er errötete ein wenig, zwinkerte ihr dann jedoch zu. »Ich gebe ihnen genau das, was sie haben wollen,
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