Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödliche Aspekte Kommissarin Julia Sanders 2. Fall (Krimis aus Schleswig-Holstein) (German Edition)

Tödliche Aspekte Kommissarin Julia Sanders 2. Fall (Krimis aus Schleswig-Holstein) (German Edition)

Titel: Tödliche Aspekte Kommissarin Julia Sanders 2. Fall (Krimis aus Schleswig-Holstein) (German Edition)
Autoren: Nathalie von Heiden
Vom Netzwerk:
sie gar nicht mehr gedacht. Sachen gab‘ s. „Hast du Schmerzen?“, fragte
sie voller Anteilnahme.
    „Es geht“, erwiderte Julia mit zusammengebissenen
Zähnen. „Lass uns gleich mal nach Hartenholm fahren. Möglicherweise finden wir
etwas.“
    „Du sollst deinen Fuß schonen“,
erwiderte Andrea. Julia schüttelte den Kopf. Sie benötigten eine dreiviertel
Stunde nach Hartenholm. Schließlich war Sonntag und die Ausflügler waren auf
dem Weg nach Hause. Der Flugplatz war noch immer gut besucht. Am Eingang fiel
Julia ein weißes Schild auf, das mit leuchtend blauen Buchstaben auf den ‘Tag
der offenen Tür‘ hinwies. Familien mit ihren Kindern standen hinter einer
Absperrung und sahen sich das bunte Treiben an.
    „Das haben wir ja gut abgepasst“, meinte
Julia sarkastisch. „Da drüben scheint der Hangar zu sein, von dem Ella Kummer
sprach. Komm sehen wir ihn uns mal an.“ Julia humpelte mit Andrea über den
Platz, bis sie von einem Mann mittleren Alters gestoppt wurden.
    „Hallo, was machen Sie da. Haben Sie das
Schild nicht gelesen? Für Unbefugte verboten.“ Julia wies sich aus.
    „Wir sind von der Polizei. Kommissarinnen
Sanders und Ballschuh. Wir untersuchen einen Unglücksfall. Wir möchten uns den
Hangar ansehen.“ Widerstrebend machte der Mann eine Handbewegung.
    „Ich komme mit. Müssen schon
entschuldigen. Hier treibt sich an solchen Tagen soviel Pack herum, da muss ich
aufpassen.“ Julia schmunzelte, Pack also.
    „Und Sie sind?“, fragte sie den Mann.
    „Hanno Behrens. Ich sehe hier nach dem
rechten, sowas wie ein Hausmeister verstehen Sie?“ Julia nickte.
    „Ja das verstehen wir natürlich Herr
Behrens.“ Julia sah Andrea an, die schmunzelte.
    „So da wären wir. Wonach suchen Sie
denn?“
    „Wir möchten uns nur mal umschauen“,
erwiderte Julia geduldig. Die Halle war nicht sehr groß. Wieso stehen hier
keine Flugzeuge , dachte Julia. Als ob der Mann Julias Gedanken lesen
konnte, entgegnete er:
    „Die stehen hier nur, wenn sie überholt
oder repariert werden müssen.“ Die beiden Polizistinnen sahen sich um. An einer
Wand stand ein kleiner schäbiger Tisch, der runde Ränder von einem Kaffeebecher
aufwiesen. Darunter befand sich ein Mülleimer, der aus verbeultem Blech
bestand.
    „Wie oft wird der geleert Herr Behrens?“
Der Mann zuckte mit den Schultern.
    „Immer dann, wenn es nötig ist.“ Julia
warf einen Blick in den Eimer. Sie schlüpfte in ein Paar Latexhandschuhe und
zog mit spitzen Fingern ein Paar gebrauchte Handschuhe hervor. Jemand hatte
versucht sie zusammenzuknüllen, jedoch ohne Erfolg. Sie sprangen stets in ihre
alte Form zurück.
    „Sieh
mal Andrea. Die lassen wir doch mal im Labor untersuchen.“ Sie ließ die
Handschuhe in einen Plastikbeutel gleiten und sah sich weiter um. An einer
weiteren Wand stand ein Regal. Wie Hanno Behrens erläuterte, gehörte jedem der
Piloten, der hier einen Stellplatz für sein Flugzeug besaß, so ein Fach. Es war
für wichtige Mitteilungen gedacht oder auch als Fundgrube, wenn jemand etwas
verlor oder liegen ließ. Heute waren die Fächer leer. Es war eine dürftige
Ausbeute, die sie mitnehmen konnten, aber vielleicht waren die Handschuhe ein
neues Indiz.
    Für den Rechtsmediziner Professor Dr.
Thomas Kolb gab es nichts Schöneres, als den Geruch von Desinfektionsmitteln.
An diesem frühen Morgen bereitete er sich, gemeinsam mit seinem Kollegen Dr.
Ferdinand Kührer, auf die bevorstehende Obduktion der beiden Toten aus der
Cessna vor. Der Pathologieassistent Ronald Rungel reichte den beiden Medizinern
die Latexhandschuhe. Genüsslich streifte Kolb sie über seine langen Finger.
Seine Mutter hatte stets gehofft, es würde einmal ein berühmter Pianist aus ihm
werden, doch er hatte andere Pläne. Er hatte seinen Vater bewundert, wenn der
Geschichten aus der Pathologie berichtete. Kolb liebte seinen Beruf und seine
stummen Patienten. Zuweilen, wenn er allein war, hielt er Zwiesprache mit
ihnen. Wie ein Künstler fühlte er sich immer, wenn er das Skalpell zu dem
ersten Schnitt ansetzte. Sanft zog er das weiße Laken von dem Leichnam Bea
Schusters herunter. Mit dem Skalpell zwischen den Fingern seiner linken Hand
führte er einen exakten Schnitt aus, um die Haut am Brustkorb der Frau zu durchtrennen.
Nachdem Kolb die Kopf-, Brust- und Bauchhöhle geöffnet hatte, bat er seinen
Kollegen Dr. Kührer, sich das einmal anzusehen. Der Bauchraum war voller Blut.
    „Herr Kollege schauen Sie mal.“ Der
Doktor trat an den Leichnam Bea
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher