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Töchter des Windes: Roman (German Edition)

Töchter des Windes: Roman (German Edition)

Titel: Töchter des Windes: Roman (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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war nirgends zu sehen.
    Sie hoffte, er hatte irgendein leeres Bett oder eine Couch in einem der Wartezimmer entdeckt, auf dem er hatte schlafen können. Beim Anblick seiner Blumen lächelte sie und wünschte sich, sie hätte ihn gebeten, sie näher an ihr Bett zu stellen, denn gern hätte sie die zarten Blütenblätter berührt.
    Müde zog sie das Oberteil ihres Nachthemds nach vorn und biß sich auf die Lippe, als sie ihren Oberkörper sah. Ihr Brustbein und ihr Torso wiesen dort, wo sie vom Sicherheitsgurt gehalten worden war, einen regelrechten Regenbogen an Prellungen auf. Sie war nur froh, daß Gray ihr im Dunkeln beim Wechseln der Nachthemden behilflich gewesen war.
    Es war einfach nicht fair, dachte sie. Es war nicht gerecht, daß sie während ihrer letzten gemeinsamen Tage so zerschunden war. Sie wollte schön sein für ihn.
    »Guten Morgen, Miss Concannon. Ah, Sie sind schon wach.« Eine Krankenschwester kam hereingefegt, die ganz aus Lächeln, Jugend und blühender Gesundheit zu bestehen schien. Fast hätte Brianna sie dafür gehaßt.
    »Allerdings. Wann kommt der Arzt, damit ich endlich nach Hause gehen kann?«
    »Oh, keine Sorge, ich denke, daß er bald seine Runde machen wird. Schwester Mannion sagte, Sie hätten eine ruhige Nacht gehabt.« Während sie sprach, schob sie Brianna ein Thermometer unter die Zunge und legte ihr die Manschette des Blutdruckmeßgeräts um den Arm. »Kein Schwindel?« Und auf Briannas Kopfschütteln hin. »Gut, gut.« Sie drückte die Pumpe des Blutdruckmessers, nickte, zog das Thermometer heraus und nickte ein zweites Mal. »Tja, Sie scheinen wieder recht munter zu sein.«
    »Ich bin sicher, daß ich nach Hause gehen kann.«
    »Ich kann verstehen, daß Sie das wollen.« Die Schwester trug die gemessenen Werte in eine Tabelle ein. »Ihre Schwester
hat heute morgen bereits angerufen. Und ein Mr. Biggs. Ein Amerikaner. Er sagte, er wäre derjenige, der Ihnen ins Auto gefahren ist.«
    »Ja.«
    »Wir haben beiden gesagt, daß es während der Nacht keinerlei Probleme gab. Und, tut Ihnen die Schulter noch weh?«
    »Ein bißchen.«
    »Sie können etwas gegen die Schmerzen haben«, sagte sie, während sie die Tabelle las.
    »Ich will keine Spritze.«
    »Eine Tablette.« Die Krankenschwester lächelte. »Außerdem ist Ihr Frühstück bereits unterwegs. Oh, Schwester Mannion sagte, Sie bräuchten zwei Tabletts. Eins für Mr. Thane?« Sie wandte sich genüßlich grinsend dem Badezimmer zu. »Ich bin gleich wieder weg, Mr. Thane, aber kommen Sie ruhig jetzt schon raus. Sie sagt, er wäre ein wirklich gutaussehender Mann«, murmelte sie Brianna zu. »Mit einem Lächeln, das einem die Knie weich werden läßt.«
    »Allerdings.«
    »Sie Glückliche. Dann werde ich Ihnen jetzt mal was gegen die Schmerzen holen gehen.«
    Als sich die Tür hinter der Krankenschwester schloß, kam Gray mit gerunzelter Stirn aus dem Bad. »Hat diese Frau einen Radar, oder was?«
    »Dann warst du also tatsächlich im Bad? Oh, Gray, ich dachte, du hättest einen Schlafplatz gefunden. Warst du etwa die ganze Nacht über wach?«
    »Das bin ich gewohnt. He, du siehst viel besser aus.« Er trat näher an ihr Bett, und sein Stirnrunzeln wurde durch einen Blick, der seine Erleichterung verriet, ersetzt. »Wirklich, viel besser.«
    »Ich denke lieber nicht darüber nach, wie ich aussehe. Und du wirkst ziemlich müde.«
    »Bin ich aber nicht. Ich bin halb verhungert«, sagte er und
legte sich die Hand auf den Bauch. »Aber nicht müde. Was, denkst du, servieren sie uns hier wohl?«
     
    »O nein, du trägst mich nicht ins Haus.«
    »O doch, das tue ich.« Gray umrundete seinen Wagen und öffnete die Beifahrertür. »Der Arzt sagt, du könntest nur dann nach Hause, wenn du es langsam angehen läßt, dich jeden Nachmittag hinlegst und nichts Schweres trägst.«
    »Ich trage doch gar nichts.«
    »Nein, aber ich.« Vorsichtig, damit er ihre verletzte Schulter nicht unnötig belastete, legte er einen Arm um ihren Rücken, den anderen unter ihre Knie. »Du solltest es als romantische Geste sehen.«
    »Unter anderen Umständen vielleicht. Ich kann durchaus selber gehen, Grayson. Meine Beine sind schließlich in Ordnung.«
    »Nicht in Ordnung, sondern phänomenal.« Er küßte sie auf die Nasenspitze. »Habe ich das etwa noch nie erwähnt?«
    »Ich glaube nicht.« Obgleich er gegen ihre Schulter stieß und die Prellungen an ihrem Brustbein schmerzten, lächelte sie. Schließlich zählte die gute Absicht, die hinter seinen Taten
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