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Töchter des Mondes, Band 01: Cate (German Edition)

Töchter des Mondes, Band 01: Cate (German Edition)

Titel: Töchter des Mondes, Band 01: Cate (German Edition)
Autoren: Jessica Spotswood
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Sir.«
    ErstalserungeduldigaufdenBodenzeigt,begreifeich,worauferwartet.IchlassemichvorihmaufdieKniesinkenundpolsteresiemitdenRöckenab.Esistschrecklich,einemMann,denichwedermagnochrespektiere,meineEhrerbietungvorgaukelnzumüssen.IchdenkeanRory,dieseinunehelichesKindist,daran,wieersichvonihrerMutterhaterpressenlassenundwieerMrsClayausderStadtvertriebenhat,alssieihnfürihrKindzurVerantwortungziehenwollte.Ichzuckeinnerlichzusammen,alsereineHandaufmeineStirn legt. Für einen Mann fühlen sich seine Finger viel zu weich an.
    »Der Herr segne dich und behüte dich heute und den Rest deiner Tage.«
    »Dank sei dem Herrn«, murmele ich.
    Ich komme wieder auf die Füße, als Bruder Ishida sich auf das cremefarbene Sofa setzt und mir andeutet, mich neben ihn zu setzen. Als ich auf dem Sofa Platz nehme, achte ich sorgsam darauf, genug Abstand zwischen uns zu lassen.
    »Miss Cahill, wie Sie wissen, ist Ihre Absichtsbekundung für Mitte Dezember angesetzt. Allerdings – «
    Vor Aufregung ist mir ganz flau im Magen. »Ja, Sir?«
    »Finn Belastra ist vorhin zu mir gekommen. Da Ihr Vater für einige Zeit auf Geschäftsreisen ist, hat er bei mir um Ihre Hand angehalten. Er hat mir versichert, dass Sie bereits zugestimmt hätten und dass Sie zwei so schnell wie möglich Ihre Verlobung bekannt geben möchten.« Bruder Ishida sieht mich an, sein Mund ist so dünn wie die Klinge eines Schneidemessers. »Ich hoffe, Sie haben sich in keine kompromittierende Lage gebracht, die diesen Schritt erforderlich macht, Miss Cahill.«
    Ich reiße den Kopf hoch. Guter Himmel, will er damit andeuten – ? Ich mache einen empörten Gesichtsausdruck. »Nein, Sir. Sicherlich nicht!«
    »Nun, ich bin froh, das zu hören. Besonders, da Sie mit meiner Tochter befreundet sind. Sachiko hat ein gutes Herz, aber ich sähe es nicht gern, wenn sie mit Mädchen verkehrt, die ihr in Tugend und Gehorsam nachstehen. Sie können mir glauben, Miss Cahill, ich kann mich gut daran erinnern, wie es ist, jung zu sein.« Bruder Ishida sieht mich von oben bis unten an, bis sein Blick schließlich an meinem Busen hängen bleibt. Ich würde am liebsten die Arme vor der Brust verschränken. »Wir müssen uns alle vor dem lüsternen Flüstern des Teufels in Acht nehmen.«
    »Ja, Sir. Ich werde zum Herrn beten, um mein sündiges Herz zu stärken«, antworte ich und falte keusch die Hände im Schoß.
    »Ich bin bereit, Ihre Absichtsbekundung vorzuziehen, wie der junge Mr Belastra mich gebeten hat«, fährt Bruder Ishida fort. »Ich weiß, dass Ihr Vater große Stücke auf ihn hält. Er hat Finn bereits vor Monaten für seine Stelle in der Schule vorgeschlagen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er irgendwelche Einwände hätte.«
    »Nein, Sir. Ich würde niemals jemanden heiraten wollen, der Vater nicht zusagt.«
    Bruder Ishidas Lächeln ist falsch wie das einer Schlange. »Ich nehme an, Sie wissen, dass Finn unsere Einladung in die Bruderschaft akzeptiert hat. Er hat bereits eine sehr weise Entscheidung getroffen, indem er den Laden seiner Familie geschlossen hat. Ich hoffe, Sie sind sich dessen bewusst, welche große Ehre es ist, ein Mitglied der Bruderschaft zu heiraten.«
    »Ja, Sir.« Ich lächele. »Ich werde mein Bestes geben, um dieser Ehre würdig zu sein.«
    »Das hoffe ich sehr, Miss Cahill. Das hoffe ich sehr.«
    Vom Flur höre ich ein lautes Poltern. Das wiederholte Rumsen von Elenas Koffer, den John gerade die Treppe hinunterträgt.
    »Stimmt es etwa, was Cate sagt? Hast du dir überhaupt jemals etwas aus mir gemacht?« Mauras Stimme ist voller Zorn – und sehr laut.
    Ich habe Angst, was sie noch alles sagen könnte, offenbar weiß sie gar nicht, dass Bruder Ishida hier ist.
    »Was ist das für ein Lärm?«, fragt Bruder Ishida.
    Ich lächele nervös und hoffe, dass sein Gehör nicht mehr ganz so gut ist. »Oh, entschuldigen Sie bitte. Anscheinend haben meine Schwestern einen kleinen Streit.«
    Die Haustür fällt ins Schloss, und Maura heult auf. Ihre Stimme ist jetzt näher – in der Eingangshalle.
    Etwas fällt klirrend zu Boden.
    »Was zum Teufel?« Bruder Ishida springt auf.
    Entsetzt renne ich in den Flur. Doch ich bin zu spät. Mrs O’Hare und Lily stehen in der Tür zum Esszimmer. Lily duckt sich und hältsich schützend die Arme vors Gesicht, während Mrs O’Hare sich an der Wand entlangschiebt und Maura eine Hand entgegenstreckt.
    Maura hat die Kontrolle über ihre magischen Kräfte verloren.
    Maura, deren Herz zerbricht, zerstört alles, was ihr in
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