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Töchter des Mondes, Band 01: Cate (German Edition)

Töchter des Mondes, Band 01: Cate (German Edition)

Titel: Töchter des Mondes, Band 01: Cate (German Edition)
Autoren: Jessica Spotswood
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neugierigen Blicken der Schaulustigen in ihrem Sonntagsputz ab.
    »Es ist Zeit, zu gehen, Cate. Die Kutsche wartet.« Sie lächelt, ihre perfekten weißen Zähne blitzen, als ob sie mich zu einem entzückenden Picknickausflug schicken würde und nicht zu einer von ihr ausgeheckten Gefängnisstrafe.
    Finn fasst mich am Ellbogen. »Kann ich bitte fünf Minuten haben? Um mich zu verabschieden?«, frage ich. Ich verabscheue mich selbst für die offensichtliche Sehnsucht in meiner Stimme.
    »Ich halte das für keine gute Idee? Sie etwa? Warum das Unvermeidliche hinauszögern?«
    Ich werde nicht betteln. Die Genugtuung werde ich ihr nicht geben. »Darf ich wenigstens noch einmal nach Hause, um ein paar meiner Sachen zu holen?«
    »Ihre Schwestern und ich können uns darum kümmern. Wir werden Ihnen Ihre Sachen bald schicken. Kommen Sie, Cate. Keine Verzögerungstaktik«, sagt sie und führt mich den Gang hinunter.
    Finn legt mir die Hand auf den Arm und umklammert mit seinen warmen Fingern mein Handgelenk. Er würde mich durch die Menge ziehen und weg von all dem hier, wenn ich ihn lassen würde.
    Aber ich kann nicht. Ich kann ihn nicht einmal ansehen, ohne in Tränen auszubrechen. Ich starre auf die zimtfarbenen Sommersprossen auf seinem Handrücken. »Leb wohl«, sage ich zu dem Holzfußboden. Ich greife in meine Tasche und ziehe Mariannes Rubinring hervor. Meinen Verlobungsring. Ich kann ihn nicht behalten. Es wäre nicht fair. Finn sollte frei sein, ihn einer anderen zu geben, obwohl ich bei dem Gedanken am liebsten sterben würde. Ich drücke ihm den Ring in die Hand und schließe seine Finger darum.
    »Cate«, sagt er, und die Verzweiflung in seiner Stimme bricht mir beinahe das Herz. »Warum?«
    »Kommen Sie schon«, sagt Elena.
    Da kommt Maura angelaufen und kämpft sich den Weg durch die Menge. »Lass mich an deiner Stelle gehen. Bitte, Cate, lass mich nicht mit ihr zurück.«
    Ich würde gern noch so viel sagen – zu Finn und zu meinen Schwestern. Aber nicht so. Nicht mit Elena und Mrs Corbett, die zuhören und meine Worte abwägen, um an den geeigneten Stellen zuzuschlagen.
    »Du hast Tess. Seht nacheinander«, bringe ich hervor. Ich begegne Tess’ grauen Augen und habe das Gefühl, dass sie mich ein bisschen versteht. Sie nickt mir ernst zu, als würde sie mir ein Versprechen geben.
    Ich gehe. Ich gehe den Gang hinunter und durch die weiten Türen und den Kopfsteinpflasterweg mit verwelkten Chrysanthemen entlang. Ich fühle mich, als ob ich zu meiner eigenen Beerdigung gezerrt würde und die Trauernden hinter mir her gingen. Mein Lächeln versiegt, aber ich halte den Kopf weiter empor.
    Ich steige in die geschlossene schwarze Kutsche, die mit dem goldenen Siegel der Schwesternschaft verziert ist. Mrs Corbett zwängt sich neben mich. Sie soll mich auf meiner Reise nach New London begleiten. Wahrscheinlich, um aufzupassen, dass ich meine Meinung nicht doch noch ändere und davonlaufe. Sie pocht gegen die Tür, und der Kutscher schießt mit uns vorwärts. Wir sind auf unserem Weg.
    »Sie haben das Richtige getan, Cate«, sagt sie. »Das werden Sie letztendlich auch noch begreifen.«
    Aber ich habe es bereits begriffen. Und ich würde es alles noch einmal genauso machen, um die Menschen zu beschützen, die ich liebe.
    Ich hoffe nur, dass ich mit den Konsequenzen leben kann.

Danksagung
    Mit diesem Buch ist ein Traum in Erfüllung gegangen, aber ohne die Hilfe einer Menge toller Menschen wäre das nicht möglich gewesen. Danke an alle, die mich auf dem Weg zur Veröffentlichung dieses Buches begleitet und mich ermutigt haben, sei es online oder persönlich. Eure Unterstützung bedeutet mir die Welt.
    Vielen Dank an Jim McCarthy, meinen großartigen, geduldigen Agenten, der dieses Risiko mit mir eingegangen ist. Du bist für mich wie die Kupplerin Yente, wie Du Autorinnen und Lektoren zusammenbringst, und für mich hast Du die beste Lektorin gefunden, die ich mir hätte wünschen können.
    Danke, Ari Lewin, meine wunderbare Lektorin, danke dafür, dass Du meine Geschichte liebst. Danke, dass Du mich immer weitergetrieben hast und mich herausgefordert hast und mich nicht ruhen gelassen hast, bis ich mein Bestes gegeben habe. Danke für Deinen Humor und Deine Großzügigkeit. Dank auch an Paula Sadler für Deine genialen Ideen und dafür, dass Du mich immer mit diesen klasse Vorabexemplaren versorgt hast. Dank an Elizabeth Wood für das umwerfende Cover. Und Dank an den Rest des Teams bei Putnam und Penguin Young
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