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Töchter des Feuers: Roman (German Edition)

Töchter des Feuers: Roman (German Edition)

Titel: Töchter des Feuers: Roman (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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hübsch.«
    Lachend schüttelte Maggie den Kopf. »Das hast du bestimmt geträumt.«
    »Ich war hellwach und stand mitten in meinem eigenen Flur. Sie hat mich angesehen und gesagt, die Kerzenständer wären wirklich hübsch. Und dann hat sie sich immer noch nicht gerührt und mich angesehen, bis ich verstand, daß sie es einfach nicht über sich bringt, es dir selbst zu sagen, aber daß sie möchte, daß du es weißt.«
    »Warum sollte sie wollen, daß ich es weiß?« fragte Maggie mit unsicherer Stimme.
    »Ich glaube, es war eine Art Entschuldigung für das, was zwischen euch beiden vorgefallen war. Die beste Entschuldigung, die ihr möglich war. Als sie sah, daß ich verstanden hatte, fing sie einen neuen Streit mit Lottie an, und die beiden sind ebenso gegangen, wie sie gekommen sind. Mit lautstarkem Gezetere.«
    »Tja.« Maggie hatte keine Ahnung, wie sie reagieren sollte, und auch über ihre Gefühle war sie sich nicht klar. Rastlos glitten ihre Finger in ihre Hosentasche und spielten mit den glatten Glastropfen herum.
    »Es ist ein kleiner Schritt, aber wenigstens ein Schritt.« Brianna bestäubte ihre Hände mit Mehl und nahm das nächste
Stück Brotteig vom Tisch. »Sie ist glücklich in dem Haus, das du ihr gegeben hast, auch wenn sie es noch nicht weiß.«
    »Vielleicht hast du recht.« Maggie atmete hörbar aus. »Ich hoffe es. Aber in nächster Zeit lädst du mich besser nicht noch mal zu einem Familienessen ein.«
    »Keine Angst.«
    »Brianna …« Maggie zögerte und sah ihre Schwester hilflos an. »Ich fahre heute noch nach Dublin.«
    »Oh, dann hast du einen langen Tag. Wirst du in der Galerie gebraucht?«
    »Nein, ich werde zu Rogan gehen. Und entweder sage ich ihm, daß ich ihn nie wieder sehen will oder daß ich ihn heirate.«
    »Daß du ihn heiratest?« Brianna fiel der Teig aus der Hand. »Hat er dir etwa einen Heiratsantrag gemacht?«
    »An unserem letzten Abend in Frankreich. Ich habe seinen Antrag abgelehnt, und ich habe es ernst gemeint. Vielleicht lehne ich seinen Antrag noch immer ab, aber im Grunde weiß ich nicht mehr, was ich will. Ich hoffe, auf der Fahrt wird mir klar, was das Beste ist, denn ich habe erkannt, daß es nur noch ein Entweder-Oder für mich gibt.« Sie tastete abermals an den Glastropfen in ihrer Tasche herum. »Ich wollte nur, daß du es weißt.«
    »Maggie …« Die Hände voller Teig, blickte Brianna auf die zufallende Hintertür.
     
    Das Schlimmste war, daß er nicht zu Hause war – und daß sie wußte, sie hätte ihm besser gesagt, daß sie kam. Er wäre in der Galerie, hatte sein Butler gesagt, aber als sie dort ankam, war er bereits wieder fort. Sie hatte ihn um höchstens fünf Minuten verpaßt, sagte man ihr, doch nun wäre er auf dem Weg zum Flughafen, zu seiner Maschine nach Rom. Am besten riefe sie ihn in seinem Wagen an.
    Nein, dachte Maggie, eine der wichtigsten Entscheidungen
ihres Lebens träfe sie bestimmt nicht am Telefon, und am Ende stieg sie wieder in ihren Wagen und machte sich auf den langen, einsamen Rückweg nach Clare.
    Was für eine Närrin bin ich doch, dachte sie. Aber vielleicht war es besser, daß er nicht dagewesen war. Von der stundenlangen Fahrerei erschöpft, sank sie auf ihr Bett und schlief durch bis zum nächsten Tag.
    Dann versuchte sie sich an einem neuen Projekt.
     
    »Ich möchte, daß der Suchende ganz nach vorn und daß die Triade genau in die Mitte kommt.«
    Rogan stand im sonnendurchfluteten Ausstellungssaal der römischen Worldwide-Galerie und sah seinen Angestellten beim Aufbau von Maggies Werken zu. Die Skulpturen machten sich sehr gut inmitten des vergoldeten Rokoko-Dekors. Eingehüllt in den schweren roten Samt, den er als Verkleidung der Podeste und Tische ausgesucht hatte, wirkte das Ensemble geradezu königlich elegant. Maggie hätte sich sicher über die pompöse Umgebung beschwert, aber er hatte die Erfahrung gemacht, daß den Besuchern dieser Worldwide-Filiale üppige, fast wuchtige Eleganz stets gut gefiel.
    Er sah auf seine Uhr und fluchte leise in sich hinein. In zwanzig Minuten hatte er einen Termin. Es ließ sich nicht ändern, dachte er und wies einen der Angestellten an, eine winzige Veränderung der Position einer der Skulpturen vorzunehmen, durch die diese noch an Leuchtkraft gewann. Er käme zu spät. Was offenbar an Maggies unseligem Einfluß lag. Sie hatten seinen Sinn für Pünktlichkeit korrumpiert.
    »Die Galerie öffnet in fünfzehn Minuten«, erinnerte er das Personal. »Am besten machen Sie
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