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Todessymphonie (German Edition)

Todessymphonie (German Edition)

Titel: Todessymphonie (German Edition)
Autoren: J.t. Ellison
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kann, wer von uns wer ist.“
    „Was wollen wir wegen der Fingerabdrücke tun?“
    „Wir müssen sie ausbrennen.“
    Gavin setzte sich auf. Er war ganz blass. „Tut das nicht weh?“
    „Ja“, gab Tommaso zu. „Aber nur für einen Augenblick. Das ist aber die einzige Lösung. Ich denke schon seit Wochen darüber nach. Ich wusste, es würde eine Zeit geben, zu der wir endlich vereint wären. Wir müssen es tun, Gavin. Nur das kann uns retten. Jetzt, wo ich dich gefunden habe, will ich nie wieder von dir getrennt sein.“
    Gavin legte sich wieder hin und starrte zur Decke hinauf. „Wann?“, fragte er.
    „Jetzt.“
    Taylor spürte, wie sich die Anspannung in ihr breit machte. Sie kundschafteten die Hütte aus, die auf den Namen von Tommasos Vater registriert war. Ein kaum instand gehaltenes, halb verfallenes Steinhäuschen, das auf den zufällig vorbeikommenden Spaziergänger verlassen wirkte. Aber eine dünne Rauchfahne erhob sich aus dem baufälligen Schornstein und zeigte an, dass jemand daheim war.
    „Das Feuer ist vor ungefähr einer Stunde entzündet worden“, flüsterte Folarni ihr zu. „Der Mann, dem das angrenzende Land gehört, hat Tommaso anhand des Fotos als jemanden identifiziert, der ab und zu hier war. Das ist nicht viel, aber vielleicht reicht es.“
    „Folarni, wenn wir recht haben, küsse ich sie. Ich werde für immer in Ihrer Schuld stehen.“
    Der kleine Mann errötete erfreut. „Das wird meiner Frau gar nicht gefallen, Detective.“
    Sie lachte leise. Baldwin kroch zu ihnen herüber, das leistungsstarke Fernglas in der Hand.
    „Es gibt kaum Bewegung im Inneren, aber ich meine, vorhin einen Schatten gesehen zu haben. Könnte auch ein Tier gewesen sein, aber ich könnte schwören, einen unterdrückten Schrei gehört zu haben.“
    Folarnis Funkgerät knisterte leise an seinem Gürtel. Er hielt es ans Ohr und hörte dem geflüsterten Bericht aufmerksam zu. Dann klemmte er das Funkgerät wieder fest und nickte.
    „Wir sind bereit, wenn Sie es sind, Baldwin. DI Highsmythe istmit zwei meiner Männer hinter dem Haus. Er sagt, er sieht Bewegungen. Ich denke, es ist an der Zeit.“
    „Ich auch. Wir gehen bei drei.“
    Baldwin zählte rückwärts und machte sich dann auf den Weg zur Hütte. Sie hielten sich nah am Boden für den Fall, dass jemand aus dem Fenster schaute. Taylor sah zu, wie Polizisten aus allen Richtungen auf die Hütte zugingen; die Männer hatten ihre Waffen gezogen, die Wiese war bedeckt mit Sommerwicken und Polizisten. Zugriff war Zugriff, egal, welche Sprache man sprach.
    Folarni hatte die Ehre, die Eingangstür einzutreten. Alle drängten in den kleinen Raum.
    „Arresto, arresto! Non si muova. Polizia!“
    Sofort brach Chaos aus. Taylor folgte Folarni und Baldwin durch die Vordertür. Sie erhaschte einen Blick auf die Szene vor sich. Ein Mann lag auf dem Boden – sie wusste nicht, ob er angeschossen worden war, konnte sich aber nicht erinnern, Schüsse gehört zu haben. Der beißende Geruch nach verbranntem Fleisch stieg ihr in die Nase. Sie hatte keine Ahnung, woher er stammte. Neben der Feuerstelle lag ein Haufen Lappen. Taylor sah einen kleinen Fuß herausschauen. Und da war ein Mann, der vor dem Feuer stand. Il Macellaio. Kahl rasiert und eine unglaubliche Wut ausstrahlend. Er hielt etwas in die Flammen. Es sah aus wie eine Bratpfanne.
    „Smetta di muoversi!“ , rief Folarni. Keine Bewegung.
    Der Mann – Taylor wusste nicht, ob es Gavin oder Tommaso war – drehte sich langsam um und tat so, als wolle er seine Hände heben. Er hielt immer noch die Pfanne in der Hand. Taylor sah, dass sie rot glühte. Eine hervorragende Waffe, sollten sie versuchen, ihm näherzukommen, ohne ihn vorher außer Gefecht zu setzen. Unter dem Gebrüll von Folarni und den anderen Polizisten wandte er sich langsam vom Feuer ab, beugte sich vor und stellte die Pfanne mit der offenen Seite nach unten auf den grob behauenen Steinfußboden.
    Er schaute Taylor an, schaute ihr direkt in die Augen und behielt den Augenkontakt bei, als er beide Hände auf die glühende Platte der Pfanne presste. Er schrie markerschütternd auf, doch sein Blick blieb stur auf sie gerichtet. Sie sah, dass er gleich ohnmächtig würde. Niemand konnte so einen Schmerz aushalten. Sein Gesicht war rot und verschwitzt, die Augen rollten in seinen Kopf zurück, und er brach zusammen. Das verbrannte Fleisch auf dem Pfannenbodenqualmte noch. Der Mann fiel so nah neben der Pfanne zu Boden, dass sein Hemd Feuer
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