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Todesstoß / Thriller

Todesstoß / Thriller

Titel: Todesstoß / Thriller
Autoren: Karen Rose
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Pratt warf ihm einen scharfen Blick zu. »Und auf Detective Coverboy?«
    Noah zog innerlich eine Grimasse. Dass Jack Phelps sich noch nicht hatte blicken lassen, war leider nicht ungewöhnlich. Sein Partner war momentan nicht ganz bei der Sache. Höflich ausgedrückt. Tatsächlich war er seit einiger Zeit ausgesprochen unzuverlässig.
    »Detective Phelps ist unterwegs«, sagte er zuversichtlicher, als er sich fühlte.
    Pratt grunzte, zog aber schließlich auf der Suche nach dem Hausmeister ab, und Noah hatte Mitleid mit Jack. Selbst diejenigen Officer, die ihn nie kennengelernt hatten, maßten sich ein Urteil über ihn an.
Und das nur wegen dieses Zeitschriftenartikels.
In einem Bericht über die Mordkommission waren sie als Supermänner porträtiert worden. Aber Jacks Konterfei hatte das Cover geziert, so dass sich der Groll und der Neid der anderen auf ihn konzentrierte.
    Andererseits hatte Jack seinen Ruf als oberflächlicher Partylöwe und Frauenheld nicht erst, seit die Zeitschrift vor drei Wochen erschienen war, und das war traurig, denn wenn Jack sich auf das Wesentliche konzentrierte, war er ein verdammt guter Cop. Noahs Partner hatte eine sehr rasche Auffassungsgabe und erkannte häufig Zusammenhänge, die anderen entgingen.
    Wieder blickte Noah in die leeren Augen von Martha Brisbane. Sie würden jeden scharfen Verstand brauchen, den sie kriegen konnten.
    Sein Handy summte.
Jack.
Aber es war sein Cousin Brock, von dessen Esstisch Noah fortgerufen worden war. Brock und seine Frau Trina waren ebenfalls Cops und nahmen es ihm nicht übel. In einer Polizistenfamilie waren Sonntage, in denen alle bis zum Schluss beim Essen sitzen bleiben konnten, eine Seltenheit.
    Noah sparte sich die Begrüßung. »Bin beschäftigt.«
    »Dein Partner auch«, gab Brock zurück. Brock war nach dem Essen noch in Sal’s Bar gegangen, um sich das Spiel anzusehen. Was bedeutete, dass auch Jack im Sal’s war.
Verdammt.
    »Ich habe ihn
zweimal
angerufen«, brachte Noah wütend hervor. Beide Anrufe waren auf der Mailbox gelandet.
    »Er ist mit seiner neuesten Eroberung hier. Soll ich mit ihm reden?«
    Noah sah ein letztes Mal in die leblosen Augen von Martha Brisbane und spürte Zorn in sich aufkochen. Es war nicht das erste Mal, dass Jack trotz Bereitschaftsdienst anderweitig beschäftigt war, aber, bei Gott, es würde das letzte Mal sein. »Nein. Ich hole Officer Pratt her, dann komme ich selbst.«

Sonntag, 21. Februar, 18.55 Uhr
    »Komm schon, Eve, es ist doch nur ein kleiner Psychotest aus einer Zeitschrift.«
    Eve Wilson warf ihrer Freundin über die Theke hinweg einen genervten Blick zu und schüttelte den Kopf, bevor sie sich wieder dem Zapfhahn zuwandte. »An der Uni muss ich mich ständig mit irgendwelchen Testfragen beschäftigen.«
    »Aber diese hier sollen Spaß machen«, sagte Callie. »Das kannst du doch nicht mit dem Forschungsprojekt vergleichen, das dich ja fast auffrisst. Mach dir keine Sorgen. Du schaffst doch sowieso immer alles mit Bestnote. Komm – nur eine Frage.«
    Wenn es nur die Sorge um eine gute Note wäre.
Noch vor wenigen Monaten hatte sich für Eve tatsächlich noch alles darum gedreht. Vor wenigen Monaten waren die Teilnehmer an ihrem Forschungsprojekt namen- und gesichtslose Zahlen auf dem Papier gewesen. Sie stellte den vollen Bierkrug ab und hielt den nächsten unter den Hahn. Es war ziemlich viel los heute. Sie hoffte, sich durch die Arbeit ablenken zu können, aber die Sorgen hingen unterschwellig in ihrem Bewusstsein fest.
    Noch vor wenigen Monaten wäre Eve niemals auf den Gedanken gekommen, die Regeln der Universität zu brechen oder gegen ihre eigenen Prinzipien zu verstoßen. Beides hatte sie nun aber getan. Und seitdem waren die Teilnehmer nicht mehr die anonymen Testpersonen, die sie hätten sein sollen. Nun waren Desiree, Gwenivere und die anderen echte Menschen, die in echten Schwierigkeiten steckten.
    Desiree war seit über einer Woche verschwunden.
Ich muss etwas unternehmen. Aber was?
Sie hätte gar nicht wissen dürfen, dass Desiree existierte, noch weniger, dass sie im echten Leben Martha Brisbane hieß. Den Testpersonen war absolute Anonymität zugesichert worden.
    Aber Eve wusste es, weil sie die Regeln gebrochen hatte.
Und das wird mich teuer zu stehen kommen.
    Auf der anderen Seite der Theke räusperte Callie sich theatralisch. Offenbar hatte sie Eves Schweigen als Zustimmung aufgefasst. »Frage eins. Sind Sie je mit einem Mann bei einem romantischen Candle-Light-…«
    »Ich
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