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Todesspiel

Todesspiel

Titel: Todesspiel
Autoren: Alfred Bekker
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Genick brechen oder eine Kugel ins Hirn jagen. Innerhalb der koreanischen Gemeinde von New York City gilt er als unantastbar. Man wird niemanden finden, der gegen ihn aussagt oder sich auch nur abfällig über ihn äußert.«
    »Das hört sich gar nicht gut an.«
    »Zeerookah sagt, er muss sein Material erst noch genauer auswerten, was die verwandtschaftliche Verbindung zwischen Cho und dem Ermordeten angeht«, sagte Decker, beschäftigte sich noch einige Augenblicke mit dem Smartphone und überflog dabei das Dossier über James Cho. »Wir sollten vielleicht sogar hoffen, dass Cho mit der Sache zu tun hat«, meinte sie dann.
    »Wieso?«
    »Es würde dem Fall einen Großteil seiner Brisanz nehmen. Gewöhnliche Kriminelle wären als Urheber des Attentats nicht halb so kompliziert, als wenn sich herausstellen sollte, dass beispielsweise der nordkoreanische Geheimdienst seine Finger im Spiel hat.«
    »Und wenn beides zutrifft?«
    »Malen Sie den Teufel nicht an die Wand, Cotton.«

2
    Als sie New Rochelle erreichten, fing es an zu nieseln. Eine Schlechtwetterfront zog über den Big Apple hinweg. Cotton parkte den Ford auf dem Vorplatz des New Rochelle Grand Hotels. Hier waren die meisten Teilnehmer der Games Competition untergebracht. Zumindest der Teil von ihnen, der sich das »Grand« leisten konnte, weil er die entsprechenden Sponsorenverträge hatte. Und dazu zählten insbesondere die Clans aus Südkorea und Taiwan.
    Cotton und Decker stiegen aus.
    »Dann wollen wir mal hören, was die Nerds so zum Tod ihres Mannschaftskameraden zu sagen haben«, meinte Cotton.
    »Tun Sie mir einen Gefallen.«
    »Welchen?«
    »Verhalten Sie sich wie in Rutherfords Büro, Cotton.«
    »Verstehe ich jetzt nicht.«
    »Halten Sie sich einfach zurück und reden Sie mir nicht dazwischen.«
    »Keine Bange. Ich muss meine Intelligenz ja nicht den ganzen Tag unter Beweis stellen.«
    Cotton folgte Decker zum Eingang des Hotels. Das Vorzeigen ihrer ID-Card sorgte dafür, dass sich ihnen alle Türen öffneten.
    Fünf Minuten später standen die beiden Agents vor der Suite, die das Management von Park Dae-Young für seinen Star und dessen Clankameraden gemietet hatte.
    Eine zierliche Frau mit asiatischen Gesichtszügen öffnete ihnen. Ihre Haare waren blond gefärbt, das Gesicht fein geschnitten, und ihre ganze Gestalt wirkte zerbrechlich. Das eng anliegende Businesskostüm und die strenge Knotenfrisur verliehen ihr eine Note von Eleganz und Strenge.
    Sie ist keine dreißig , dachte Cotton. Aber ihrer Körpersprache nach ist sie hier der Boss.
    »Special Agent Philippa Decker, FBI«, stellte Decker sich vor und hielt ihr die ID-Card unter die Nase. »Neben mir steht mein Kollege, Agent Cotton. Wir ermitteln im Mordfall Park Dae-Young und müssen dringend mit allen sprechen, die zum Team gehören.«
    »Die Polizei war schon hier.«
    »Wir sind nicht die Polizei.«
    »Aber die Jungs …«
    »… werden sich ein wenig Zeit für uns nehmen müssen.«
    »… sind beschäftigt. Sie müssen mit dem neuen Mann trainieren. Schließlich war Dae-Young praktisch unersetzlich. Und nächstes Wochenende geht die Competition los. Dann geht es für die Combat Tigers ums Ganze.«
    »Combat Tigers?«, echote Cotton. Er musste sich Mühe geben, ein Grinsen zu unterdrücken. Doch angesichts der Tatsache, dass dieses Team seinen Leader verloren hatte, wäre das sicherlich als ziemlich unangebracht empfunden worden. Außerdem hätte er sich hinterher ein paar tadelnde Bemerkungen von Decker anhören müssen, von wegen Unprofessionalität während einer Befragungssituation. Aber davon abgesehen schien die zierliche Managerin der Combat Tigers ziemlich tough zu sein. Für Trauer schien man sich nicht lange Zeit zu nehmen. Wie auch, wenn es um Millionen geht , rief Cotton sich in Erinnerung.
    Die zierliche Asiatin musterte Cotton. »Wollten Sie etwas sagen, Agent …«
    »Cotton. Sie haben uns Ihren Namen noch gar nicht genannt.«
    »Ich heiße Susan Cho. Ich bin dafür verantwortlich, dass für die Combat Tigers im Vorfeld der Games Competition alles reibungslos über die Bühne geht.«
    »Susan Cho?«, echote Cotton. »Susan klingt nicht besonders koreanisch.«
    »Mein Vater war ein GI, der in Korea stationiert war.«
    Aus irgendeinem Grund ist es ihr unangenehm, darüber zu sprechen , erkannte Cotton. Fragt sich nur, warum.
    »Haben Sie zufällig etwas mit einem gewissen James Cho zu tun?«, wollte Decker wissen.
    »Stehe ich unter irgendeinem Verdacht?«
    »Beantworten
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