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Todesschlaf - Thriller

Titel: Todesschlaf - Thriller
Autoren: Eileen Dreyer Leo Strohm
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Barbs.
    »Ellen Mayfield«, gurrte sie fröhlich, »das ist der Tag, von dem du immer geträumt hast.«
    Cindy war Witwe, was nach ihren Worten nichts anderes war als eine Scheidung ohne Alimente, und hatte sich aufgrund dieser Tatsache zum Ehrenmitglied der SSS ernannt. So, wie Ellen der dunkle Typ war, war sie hellhäutig - dürr und bleich, mit einem Hang zu Pailletten und Nieten sowie straßenköterblonden Haaren, die sie zu einer Art Kakadu-Frisur toupiert hatte. Cindy war keine besonders gute Krankenschwester, aber ihren Freundinnen aus der SSS sklavisch ergeben, besonders Ellen, die ihre kleinen Fehler übersah und sich an ihren schlechten Witzen erfreute.
    »Okay«, ergriff Barb das Wort und nahm Timmie den Kugelschreiber ab, mit dem sie immer noch herumspielte. »Billy bekommt Infusionen, Einläufe und einen Wasserschlauch. Was ihr wohin stecken wollt, überlasse ich euch.«
    »Warte mal, Barb«, sagte Ellen. »Er könnte doch auch ernsthaft krank sein.«

    »Anschließend«, fuhr Barb mit wahnsinnig funkelndem Blick fort, »nehmen wir ihn als stationären Patienten auf, damit wir ihn so richtig quälen können.«
    »Also, meine Liebe«, widersprach Ellen. »Was du in Wirklichkeit sagen willst, ist doch, dass er nichts weiter braucht als ein bisschen Prochlorperazin und genügend Flüssigkeit, damit er aufhört, sich zu übergeben, oder?«
    Timmie zuckte zusammen.
    Barb machte einen alarmierten Eindruck. »Du stehst kurz davor, den magischen Ring der SSS zu verlieren, weißt du das?«, sagte sie warnend.
    »Darf ich es machen?«, bettelte Cindy und hüpfte dabei auf und ab wie ein Flummiball. »Vorausgesetzt, ich darf Handschuhe anziehen, bevor ich den Schlauch einführe.«
    »Nein danke, Schätzchen«, sagte Ellen und hob die Hand. »Er wird mir auch ohne eure Hilfe schon genügend Schwierigkeiten machen.«
    »Feigling«, meinte Barb leichthin.
    »Verräterin«, ließ sich Cindy vernehmen.
    »Jedenfalls solltest du ihm das Prochlorperazin erst geben, wenn er den Scheck für die Alimente unterschrieben hat«, meinte Timmie, und endlich trat ein echtes Lächeln auf Ellens Gesicht.
    Kopfschüttelnd blickten die drei Frauen Ellen auf ihrem Weg den Flur entlang nach.Timmie schnappte sich ihren Kugelschreiber und machte sich ein paar Notizen.
    »Sie ist einfach zu gutmütig, das tut ihr nicht gut«, meinte Barb mit einem Anflug von Verzweiflung in der Stimme.
    »Was du nicht sagst«, gab Cindy mit traurigem Kopfschütteln zurück. »Jetzt mal ehrlich. Mitleid und Mitgefühl. Was ist denn das für eine Reaktion auf die beste Nachricht des Monats?«
    Barb tätschelte Cindys Hand, der von einem Ring aus dem Supermarkt geziert wurde. »Ich verspreche dir, dass
ich sehr viel aufgeschlossener reagieren werde, wenn du mir erzählst, dass mein Ex hier unten liegt und sich die Galle aus dem Leib kotzt, okay?«
    Cindy lächelte verschwörerisch. »Ich werde sehen, was ich tun kann.«
    Sie lachten.
    »Na, das hört man doch gerne«, ließ sich ein weicher Bariton von der Eingangstür her vernehmen.
    Timmie wusste nicht, ob sie sich verstecken oder lieber weglaufen sollte. Das Warten hatte ein Ende.Alex Raymond war hier. Und sah noch genauso aus wie in jedem einzelnen ihrer längst vergangenen Tagträume. In Jägerjacke, Reithosen und Stiefeln kam er den Flur entlanggeschlendert, perfekt gekleidet und immer noch zerzaust genug, um tatsächlich Wirklichkeit zu sein. Goldenes Haar, goldene Augen, Goldjunge. Ein Meter zweiundachtzig perfekte Männlichkeit von Kopf bis Fuß - und er hatte sich seit seinem zwölften Geburtstag, an dem seine Eltern ihm sein erstes Vollblut geschenkt hatten, kaum verändert.
    »Hallo, Dr. Raymond«, blökte Cindy und wurde urplötzlich hellwach, wie ein Cheerleader beim Halbzeitpfiff. »Danke, dass Sie gekommen sind.«
    »Ich bin bereit, machen Sie mit mir, was immer Sie wollen.« Er nahm es gleichmütig hin und bedankte sich mit einem liebenswerten, aufrichtigen Lächeln. Auch nichts Neues. Als Timmie sah, wie mühelos er Cindys Einladung umschiffte, regte sich tief in ihrem Inneren eine zwanzig Jahre alte Helden-Vergötterung und versuchte, ihr hässliches Haupt zu heben. Timmie drängte sie unter Aufbietung aller Kräfte wieder zurück in das Vergessen. Typisch Alex: Jetzt war er in Wirklichkeit sogar noch schöner, als sie ihn in Erinnerung hatte. Und ganz genauso nett.
    »Nun, ich war gerade auf dem Weg hierher, als ich die Nachricht erhalten habe. Sie kommen nach der Arbeit doch
bestimmt alle
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