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Todesschlaf - Thriller

Titel: Todesschlaf - Thriller
Autoren: Eileen Dreyer Leo Strohm
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zu der großen Wohltätigkeits-Pferdegala, oder?«
    Cindy hätte um ein Haar einen Freudentanz aufgeführt. »Jede Wette.«
    Alex hatte Timmie bemerkt, und sie sah, wie er versuchte, sich an ihren Namen zu erinnern. »Es ist für einen guten Zweck«, sagte er, als gälte es ausschließlich ihr.
    »Ja, genau«, meinte Barb zustimmend. »Unsere Arbeitsplätze. Wenn Sie und Restcrest gut aussehen, dann sieht auch das Krankenhaus gut aus. Und wenn wir gut aussehen, dann steigen unsere Chancen, dass wir unsere Arbeit behalten können.«
    Alex zustimmendes Lächeln wurde noch strahlender. »Ohne Sie wäre ich gar nicht in der Lage, das zu tun, was ich tue. Das möchte ich den Spendern deutlich machen. Die lückenlose Betreuung, die wir unseren Alzheimer-Klienten angedeihen lassen.«
    »Nehmt doch einfach ein paar davon mit«, schlug Timmie trocken vor. »Ein paar hübsche, und bindet ihnen eine Schleife ins Haar.«
    Wahrscheinlich hatte sie sich einen netten, kleinen Streit erhofft.Aber sie erntete nur ein Lächeln und fühlte sich wie ein Miststück. »Oh, aber natürlich, auch wenn sie eher am Rand des Geschehens sein werden, wo ihnen nichts geschehen kann«, sagte er. »Aber Leute, die so viel Geld haben, wie wir brauchen, lassen sich nur ungern mit der Realität konfrontieren. Das verwirrt sie bloß. Deshalb wollen wir ihnen viel lieber Sie alle hier präsentieren …«
    Urplötzlich schnalzte er mit den Fingern, war seine Unsicherheit beendet. »Timmie Leary, mein Gott! Ich hätte dich fast nicht erkannt. Seit wann bist du denn wieder hier?«
    Sie machte sich nicht die Mühe, ihn zu korrigieren. »Seit ungefähr fünf Wochen.«
    »Wie geht’s deinem Dad?«

    »Ihm geht’s gut, ganz prima.«
    »Wunderbar! Du kommst also? Und bring Joe mit.« Seine ewig lächelnden Augen flackerten neckisch. »Es kann der Neurological Research Group nichts schaden, Joe Leary auf ihrer Seite zu haben.«
    Timmie hätte um ein Haar geantwortet. Hätte sich um ein Haar vor der ganzen Versammlung verraten. Zum Glück kam ihr Cindy zuvor.
    »Sie kommt bestimmt«, sagte Cindy an ihrer Stelle und schob sich ein wenig dichter an Alex heran. »Genau wie ich. Ich hätte große Lust, auch dieses Jahr wieder als Punktrichterin dabei zu sein. Das ist mittlerweile meine einzige Chance, ins Rampenlicht zu kommen.«
    Zum ersten Mal schien Alex Raymond sich nicht hundertprozentig wohl in seiner Haut zu fühlen. »Oh, ich weiß nicht so recht. Man hat dieses Jahr wohl Profis für diese Aufgabe engagiert. Klären Sie das mit denen, ja?«
    Cindys Strahlen erstarb. »Natürlich. Ich dachte bloß, ich könnte vielleicht behilflich sein.«
    »Aber das sind Sie doch, einfach nur durch Ihre Anwesenheit … also dann«, sagte er und fuhr sich mit der Hand durch die perfekt sitzende Frisur. »Ich muss jetzt wirklich zurück. Ist Mr. Cleveland hier?«
    Timmie griff nach der Krankenakte und bereitete sich innerlich auf ein Gespräch über Van Adder vor.
    »Ähm, Entschuldigung … bitte …«
    Köpfe wurden gedreht. Alex erstarrte, den Mund verzerrt. Timmie warf dem Mann im mittleren Alter, der schwankend in der Tür zum Eingangsbereich stand, einen Blick zu und ließ Mr. Clevelands Akte fallen. Der Mann war wachsbleich und schweißgebadet und hatte die Augen weit aufgerissen. Die Hand hatte er auf die Brust gelegt.
    »Oh, mein Gott«, murmelte Timmie, während sie losrannte.

    »Lungenembolie?«, fragte Barb, die Timmie unmittelbar auf den Fersen war.
    »Schusswunde«, korrigierte Timmie in genau dem Augenblick, als der Mann zusammenbrach. Mit Hilfe eines gewaltigen Adrenalinschubs überbrückte sie die letzten zwei Meter mit einem einzigen Satz und fing ihn auf, noch bevor er auf dem Boden aufschlagen konnte. Dann legte sie ihn sich quer über die Schulter und stürzte auf das nächste freie Behandlungszimmer zu. Jetzt endlich hatte sie auch das Blut entdeckt, das zwischen den gespreizten Fingern des Mannes hervorquoll.
    »Notoperation vorbereiten!«, rief sie automatisch.
    »Zum Teufel mit deiner Notoperation!«, gab Barb zurück. »Ruft den Rettungshubschrauber!«
    Timmie lenkte ein. »Wiederhole: Du bist nicht mehr in L.A., du bist nicht mehr in L.A.«, sagte sie, während sie auf das einzige Behandlungszimmer für Unfallopfer zutaumelte und den Mann auf eine Bahre legte.
    »Mr. Cleveland!«, rief Alex von der Türe aus herüber. »Muss ich da noch irgendetwas wissen?«
    »Nein!«, gab Timmie zur Antwort, während ihre Finger die Halsschlagader nach einem
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