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TODESSAAT

TODESSAAT

Titel: TODESSAAT
Autoren: Brian Lumley
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es machte nur klick! Er fasste nach dem Ersatzmagazin in seiner Tasche ...
    ... und die Knochenhand des Magmasse-Wesens schloss sich um seine Luftröhre. Byzarnov rang nach Atem. Er sah, wie Luchov wieder auf die Beine kam und auf das Abschussmodul zuwankte. Dort hatten die meisten der Verteidiger vor Entsetzen entweder die Besinnung verloren oder die Flucht ergriffen. Nur ein einzelner Techniker und ein Soldat waren noch übrig. Die Magazine ihrer Waffen waren leer. Schlotternd vor Angst klammerten sie sich aneinander wie zwei kleine Kinder, als die verwesenden Albtraumgestalten sich ihnen langsam näherten.
    Luchov dagegen bekam Hilfe von zwei der Zwitterwesen. Sie stützten ihn, als er auf die Schaltkonsole des Raketenmoduls zutaumelte!
    In einer verzweifelten Anstrengung holte der Major das Ersatzmagazin aus der Tasche und versuchte, es in den Griff seiner Waffe einrasten zu lassen. Noch während er damit beschäftigt war, löste sich die Magmasse-Ummantelung vom linken Arm seines Angreifers zur Gänze. Byzarnov machte den Mund auf, um zu schreien oder sich zu übergeben – und das widernatürliche Wesen stopfte ihm seinen skelettierten Arm und was noch an aufgeweichtem, verfaulendem Fleisch daran hing, geradewegs in den Hals!
    Der Major würgte und zitterte, als das Wesen ihn derart festnagelte. Die Augen traten ihm aus den Höhlen, sein Herz versagte, und er starb auf der Stelle. Zuvor jedoch sah er Luchov noch an der Abschusskonsole, sah ihn dort zusammensinken und sich auf dem gummierten Boden krümmen, während die Sirenen ertönten.
    Auf Starside erreichten die Flammen Harry Keogh. Der Nieselregen vermochte sie nicht zu löschen. Der Necroscope brannte – auch innerlich. In ihm wütete ein alles verzehrender Hass. Auf Shaithis, der in ebendiesem Moment Lady Karen vor Harrys Augen mit Gewalt nahm. Sie wirkte vollkommen erschöpft und leistete keinerlei Widerstand, als er sich in sie verkrallte. Kein Tier, noch nicht einmal ein Krieger, würde so etwas tun, dachte Harry. Doch er hoffte, er wäre tot, ehe man ihn eines Besseren belehrte.
    Noch vor einer Sekunde hatte er versucht, ein Möbiustor heraufzubeschwören – das größte jemals da gewesene, genau hier vor der Sphäre. Mit ein bisschen Glück hätte es die Vampire mitsamt ihrer Kreaturen in einer gewaltigen Implosion in die Ewigkeit gesogen. Doch die Zahlen wollten ihm nicht in den Sinn kommen, und der Computerschirm vor seinem inneren Auge war leer geblieben. Es war, als seien mit seinem Sohn auch seine Fähigkeiten gestorben, als habe jemand eine Schiefertafel blank gewischt. Ebendies war der Fall: Harry hatte sich ein Leben lang dem Übernatürlichen verschrieben gehabt. Zu guter Letzt hatte sein Geist schließlich versagt, brach zusammen unter dem Gewicht einer Tragödie zu viel. Harry war wieder ein Mensch, nichts weiter, und der Vampir in ihm war noch nicht weit genug entwickelt, um aus diesem sterbenden Körper zu fliehen.
    »Komm doch runter, Necroscope«, höhnte Shaithis. »Soll ich etwas von dieser Schlampe für dich übrig lassen?«
    Die Flammen schlugen höher, schwarzer Rauch quoll empor. Irgendwie hatte Shaitan es geschafft, an dem Krieger, der ihm den Weg versperrte, vorbeizukommen. Er stand nicht weit entfernt und sah dem Geschehen zu. Und obwohl der Gefallene so fremdartig und kein bisschen menschlich wirkte und seine Gedanken völlig unzugänglich waren, verriet seine Haltung – die Art, wie seine Augen aus der Düsternis seiner Kapuze blickten – eine beinahe menschlich anmutende Besorgnis und Unsicherheit. Als habe er all dies schon einmal erlebt und warte jetzt auf das dicke Ende.
    Harrys Unterleib wurde von den Flammen verzehrt. Er wollte nur noch schlafen, um den Qualen des Lebens für immer zu entgehen.
    Doch ... anstatt das Bewusstsein zu verlieren, spürte er auf einmal, wie die Schmerzen von ihm wichen, nach außen abgelenkt wurden, und ihm war klar, dass dies nicht einfach irgendein Trick der Wamphyri war. Sein Körper verbrannte zwar, aber die Schmerzen ertrug jemand anders. Viele andere fingen sie auf – all die Toten von Starside, die jetzt, wo es zu spät war, nur noch eins im Sinn hatten: ihm Trost zu spenden.
    Nein, wollte er ihnen, Trogs wie Travellern, sagen. Ihr müsst mich sterben lassen! Aber er vermochte nicht mit den Toten in Verbindung zu treten.
    »Was ist jetzt mit deinen Kräften?«, lachte Shaithis. »Wenn du so stark bist, warum befreist du dich dann nicht? Ruf doch die zahllosen Toten! Verfluche
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