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TODESSAAT

TODESSAAT

Titel: TODESSAAT
Autoren: Brian Lumley
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der Lage sein, jederzeit mit ihr zu sprechen! Und vielleicht fällt ihr dann auch noch etwas Wichtiges ein.«
    Das leuchtete Clarke ein, und so hatte er ein paar Verbindungen spielen lassen. Als Chef des E-Dezernats verfügte er durchaus über einige Macht. Doch hätte er gewusst, was in Transsilvanien auf der Burg Janos Ferenczys tatsächlich geschehen war, hätte er Harry vermutlich keinen Gefallen mehr getan.
    Hätte Zek Föener ihre ursprüngliche ... Anschuldigung, oder vielleicht ... Vorahnung nicht zurückgenommen ...?
    Zek war Telepathin und dem Necroscopen so loyal gegenüber, wie es nur möglich war. Als sie sich wegen der Ferenczy-Angelegenheit auf den griechischen Inseln aufgehalten hatte, hatte es sich ergeben, dass sie sich telepathisch mit Harry zu verständigen musste. Dabei war sie zu Tode erschrocken. Es hatte eine Weile gedauert, bis sie in der Lage gewesen war, Clarke Bericht darüber zu erstatten. Das war weniger als einen Monat her, und sie hatten sich auf Rhodos befunden. Clarke erinnerte sich noch deutlich an ihre Unterhaltung.
    »Was ist mit dir los, Zek?«, hatte er sie gefragt, als sie sich unter vier Augen unterhalten konnten. »Ich habe dein Gesicht beobachtet, als du Kontakt mit Harry aufgenommen hast. Ist er in Gefahr?«
    »Nein ... ja ... ich weiß nicht«, hatte sie geantwortet, jedes Wort von Furcht und Frust durchdrungen. Als sie ihn anblickte, entdeckte er auf ihrer Miene den gleichen entsetzten, ungläubigen Ausdruck wie bei ihrem Kontakt mit Harry – als sehe sie absolut fremdartige Dinge, als weile sie in einer fernen Welt jenseits unseres Raumes und unserer Zeit. In solch einer Welt hatte sie sich ja auch befunden – gemeinsam mit Harry! In einer Welt der Vampire!
    »Zek«, sagte er, »falls es etwas gibt, was ich über Harry erfahren sollte, ist es nur fair, wenn du ...«
    »Fair?«, unterbrach sie ihn. »Für wen? Ist es fair Harry gegenüber?«
    Da hatte Clarke ein eisiger Schauder erfasst. »Ich glaube, du solltest es erklären.«
    »Ich kann es nicht erklären!«, hatte sie ihn angefaucht. »Oder vielleicht doch?« Dann war sie ruhiger geworden, ihr Blick hatte sich geklärt, und ihr Tonfall war beinahe bittend geworden. »Es liegt wohl daran, dass fast jeder Verstand, den ich in den letzten Tagen berührt habe, einem von ihnen gehört hat. Deshalb wittere ich sie schon, wo es sie gar nicht gibt. Oder unmöglich geben kann.«
    Nun war er sich ganz sicher, was sie ihm zu sagen versuchte. »Du meinst, als du mit Harry Kontakt aufgenommen hast, spürtest du ...?«
    »Ja ... ja, verdammt! «, fuhr sie ihn an. »Aber ich kann mich auch irren! Schließlich bekämpft er die Dinger ja gerade jetzt! Sogar in diesem Moment befindet er sich in der Nähe von Vampiren. Ich kann genauso gut einen von ihnen berührt haben. Mein Gott, es muss einer von ihnen gewesen sein!«
    Damit hatten sie das Thema fallen lassen, doch seitdem gingen ihre Worte Clarke nicht mehr aus dem Kopf. Als sie wieder nach Hause flogen, hatte er Zek gebeten, als Gast des E-Dezernats mit nach England zu kommen.
    Ihre Antwort war in etwa so ausgefallen, wie er sich das gedacht hatte. »Damit kannst du mich doch nicht hinters Licht führen, Darcy! Nach allem, was geschehen ist, passt es mir überhaupt nicht, wenn du das auch nur versuchst! Also sage ich es dir geradeheraus: Ich verabscheue die E-Dezernate, ob es die Russen sind, die Engländer oder wer auch immer! Nicht die ESPer selbst, sondern die Art und Weise, wie man sie benutzt . Und was Harry betrifft: Ich werde mich niemals gegen den Necroscope stellen.« Dabei hatte sie energisch den Kopf geschüttelt. »Harry und ich haben früher einmal auf verschiedenen Seiten gestanden, und er hat mir so einiges beigebracht. ›Stelle dich nie gegen mich oder die Meinen‹, hat er gesagt, und das werde ich beherzigen. Ich habe in seinen Verstand geblickt, Darcy, und deshalb weiß ich: Wenn dir jemand wie Harry so etwas sagt, hörst du besser auf ihn! Sollte er also ... Probleme haben, sind es seine und nicht meine!«
    Diese Antwort hatte ihn noch mehr ins Grübeln gebracht ...
    Nach London zurückgekehrt, hatte er im Hauptquartier einen Stapel Arbeit vorgefunden. Das meiste hatte er während der ersten Tage erledigt und nebenher auch die schlimmsten Schrecken der Ferenczy-Affäre aus seinem Gedächtnis verdrängt, doch nachts hatte er regelmäßig Albträume. Einer davon war besonders schlimm und hartnäckig.
    Im Großen und Ganzen lief er so ab: Clarke selbst, Zek,
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