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Todesläufer: Thriller (German Edition)

Todesläufer: Thriller (German Edition)

Titel: Todesläufer: Thriller (German Edition)
Autoren: Frédéric Mars
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unterschiedlichen Versionen nicht auf demselben Weg auf die Fotos der Datenbank zugriff und einer der Rechner schneller als der andere eine Ähnlichkeit herausfischte. Er ließ sie gewissermaßen gegeneinander antreten.
    Beim zweiten Rechner verfuhr er ebenso wie zuvor bei dem ersten.
    »Treffer: 1.«
    »Na also, er hat was gefunden!«
    Mit zitternder Hand klickte er auf die Schaltflächen, um das Foto zu öffnen. Um Zweifel auszuschließen, zeigte das Programm das ursprüngliche und das gefundene Bild nebeneinander und legte eine Art Fadennetz auf die übereinstimmenden Punkte. In einem Rahmen unter den beiden Bildern zeigte es den Grad der Übereinstimmung zwischen den zweihundert markierten Punkten an.
    »96,3 %.«
    Nach Ansicht der Entwickler des Programms musste es sich oberhalb eines Wertes von 90 Prozent auf jeden Fall um dieselbe Person handeln. Da sich die Gesichtszüge je nach Qualität der Aufnahmen mehr oder weniger unterschieden, ließ sich eine hundertprozentige Übereinstimmung so gut wie nie erreichen.
    »Da haben wir sie ja …«
    Das gleiche Gesichtsoval, der gleiche Schmollmund, die gleichen Katzenaugen. Obwohl sie einen Schleier trug, der ihre Haare teilweise verdeckte, konnte es keinen Zweifel geben.
    Nachdem das geklärt war, musste er jetzt unbedingt feststellen, unter welchen Umständen und in welcher Situation das Foto gemacht worden war. Der ihm beigegebene Code zeigte, dass es von der CIA stammte.
    Als er die wenigen Zeilen las, hätte er beinahe seinen Kaffee auf den Bildschirm gespuckt.
    »Frankreich – Saint-Denis – 3. September 2009 – geheime Zusammenkunft einer Dissidentengruppe der MEK .«
    Die MEK , die iranischen Volks-Mudschahedin, seit dreißig Jahren die wichtigste Oppositionsbewegung gegen die islamische Republik der Ayatollahs, war der Albtraum Chameneis und Ahmadinedschads. Die von Massoud Rajavi ab 1981 geleitete Bewegung hatte in Frankreich im Jahre 1989 Zuflucht gefunden. Da sie sowohl von der Europäischen Union als auch von den Vereinigten Staaten als Terrororganisation eingestuft wurde, existierte sie mehr oder weniger im Untergrund.
    Aus dem Exil hatten ihre Führer die von der Grünen Revolution im Frühjahr 2009 ausgehenden Kräfte nicht wirklich zu nutzen vermocht, um im Iran und in den Augen der westlichen Länder als legitim angesehen zu werden. Diese Schlappe hatte in jüngerer Zeit zu einer Spaltung innerhalb der MEK und zur Entstehung neuer, extremistischerer Zweige geführt.
    Nachdem Chris Garner das Bild erneut auf die schöne Zahra zentriert hatte, wählte er einen größeren Ausschnitt, um einen vollständigeren Überblick zu bekommen. Dabei durchfuhr es ihn erneut. Diesmal brauchte er nicht erst das Programm zu bemühen, um sicher zu sein: der Mann neben ihr war der Graubart vom Kutter, Mohsen Chamran.
    »Treffer: 2.«
    Ein weiteres Bild, zwei Monate später in einer ähnlichen Situation aufgenommen, bestätigte die Verbindung zwischen den beiden und der iranischen Widerstandsbewegung.
    Er nahm den Hörer der gesicherten Telefonleitung ab und wählte mit einem Blick auf die Anzeige seines Mobiltelefons in aller Eile eine Nummer.
    »Liz … bist du das, Liz?«
    Er wirkte überrascht.
    »Ja, ich bin’s … Mehr oder weniger heil.«
    Wenn sie scherzen konnte, konnte es nicht so schlecht um sie stehen.
    »Ich wollte eigentlich Sam Pollack sprechen …«
    »Wie nett!«
    »… aber ich bin sehr froh, dich zu hören.«
    »Und ich erst.«
    »Liz, du wirst es nicht glauben … ich habe bei der Frau eine Übereinstimmung mit dem Bild, das du mir zur Verfügung gestellt hast.«
    Wieso hatte sie eigentlich diese Eingebung gehabt? Sie hätte es selbst nicht sagen können. Kurz vor ihrem Aufbruch nach Staten Island hatte sie Greg den Auftrag gegeben, bei Devroe die Videoaufzeichnungen der Frau für eine Überprüfung zu besorgen.
    Sie hatte damit keine bestimmte Fährte verfolgt, sie wollte damit einfach ihr Gewissen beruhigen. Deswegen hatte sie auch mit niemandem darüber gesprochen, nicht einmal mit Sam.
    Sie schwieg, bis er ihr die wesentlichen Elemente seiner Entdeckung mitgeteilt hatte. So war das also. Eine Verschwörung, mit der die iranische Opposition die Vereinigten Staaten dazu bringen wollte, ihr Land mit Gewalt vom Joch der Mullahs zu befreien.
    »Bist du noch dran?«
    »Ja, ja … Ich habe nur gerade daran gedacht, dass niemand Nadir Zerdaoui glauben wollte, und dabei lag er fast mit allem richtig.«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Dass das Ganze
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