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Todesgeil

Todesgeil

Titel: Todesgeil
Autoren: Bryan Smith
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sich und gähnte.
    Vielleicht sollte sie ein kleines Nickerchen machen, ehe sie raus auf eine der Partys ging. Sie kehrte in die Küche zurück und warf die leere Flasche in den Mülleimer. Seit sie das Bier getrunken hatte, kribbelte es ihr im ganzen Körper. Auf angenehme Art. Vielleicht würde sie nachher einen Kerl abschleppen. Immerhin war das letzte Mal schon über einen Monat her.
    Sie lächelte, als sie in Robs Zimmer trat.
    Das änderte sich schlagartig, als sie hinter sich eine Bewegung wahrnahm und eine Hand in ihrem Kreuz spürte.
    Sie stieß einen kurzen Schrei aus, als sie nach vorn geschubst wurde. Während sie ein paar Schritte vorwärts taumelte und auf die Knie fiel, wurde die Schlafzimmertür zugeschlagen. Panik ergriff sie, ihr Puls raste, ihr Atem ging schneller. Jemand war eingebrochen, während sie weg gewesen war. Sie hoffte, dass sie jetzt nicht vergewaltigt wurde.
    Sie sprang auf und fuhr herum.
    Sie war es.
    »Du.«
    Missy Wallace lächelte. »Ja.«
    Lindsey wich zurück, bis sie mit dem Rücken an die Wand stieß. Missy sah anders aus als auf den jüngsten Fotos, die von ihr in Umlauf waren. Die am Computer aufbereiteten Bilder, die sie mit blonder Stachelfrisur zeigten. Ihr Haar war nun länger und wieder schwarz. Aber das Gesicht war unverkennbar. Lindsey warf einen Blick zum Bett und sah, dass dort eine Baseballmütze und eine übergroße dunkle Sonnenbrille abgelegt waren. Eine äußerst minimalistische Verkleidung, die aber anscheinend ihren Zweck erfüllte.
    »Bitte, tu’ mir nicht weh.«
    Missy lachte. »Du bist also Lindsey. Rob hat viel von dir gesprochen.«
    Obwohl ihre Angst von Sekunde zu Sekunde wuchs, war Lindseys Interesse geweckt. »Tat...sächlich?«
    Missy nickte. »Ja. Er sagte, ihr beiden wärt die besten Freunde, und zwar seit eurer Kindheit. Ich dachte, er würde mit dir ficken, aber das stritt er ab. Und irgendwie glaube ich ihm. Rob ist ein aufrichtiger Blödmann.«
    »Er hat die Wahrheit gesagt.«
    Abermals lächelte Missy, während sie einen Schritt näher trat. Sie hatte die Hände hinter dem Rücken verschränkt, sodass Lindsey sich fragte, was sie dort wohl verbarg. »Aber jetzt kommt der heikle Punkt. Mir war klar, dass du etwas von ihm willst. Und ich nehme an, ich habe recht, hm? Weißt du, ich beobachte dich schon seit einer ganzen Weile. Ich weiß, dass du ihn besuchst. Und ich habe sogar deinen Internet-Blog gefunden. Er sagt also, dass er dich liebt?«
    Sie trat einen weiteren Schritt näher.
    Lindsey drückte sich an die Wand und machte sich möglichst klein. Sie konnte nirgendwohin. Wollte sie fliehen, musste sie erst an Missy vorbei. Das einzige Fenster des Zimmers befand sich an der gegenüberliegenden Wand. Selbst wenn sie es schaffte, dorthin zu gelangen und rauszuspringen, befand sie sich immer noch drei Stockwerke hoch. Ihre Fingernägel krallten sich in die Wand, während sie einen Schritt zur Seite machte. Sie bekam eine Gänsehaut, als Missys Blick über ihren Körper glitt und sie offenkundig taxierte, wie ein Mann es tun würde. Sie schätzte ab, ob sie eine Konkurrenz für sie war.
    »Bitte, tu’ mir nicht weh«, wimmerte Lindsey.
    »Das sagtest du schon, du blöde Kuh. Und jetzt beantworte mir meine Frage: Ist Rob in dich verliebt?«
    Heiße Tränen rannen Lindsey über die Wangen. »Ja.«
    Missy nickte und kam noch einen Schritt näher. »Hm, das ist aber auch zu dumm. Ich habe da etwas, man könnte es eine persönliche Marotte nennen. Ich teile nicht gern. Aber das ist schon in Ordnung. Wir werden darüber hinwegkommen. Ich weiß, dass er, wenn er so weit ist, zu mir zurückkommen wird. Wahrscheinlich werde ich ihn eine ganze Zeit lang nicht sehen, aber auch das ist okay. Ich habe ihm verziehen, dass er mich im Stich gelassen hat. Ich habe ihm vergeben. Aber was mache ich mit dir, Lindsey?«
    Ihre Hände kamen hinter ihrem Rücken hervor.
    In der einen Hand hielt sie ein riesiges Messer mit gezackter Klinge.
    Lindsey holte tief Luft und öffnete den Mund, um zu schreien.
    Doch Missy war einfach zu schnell.
    » Dich werde ich umbringen.«

Bryan Smith

    www.bryansmith.info
    Bryan Smith lebt in Tennessee/USA. Er ist Autor zahlreicher Horrorromane. Er schreibt mit einer explosiven Kraft. In Rekordzeit hat er sich an die Seite von Richard Laymon, Edward Lee und Jack Ketchum gekämpft, in die Riege der Kultautoren brutaler Thriller.
    Bryan Smith bei FESTA: Verkommen – Seelenfresser – Todesgeil

Dieser Roman ist ein Albtraum in einem
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