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Todesfracht

Titel: Todesfracht
Autoren: Clive Cussler
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Durchmesser von knapp anderthalb Metern und wog fünfzehn Tonnen, wenn ihre Flüssigtreibstofftanks gefüllt waren.
    Auf der ehrwürdigen russischen Scud-D-Rakete basierend, konnte die Nodong eine Nutzlast von einer Tonne an die tausend Kilometer weit transportieren. Im muffigen Laderaum des Frachters verloren die verhüllten Raketen nichts von ihrer Aura der Bedrohung und des Todes.
    Und das Wissen, was mit zwei dieser Raketen geplant war, steigerte die Entschlossenheit der Angehörigen der Corporation noch um einiges.
    Die drei Männer stiegen über eine Reihe von Metalltreppen in den Laderaum hinunter. Max Hanley, in der Rolle des Raketenexperten, trat sofort zur ersten Rakete. Er wandte sich in barschem Ton an die Agenten, die am Schott stehen geblieben waren, und verlangte von ihnen, dass sie die Plastikplane von den Nodongs entfernten.
    General Kim erschien in dem Augenblick, als Max soeben eine Abdeckplane von der ersten Rakete entfernt hatte und sich nun mit einem Schaltkreisprüfer in der Hand über die Öffnung beugte. »Wie ich sehe, konnten Sie es nicht abwarten, unsere neuesten Waffen zu untersuchen.«
    »Sie sind beeindruckend«, erwiderte Cabrillo, dem in diesem Augenblick nichts anderes einfallen wollte.
    »Unsere Experten haben die alte sowjetische Konstruktion grundlegend überarbeitet, die Gefechtsköpfe sind erheblich wirkungsvoller.«
    »Welche beiden sollen in Somalia ausgeladen werden?«
    Der Nordkoreaner gab die Frage an einen der beiden Wächter weiter, der auf zwei Raketen im hinteren Teil des Laderaums deutete. »Diese beiden da unter der roten Plastikplane. Wegen der eingeschränkten – wenn nicht gar primitiven – technischen Möglichkeiten in Mogadischu wurden die Gefechtsköpfe bereits montiert. Der Treibstoff für diese beiden kann aus den Tanks im vorderen Frachtraum entnommen werden, um den engen Zeitplan für den Start einzuhalten, vorausgesetzt, sie fügen die korrodierende Substanz nicht zu früh hinzu. Drei Tage vor der Ankunft in Somalia ist früh genug.«
    »Ich denke, ein ganzer Tag ist sicherer«, widersprach Juan.
    Er wusste, dass Kim mit seiner Bemerkung lediglich hatte testen wollen, wie gut er sich in Raketentechnik auskannte. Die Flüssigkeit drei Tage vor dem Start einzufüllen würde zur Folge haben, dass sich die dünnen Aluminiumtanks der Rakete auflösten und die
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höchstwahrscheinlich auf hoher See in die Luft flog.
    »Wo habe ich meinen Kopf? Entschuldigen Sie. Jede Frist, die länger als einen Tag dauerte, wäre verhängnisvoll.« In Kims Worten lag wenig Wärme.
    Cabrillo hoffte im Stillen, dass der General sich noch an Bord befand, wenn die Raketen explodierten. Max Hanley rief ihn zu sich herüber, um sich etwas im elektronischen Gehirn der Nodong anzusehen. Hali Kasim trat neben ihn, und für die Dauer einer geschlagenen Viertelstunde starrten die Männer stumm in das Gewirr aus Drähten und Schaltkreisen. Wie beabsichtigt und erhofft konnten sie hören, wie Kim sein Gewicht ungeduldig von einem auf den anderen Fuß verlagerte und vor sich hin murmelte. »Ist irgendetwas?«, fragte er schließlich.
    »Nein, alles scheint in Ordnung zu sein«, erwiderte Cabrillo, ohne sich umzudrehen.
    Sie spielten dieses Spiel weitere fünfzehn Minuten lang. Gelegentlich zog Max zur Überprüfung eines bestimmten Details die Pläne zu Rate, die er mitgebracht hatte, doch ansonsten spielten die Männer konsequent die Rolle stummer und regloser Standbilder.
    »Ist das wirklich nötig, Colonel Hourani?«, fragte Kim mit einem Ausdruck unverhohlener Ungeduld.
    Cabrillo fuhr sich mit einem Finger über den falschen Bart, um sich zu vergewissern, dass er sich noch an Ort und Stelle befand, ehe er sich umdrehte. »Es tut mir leid, General.
    Mr. Muhammad und Professor Khalidi sind sehr gründlich, obwohl ich allerdings annehme, dass sie sich bei den anderen Raketen beeilen werden, wenn sie sich ausgiebig davon haben überzeugen können, dass diese erste Rakete hundertprozentig funktionsfähig ist.« Kim warf einen Blick auf die Uhr. »Ich könnte diese Gelegenheit wahrnehmen und in der Kabine des Kapitäns einiges an Papierkram erledigen. Sie können mir dort Bescheid sagen, nachdem Sie Ihre Inspektion abgeschlossen haben. Diese Männer bleiben bei Ihnen für den Fall, dass Sie irgendetwas brauchen.«
    Juan unterdrückte ein Grinsen. »Wie Sie wünschen, General Kim.«
    Die drei Angehörigen der Corporation begaben sich zehn Minuten später zur zweiten Rakete. Die beiden
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