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Todesengel (Gesamtausgabe)

Todesengel (Gesamtausgabe)

Titel: Todesengel (Gesamtausgabe)
Autoren: H.L. WEEN
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aus...“
    „Ich weiß nicht“, brummte Hansen, „bei der Verdächtigen handelt es sich doch offenbar um eine Deutsche! Warum sollte die bei den Kollegen von Interpol registriert sein und nicht bei uns? Was uns eher auf ihre Spur bringt, ist dieses Berger injizierte Mittel, das ähnlich wie dieses indianische Pfeilgift aus Südamerika wirkt und in einigen Kliniken als Narkosehilfsmittel verwendet wird! Wenn ich den Kollegen Fabian richtig verstanden habe, kommt außer den Beschäftigten der Herstellerfirma, den Fahrern der Spedition, die das Zeug zu den Kliniken bringt und ausgewähltem Personal in diesen Häusern kein Mensch an das Gift heran! Und wenn die Krankenhäuser wirklich genau über die verwendete Menge Buch führen müssen, sollte es eigentlich möglich sein, herauszubekommen, wo etwas von diesem Gift fehlt!“
    Jetzt meldete sich erstmals Schieferbein zu Wort: „Das wird enden wie die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen! Wir sollten unsere Aufmerksamkeit lieber der Phantomzeichnung widmen! Bisher haben nur die Hamburger Polizisten das Bild der Verdächtigen bei sich, nicht aber die Kollegen in den anderen Bundesländern oder gar im Ausland. Von den Massenmedien ganz zu schweigen...“
    Hansen zog die Stirn in Falten und fragte die Hauptkommissarin nach dem Grund der zögerlichen Weitergabe, worauf Schieferbein errötete, herum stotterte und Albers der völlig verunsicherten Frau beisprang: „Wir glaubten bis gestern nicht, dass eine so zierliche Person Berger überwältigt haben könnte und suchten die unbekannte Frau deshalb überwiegend als Zeugin. Wir konnten ja nicht ahnen, dass der Berliner vor der ganzen Sauerei betäubt worden ist...“
    Hansen schüttelte missbilligend den Kopf, ordnete mit vor Erregung zitternder Stimme an, das Phantombild sofort an die Medien und alle Polizeidienststellen im In- und Ausland zu geben und wandte sich dann, immer noch wütend, Segler zu:„Was haben die Kollegen in Berlin eigentlich über den Lebenswandel des Opfers herausbekommen? Gibt es Anhaltspunkte dafür, dass sich jemand an ihm rächen wollte, vielleicht ein übers Ohr gehauener Geschäftspartner oder die betrogene Ehefrau? Und gibt es in Bergers Umfeld eine Person, deren Vor- oder Familienname mit dem Buchstaben M beginnt? Ich denke gerade an die mit dem Blut des Kaufmanns an die Wand geschmierten Worte Rache für M.!“
    Der Kriminalassistent wühlte in seinen Unterlagen, ließ sie vor Aufregung zu Boden fallen, fand aber schließlich den Zettel mit den Notizen, die er sich beim Telefonat mit dem Berliner Landeskriminalamt gemacht hatte. Er überflog die schwer zu entziffernden Aufzeichnungen, räusperte sich kurz und berichtete mit hochrotem Kopf: „Berger gilt, äh, galt als erfolgreicher Geschäftsmann, der sich mit seiner Firma auf die Entwicklung von Softwareprogrammen für den militärisch-industriellen Komplex verlegt hat. Angeblich war er nicht zimperlich bei der Durchsetzung seiner Interessen und bei dem heiklen Milieu, mit dem er es zu tun hatte, kann ich mir vieles vorstellen...“
    Hansen unterbrach ihn abrupt: „Wohl zu viele Spionageromane gelesen, was? Oder wie soll ich den Hinweis auf die Rüstungsindustrie sonst verstehen?“ Der Assistent erbleichte zur Abwechslung, vertiefte sich wieder in seine Notizen und fuhr fort:„Ansonsten gilt, äh, galt Berger als unbescholtener Bürger und seine Frau fiel aus allen Wolken, als sie von seinem Schäferstündchen mit der Nutte erfuhr!“
    „Prostituierte! Wenn schon die Berufsbezeichnung, dann die richtige!“, mäkelte Schieferbein und Segler nickte reumütig, bevor er auf die mögliche Bedeutung des Buchstaben M einging:„In Bergers Firma gibt es 6 Leute, deren Familienname und 8, deren Vorname mit M anfängt. Dann gibt es noch einige Verwandte und den Vorsitzenden des Heimatvereins Steglitz- Zehlendorf, mit dem Berger sich überworfen hat...“
    „Heimatverein Steglitz-Zehlendorf? Was ist das denn?“, wollte Hansen wissen und Segler war glücklich, dass der Chef endlich etwas entspannter wirkte: „Dabei handelt es sich um einen Verein traditionsbewusster Bewohner des gleichnamigen Stadtbezirks, die sich ehrenamtlich ums kommunale Museum kümmern und auch sonst recht rührig sind. Berger ist vor einigen Monaten, nach einem heftigen Streit mit dem Vorsitzenden Müller, von allen Ämtern im Verein zurückgetreten und hat sich seitdem nicht mehr sehen lassen!“
    „Und deshalb hat sich dieser Müller jetzt als Frau verkleidet und
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