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Todesangst

Todesangst

Titel: Todesangst
Autoren: Robin Cook
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sich derer anzunehmen, die wieder auf die Beine kommen können.«
    Als Howard in ihr ruhiges, hübsches Gesicht und auf ihre gepflegte Kleidung schaute, konnte er nicht glauben, daß das dieselbe Frau war, die er immer so bewundert hatte.
    Sie unterbrach sich, um Diaz einen langen schmalen Gang hinunterzuweisen, der vor einer schweren Eichentür endete. Sie schlüpfte an beiden vorbei, schloß die Tür auf und schaltete dahinter das Licht ein, das einen großen quadratischen Raum erleuchtete. Howard wurde hineingeschubst und konnte noch zur Linken einen offenen Durchgang und eine Werkbank sehen und zur Rechten eine weitere schwere geschlossene Tür. Dann ging das Licht aus, die Tür schlug zu, und er befand sich in totaler Dunkelheit.
    Für ein Weilchen blieb er bewegungslos stehen, starr vom Schock und wegen der Finsternis, die ihn umgab. Er vernahm leise Geräusche: Wasser, das durch Rohre floß, das Geräusch der sich einschaltenden Heizung und Schritte über seinem Kopf. Die absolute Dunkelheit blieb; er hätte nicht einmal sagen können, ob seine Augen nun offen oder geschlossen waren.
    Als seine Erstarrung nachließ, tastete er sich zu der Tür zurück, durch die man ihn hereingestoßen hatte. Er suchte den Türknopf und versuchte daran zu drehen. Dann zog er an der Tür. Es gab keinen Zweifel, daß sie abgeschlossen war. Er tastete die Kanten ab und suchte nach Scharnieren. Doch als ihm einfiel, daß die Tür sich zum Gang hinaus geöffnet hatte, gab er es auf.
    Er wandte sich von der Tür ab und bewegte sich mit winzigen Schritten seitlich, wobei er mit den Händen behutsam die Wand abtastete. Er kam zur Ecke und bog in einem Winkel von neunzig Grad ab. Er ging in vorsichtigen kleinen Schritten weiter, bis er die Öffnung zu dem Durchgang fühlte. Drinnen in dem anschließenden Raum tastete er nach einem Wandschalter und fand schließlich auch einen. Er betätigte ihn - aber nichts tat sich.
    Er drang weiter in den Raum vor und tastete die Wände ab, um sich einen Eindruck zu verschaffen. Seine Finger stießen auf Metall und dann auf Glas. Weiter unten erfühlte er ein Waschbecken, anschließend dann eine Toilette. Der Raum war seiner Schätzung nach nur wenige Quadratmeter groß.
    Howard kehrte in den Hauptraum zurück und setzte dort seine Erkundung fort. Auf der anderen Seite des Durchgangs fand er eine Tür, die sich öffnen ließ. Dem Geruch nach mußte das eine Art Wandschrank aus Kiefernholz sein. Innen erfühlte er ein paar gefüllte Kleidersäcke, die an einer Art Garderobenstange hingen.
    Dann war er, sich weiter die Wand des Hauptraumes entlangtastend, in der Ecke angelangt und bog wiederum um neunzig Grad ab. Nach gut einem Dutzend vorsichtiger kleiner Schritte stieß er an die Werkbank, die vielleicht knapp einen Meter tief in den Raum hineinragte. Er tastete diese Werkbank ab und stieß unten auf Schubladen. Die Werkbank war nach seiner Schätzung etwa drei bis vier Meter lang. Nachdem er versucht hatte, sie abzumessen, kehrte er mit den Händen wieder zur Wand zurück. Dort ertastete er neben der Werkbank Regale, auf denen Büchsen herumstanden, von denen er sich vorstellte, es seien vielleicht Farb- oder Lackdosen. Als er sich dann weiter die Wand entlangtastete, fühlte er bald die nächste Ecke.
    Nun hatte er also die vierte Wand vor sich. Etwa in ihrer Mitte fand sich eine weitere schwere Tür, die sorgsam verschlossen war. Er fand ein Schlüsselloch - aber ein Schlüssel steckte nicht darin; auch Scharniere konnte er nicht feststellen. Howard setzte seine schweigende Wanderung fort und kam dabei in die nächste Ecke. Nach wenigen Minuten war er dann wieder an der Eingangstüre.
    Er ließ sich auf Hände und Knie nieder und erforschte den Fußboden. Dieser war aus Beton. Howard erhob sich wieder und machte sich Gedanken darüber, was er tun könnte. Aber es fiel ihm zunächst nichts ein. Vielmehr überkam ihn plötzlich ein überwältigendes Gefühl von Todesangst, als ob er ersticken müsse. Niemals bisher hatte er Klaustrophobie gekannt, diese furchtbare Angst vor dem Eingesperrtsein. Aber jetzt überfiel sie ihn mit wahrlich zerschmetternder Wucht. »Hilfe!« schrie er - schrecklich hallte das Echo in seinen Ohren. Er verlor die Nerven, ertastete wieder die Tür und hämmerte wild mit seinen Fäusten dagegen. »Bitte!« schrie er dabei und hörte erst auf, als er den Schmerz in seinen Fäusten spürte. Wimmernd barg er die schmerzenden Hände an der Brust. Er ließ sich gegen die Tür
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