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Tod im Tower: John Mackenzies erster Fall (German Edition)

Tod im Tower: John Mackenzies erster Fall (German Edition)

Titel: Tod im Tower: John Mackenzies erster Fall (German Edition)
Autoren: Emma Goodwyn
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Er schlich weiter in die Richtung, in der er die Quelle vermutete. Das Herz klopfte ihm bis zum Hals.
    Als eine Maus über den Weg huschte, hätte er beinahe vor Schreck aufgeschrien. Während er sich vortastete, konnte er das Geräusch in unregelmäßigen Abständen hören. Plötzlich wurde ihm klar, woher die Laute kamen. Im hinteren Teil des Hauses führte ein Abgang hinunter zu einer kleinen Abteilung, die der Flora und Fauna des Meeres gewidmet war. In mehreren Aquarien gab es Korallen, Piranhas und andere Meeresbewohner zu sehen.
    „Mmmmm“ Das unheimliche Stöhnen jagte ihm Schauer über den Rücken, während er die Rampe hinuntertappte. Im Dämmerlicht, das von den Aquarien ausging, konnte er zwei Gestalten erkennen, die auf dem Boden kauerten, an einen metallenen Handlauf gelehnt. „Oh, mein Gott!“, entfuhr es ihm, als er erfasste, dass seine Mutter und Renie geknebelt und mit Handschellen an der Metallstange festgekettet waren. Mit zitternden Fingern machte er sich daran, das Tuch um Renies Mund aufzuknoten.
    Als sie wieder frei atmen und sprechen konnte, würgte sie heraus. „Es ist Nigel Owen! Er hat uns aufgelauert. Er hat eine Pistole. Sicher kommt er gleich wieder zurück. Er ist dich suchen gegangen, um dich auch hierher zu locken. Er hat ständig versucht, dich von meinem Handy aus anzurufen, konnte dich aber nicht erreichen.“ Sie hustete.
    John wollte sich daran machen, auch seine Mutter von dem Knebel zu befreien, hielt aber inne, als Renie flehte. „Nein, John, wenn du das machst, merkt er, dass du hier bist. Du musst dich verstecken, bevor er wieder kommt. Versuch, jemanden zu alarmieren. Und leg mir den Knebel wieder an.“
    John musste einsehen, dass Renie recht hatte. Die Handschellen würde er ohne Werkzeug oder Schlüssel nicht aufbekommen. Schweren Herzens tat er, wie ihm geheißen. Keine Sekunde zu früh, denn die drei hörten, wie die hintere Tür des Gewächshauses aufging. John zog sich in höchster Eile zurück und lauschte.
    „Verdammt, der Kerl ist wie vom Erdboden verschluckt. Wir machen jetzt einen letzten Versuch, ihn zu erreichen. Ich mache Ihnen den Knebel ab, damit Sie mit ihm reden können, Lady. Aber wenn Sie hier rumschreien, dann knalle ich Sie gleich ab.“
    John dachte an sein Handy, das abgeschaltet in seiner Reisetasche lag. Glasklar dämmerte ihm, dass Owen alles daran setzen würde, um seinen Rachefeldzug zu Ende zu führen. Er selbst und Renie hatten Owens Pläne, George lebenslänglich ins Gefängnis zu schicken, ruiniert. Anstatt sich schnellstmöglich abzusetzen, war Owen hiergeblieben und hatte John und seine Familie beschattet. Er hatte schon einmal versucht, Renie zu töten. Nun, da er sie in seiner Gewalt hatte, würde er sie nicht mehr entkommen lassen. John hatte keine Zeit zu verlieren. Er musste selbst handeln. Bis Verstärkung eintraf, wäre Owens Geduld am Ende.
     
    Ich brauche eine Waffe, überlegte er fieberhaft und ließ den Blick durch die dichte Vegetation um ihn herum schweifen. Er hörte, wie seine Mutter begann, auf Owen einzureden. „Worum geht es Ihnen überhaupt, junger Mann? Was auch immer Sie wollen, meine Familie hat nichts damit zu tun. Wir kennen Sie doch gar nicht.“
    „Schnauze! Ihre Nichte kennt mich sehr wohl, nicht wahr? Und Ihr Sohn erst, dieser selbsternannte Samariter – der hatte keine Ahnung, dass ich es war, der die Sache mit George Campbell so geschickt eingefädelt hatte.“, höhnte Owen.
    „Geschickt eingefädelt!“ Emmeline Mackenzies Stimme war voller Entsetzen. „So nennen Sie das, wenn Sie aus irgendwelchen Rachegefühlen diesem Mann gegenüber einfach ein junges Mädchen töten, nur um ihn als den Schuldigen dastehen zu lassen!“
    Nun schlug Owen einen überlegenen Ton an.
    „Sie haben ja keine Ahnung davon, wie man mit Strategie eine Schlacht gewinnt. Spielen Sie Schach? Auch da ist manchmal ein Bauernopfer nötig, um den Gegner matt zu setzen. Und Julia Feldmann bot sich für diese Rolle geradezu an. Sie war eine von vielen, die sich bei mir mit Stoff versorgten. Und sie war leicht unter Druck zu setzen. Ich brauchte ihr nur zu drohen, sie bei den entsprechenden Stellen anzuzeigen. Besitz und Konsum von Amphetaminen wäre von ihrer Studienstiftung sicher nicht gern gesehen worden. Sie hätte ihr Stipendium verloren und hätte nach Hause zurückkehren müssen. Also ließ sie sich von mir überzeugen, einen Anruf bei George Campbell zu tätigen und anschließend im Austausch gegen eine größere
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