Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tod im Netz: Kriminalroman (Oldenburg-Krimi) (German Edition)

Tod im Netz: Kriminalroman (Oldenburg-Krimi) (German Edition)

Titel: Tod im Netz: Kriminalroman (Oldenburg-Krimi) (German Edition)
Autoren: Andreas Adlon
Vom Netzwerk:
dürfte. Dadurch wird das Auskühlen des Körpers sogar noch beschleunigt.«
    » Was hatte sie denn getrunken?«
    » Rotwein, wir haben entsprechende Rückstände in ihrem Magen gefunden.«
    » Bleibt es bei Ihrer Einschätzung, dass der Fundort nicht gleich dem Tatort ist, Dr. Janssen?«
    » Nach der Spurenlage müssen wir davon ausgehen, ja. Sie hat Druckstellen am Bauch. Wahrscheinlich hat der Täter sie über die Schulter gelegt und getragen.« Er nahm seine Brille ab, rieb sich die Augen. »Abschließend möchte ich noch sagen, dass Elena Wagner nicht das Opfer eines Sexualdeliktes wurde.«
    Kriminalhauptkommissar Schweigert schaute zum IT-Fachmann Arne Claaßen. Rein äußerlich verkörperte Arne alle Vorurteile eines Hackers. Bestimmt 20 Kilo zu viel auf den Rippen, fettige, nach hinten gekämmte Haare, ein aus der Mode gekommener Schlabberpulli und eine Jeans, die mächtig spannte. Paul schätzte Arne aufgrund seiner Fachkompetenz außerordentlich, nur vom Fußball verstand er nicht viel, jedenfalls zog Paul ihn immer damit auf. Er wohnte wie er in Büppel, einem Ortsteil von Varel, und sie trafen sich regelmäßig zur Fußballbundesliga-Konferenz am Wochenende im Dorfkrug. Während es für Paul nur die Eintracht aus Frankfurt gab, feuerte Arne Werder Bremen seit der Kindheit an. Wenn Eintracht Frankfurt in Bremen zu Gast war, fuhren beide meistens zusammen ins Weserstadion.
    » Arne, was haben wir bisher?«
    » Ich habe die mobile Rufnummer von Elena gecheckt. Am Abend vor ihrem Tod hat sie zweimal telefoniert. Um 16.49 Uhr rief sie ihren Bruder an. Das Gespräch dauerte drei Minuten. Um 18.24 Uhr wurde sie angerufen.«
    » Von wem?«
    » Unbekannte Nummer, habe das schon überprüft: Prepaid Handy. Die angegebene Adresse existiert nicht. Dieses Gespräch dauerte knapp fünf Minuten.«
    » Was ist mit dem Laptop und dem iPad?«
    » Für die Auswertung brauche ich noch mehr Zeit. Sie hatte Profile in den sozialen Netzwerken: Facebook, Google+ und Xing. Außerdem benutzte sie Skype, einen Messenger und zwei Chatrooms. Über den Provider muss ich die Logfiles anfordern. Die Auswertung ihres Email-Kontos dauert noch. Während der letzten fünf Tage konnte ich keine verdächtige Mail mit Terminvereinbarungen, fremden Männerbekanntschaften oder Ähnlichem finden. Ich werde den Zeitraum noch erweitern und über den Browser nach weiteren Email-Konten, die sie zusätzlich benutzt haben könnte, forschen.« Arne Claaßen hob den Blick und schaute den Profiler Axel Meyerhoff an.
    » Dazu wäre es sehr hilfreich zu wissen, nach wem wir eigentlich suchen.« Meyerhoff winkte mit der rechten Hand ab. »Viel zu früh, dazu brauche ich mehr Informationen, um auch nur ein vorläufiges Täterprofil erstellen zu können. Bisher gehe ich von einem männlichen Einzeltäter aus.« Meyerhoff wirkte durch seinen gezwirbelten Bart und seine randlose Brille wie eine intelligente Mischung aus Horst Lichter und Jean Pütz.
    Paul Schweigert nickte zustimmend , fasste die bisherigen Erkenntnisse zusammen und erklärte die Lagebesprechung für beendet. Murmelnd verließen die Teilnehmer den Besprechungsraum, als der Oberstaatsanwalt auf Paul zukam. Wie immer war er tadellos gekleidet. Er trug einen dunklen maßgeschneiderten Anzug, ein weißes Hemd und eine dunkelrote Krawatte. Schwarze Haare, an den Schläfen grau unterstrichen, betonten sein charismatisches Gesicht. Paul Schweigert war sich sicher, dass dieser Mann auch eine große Karriere vor der Kamera hätte machen können.
    » Herr Hauptkommissar, ich muss Ihnen ja nicht erklären, wie wichtig und wie sensibel der Fall zu behandeln ist.« Schweigert sah fast demütig zum Oberstaatsanwalt auf. »Sie ermittelten bereits in ähnlichen Fällen in Frankfurt. Ich möchte, dass Sie mich jederzeit über wesentliche Veränderungen bezüglich der Ermittlungen zeitnah informieren.«
    » Wann wollen Sie vor die Presse treten?« Die Augen von Oberstaatsanwalt Rentz blitzten wie die eines fünfjährigen Kindes kurz vor der Bescherung zu Weihnachten. Er zupfte seine mit silbernen Manschettenknöpfen verzierten Hemdsärmel zurecht.
    » Sie werden mich heute Abend um 18.00 Uhr auf den neuesten Stand bringen. Bis dahin haben Sie hoffentlich mehr als eine dürftige Spurenlage. Suchen Sie Zeugen in Rastede. Auch wenn es dunkel war, jemand muss doch was gesehen haben, wenn ein Mensch in einem Plastiksack in den Wald getragen wird. Werten Sie die Computerdaten aus. Die jungen Leute geben heutzutage
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher