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Tod im Koog - Hinterm-Deich-Krimi

Tod im Koog - Hinterm-Deich-Krimi

Titel: Tod im Koog - Hinterm-Deich-Krimi
Autoren: emons Verlag
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unbedingt etwas gegen Kopfschmerzen.«
    Beate schien erleichtert. »Sofort«, sagte sie und suchte aus dem
Schiebetürenschrank ein Medikamentenröhrchen heraus. Sie schüttete der Frau
zwei Tabletten auf die offene Handfläche. »Mit reichlich Wasser einnehmen«,
sagte sie. Die Patientin schenkte den beiden Beamten noch einen Blick und
verschwand ohne ein Wort des Danks.
    »Sind die immer so?«, wollte Große Jäger wissen.
    »Manche«, erwiderte Schwester Beate ausweichend. »Es gibt aber auch
nette Patienten. Und manche haben wirklich etwas durchgemacht.«
    »So schlimm wie Ihren beiden Kolleginnen ist es aber keinem
ergangen«, nahm Christoph das Thema wieder auf.
    Beate nickte zaghaft.
    »Sie haben uns nicht die Wahrheit erzählt«, begann Christoph. »Zunächst
haben Sie behauptet, Sie wären am Donnerstagabend nach Hause gefahren. Als wir
festgestellt hatten, dass Ihr Auto nicht bewegt wurde, haben Sie uns erzählt,
Sie hätten hier übernachtet. Und zwar im Zimmer 23.«
    »Ich hatte ein wenig getrunken. Deshalb wollte ich nicht mehr Auto
fahren.«
    »Wie hat Herr Zehntgraf darauf reagiert, dass Sie im Gegensatz zu
Ihren beiden Kolleginnen getrunken hatten?«
    »Ich weiß nicht so recht.«
    »Mitbekommen hat er das?«
    Sie machte eine hilflose Geste. »Weiß nicht.«
    »Vielleicht war Zehntgraf zu sehr mit den anderen Gästen
beschäftigt. Dr. Aufgänger kann uns sicher mehr berichten.« Christoph
wandte sich um. »Als Ihr direkter Vorgesetzter hat er Sie sicher besser im Auge
gehabt. Wir werden ihn direkt fragen.«
    »Aber das geht nicht. Ich sagte schon, er ist mitten in den
Behandlungen.«
    »Wir sind Privatpatienten«, mischte sich Große Jäger ein. »Da
bekommen wir einen schnellen Termin.«
    »Oder können Sie uns weiterhelfen?«, fragte Christoph über die
Schulter.
    »Ich weiß nicht«, sagte sie zum dritten Mal.
    »Wir fahren anschließend nach Almdorf und fragen Ihren Freund, ob
Sie zu Hause die Bettwäsche aus Zimmer 23 gewaschen haben.«
    »Der arbeitet doch. Der hat das nicht mitbekommen.«
    Christoph runzelte die Stirn. »Am Donnerstag sind Sie hier geblieben.
Am Freitag haben Sie gearbeitet. Durch den Ausfall der beiden anderen
Krankenschwestern gab es besonders viel zu tun. Wie war das am Wochenende?
Hatten Sie frei?«
    »Nein. Wir haben alle gearbeitet. Fast rund um die Uhr.«
    »Wann haben Sie die Bettwäsche denn gewaschen? Da bleibt nur die
Nacht. Und das müsste Ihr Freund bemerkt haben.«
    »Hat er aber nicht«, beharrte Schwester Beate.
    »Weil Sie gar keine Wäsche mit nach Hause genommen haben«, sagte
Christoph. Es war eine Feststellung.
    Beate senkte den Blick und starrte auf ihre Fußspitzen.
    »Sie waren im Zimmer 17 und nicht im Zimmer 23, wie Sie uns weismachen wollten.
Von Ihnen stammt die verschmutzte Bettwäsche mit den verräterischen Spuren.«
    »Nein«, sagte sie zaghaft. »Nein!«
    »Es geht hier um eine Mordermittlung. Da sind Ihre Befindlichkeiten
fehl am Platz.« Christoph machte einen halben Schritt auf sie zu. »Wir können
noch einmal die Spurensicherung aus Flensburg kommen lassen und das
Zimmer 17
genau unter die Lupe nehmen.«
    »Das geht nicht«, sagte sie. Sie wirkte erleichtert, weil ihr ein
Argument eingefallen war. »Das Zimmer ist belegt. Und wir sind ausgebucht.«
    »Das stört uns nicht«, mischte sich Große Jäger ein. »Der Patient
von Nummer 17
wird so lange in einem nahen Hotel wohnen. Außerdem ist es für Ihre Patienten
sicher sehr unterhaltsam, wenn die Polizei das Haus auf den Kopf stellt.«
    Christoph war sich bewusst, dass eine Spur, die sie möglicherweise
finden würden, nicht beweiskräftig war. Jeder geschickte Anwalt würde
behaupten, dass man Schwester Beates Spuren im ganzen Haus antreffen würde.
    »Wir werden nicht nur nach Hinweisen auf Ihren Aufenthalt suchen,
sondern auch nach Spuren des Mannes, mit dem Sie auf Zimmer 17 waren«,
sagte Christoph. »Es ist ein mühsames Geschäft und wird eine Weile dauern, aber
wir werden fündig. Das verspreche ich Ihnen.«
    »Ich hatte nichts getrunken«, gestand sie kleinlaut. »Kaum etwas.«
    »Sie haben sich nicht zurückgezogen, weil Ihnen schlecht war,
sondern weil Sie mit einem Mann zusammen waren.«
    »Ja«, hauchte sie leise.
    »Wann war das?«, fragte Christoph.
    »Ich weiß nicht«, wiederholte sie ihre Standardantwort.
    »Doch. Sie wissen es«, fuhr Christoph sie an.
    »Zwischen halb zehn und zehn. So ungefähr.«
    »Sie waren dort intim. Im Zimmer 17.«
    Schwester Beate sah
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