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Tod aus dem Meer

Tod aus dem Meer

Titel: Tod aus dem Meer
Autoren: Sonja Planitz
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zu.
Während sie lief, spürte sie auf einmal, wie etwas sie von Kopf bis Fuß
durchfuhr. Es war etwas Warmes, Starkes, ein sehr schönes Gefühl. Ein Kribbeln
durchlief sie vom Bauchnabel an abwärts, sie war umgeben von hellem Licht und
fiel ins Wasser, weil ihre Beine nachgaben. Sie wollte sich wieder aufrichten,
doch es ging nicht. Sie schaute an sich herab; statt ihrer Beine wiegte ein
bläulich schimmernder Fischschwanz auf und ab. Da begriff sie. Sie rollte sich
einmal herum und griff der Sirene an den Arm. Diese erstarrte und schaute sie
ungläubig an. „Nein ...!“,kreischte sie schrill, lies von Dascha ab, die sich
sofort keuchend zur Seite warf, und griff Emily an. „Dascha, du weißt, was du
machen musst!“, schrie Emily und ließ sich von Ligeia in tieferes Wasser
ziehen.
    Dascha wusste nicht, wie ihr geschah,
als die Sirene plötzlich von ihr abließ und sich auf Emily stürzte. Sie hustete
und spuckte Wasser aus, bekam kaum Luft. Ihre Lunge brannte wie Feuer, mühsam
kämpfte sie sich auf die Knie. „Dascha, du weißt, was du machen musst!“, schrie
Emily ihr zu. Dascha starrt kurz auf den Fischschwanz ihrer Freundin, dann zog
die wütende Sirene sie auch schon in tieferes Wasser. Dascha dröhnte der Kopf.
Sie wusste, was sie tun sollte? Was denn? Kira helfen? Weglaufen? Immer noch hustend
wankte sie an den Strand, wo Kyle immer noch wie eine Statue stand. Moment,
Kyle! Dascha holte tief Luft, richtete sich grade auf und wankte so schnell es
ging zu ihm. Dann legte sie ihm ohne ein Wort zu sagen die Hände auf die
Schultern und küsste ihn.
    Emily hatte keine Probleme sich unter
Wasser zu bewegen. Im Gegenteil, es fühlte sich so an, als hätte sie in ihrem
Leben nie etwas anderes getan. Sie konnte sogar atmen, über ihren Rippen waren
Kiemen. Das einzige Problem war die Sirene, die immer wieder versuchte sie zu
greifen und gegen die am Grund liegenden Steine zu schlagen. Emily hoffte, dass
Dascha das richtige tun würde, und schaute sich nach Kira um. Aqua hatte Kira
mit einer Hand im Griff und versuchte sie herab zu ziehen, doch Cindy war viel
kleiner und flinker und schaffte es immer wieder Kira ein Stück nach oben zu
stoßen, sodass diese Luft holen konnte. Leider erforderte das ihr ganzes
Geschick, sodass sie Aqua nicht angreifen konnte. Emily wusste, wenn sie nicht
bald das tun konnte, was sie tun musste würde Kira bald ertrinken, denn ihre
Bewegungen wurden bereits schwächer. Immer noch wich sie der Sirene aus, als
diese plötzlich innehielt. Ligeia machte ein entsetztes Gesicht, dann stieß sie
einen schrillen schrei aus und begann sich zu winden. Schnell schwamm Emily um
sie herum und auf Aqua zu. Kira schaute ihr entgegen und gurgelte. Als Aqua
Emily sah, ließ sie sofort von Kira ab und wollte fliehen. Doch Cindy hatte
blitzschnell reagiert und während Kira sich nach oben kämpfte einen ihrer
Schuhe gegriffen. Diesen schlug sie mit voller Wucht Aqua genau ins Auge, als
diese sich zur Flucht umdrehte. Aqua taumelte zurück und hielt sich schreiend
das Auge. Emily schoss zu ihr und legte ihr die Hand auf die Stirn. „Ich erlöse
dich“, sagte sie, und Aqua wurde schlaff. Dann sank sie zu Boden und zerplatzte
dort in Tausende von Sandkörnern, die im Wasser vor sich hin wirbelten und
langsam zu Boden sanken. Als Emily sich nach Ligeia umschaute, sah sie auch nur
Sandwirbel. Cindy kam zu ihr geschwommen und umarmte sie. „Du hast uns
gerettet! Ich hätte nicht gedacht, dass du eine Wasserfrau bist ... und dass
ein seelenloses Wesen, wenn man es segnet, verschwindet!“, sagte sie aufgeregt.
„Ich auch nicht“, gab Emily zu und die beiden schwammen zurück zum Strand.
Cindy blieb im Wasser, während Emily sich neben ihre Freunde fallen ließ. Kira
lag bewusstlos im Schatten der Klippe, aber sie atmete. Daneben saß Kyle, an
den sich Dascha gekuschelt hatte.
     
     

 
Epilog
     
    Dascha, Emily, Cindy und Kyle blieben noch lange
auf dem Strandabschnitt sitzen. Während sich Cindy und Emily um die immer noch
bewusstlose Kira kümmerten, saßen sich Dascha und Kyle erst schweigend
gegenüber. Dann fasste sich Dascha ein Herz und begann das Gespräch mit ihm.
„Kyle, bitte erklär mir, was da zwischen uns vorgefallen ist, die letzten Tage.
War der Drohbrief wirklich von dir? Und hast du dich wirklich nur vor Ligeia
gestellt, damit ich keinen Ärger bekomme?“, fragte sie verunsichert. Kyle
lächelte. „Ja, so war es tatsächlich. Als wir bei der Strandparty dieses Wesen
gesehen und
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