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Tod auf der Venus

Tod auf der Venus

Titel: Tod auf der Venus
Autoren: Donald A. Wollheim
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weiter.
    »Es kann.«
    »Arbeiten die Instrumente?«
    »Ja. Alles.«
    »Und der Computer? Ist der auch in Ordnung?«
    »Computer sehr gutt.«
    »Und was ist dann nix gutt?« explodierte Quincy.
    »Weil, mein Freund«, antwortete er und deutete auf die Wolken, »Verena kaputt. Nix mehr Orbit. Macht großen Krach, Wummmmm!« Dazu schlug er mit der Faust auf den Boden. »Euer Landefahrzeug okay?«
    Quincy schüttelte den Kopf. »Ist kaputt«, erklärte er.
    »Andererseits haben wir aber einen Mariner, der völlig in Ordnung ist«, schaltete sich Chet ein. »Du hast das Landefahrzeug. Wir haben ein Raumschiff. Hm, He, Quincy, fordert das keinen Vorschlag heraus?«
    Der Vorschlag war eindeutig klar, ihn aber in die Tat umzusetzen, überstieg ihre Fähigkeiten. Die beiden Fahrzeuge hatten gut arbeitende Computer, die aber nicht aufeinander geschaltet werden konnten. Mariner konnte kein russisches Landefahrzeug aufnehmen, und das russische Landefahrzeug hatte nicht die Anschlüsse, die ein Andocken am amerikanischen Raumschiff ermöglicht hätten.
    Quincy schlug vor, vorläufig nichts zu tun, sondern die amerikanische Raumbehörde am die Entsendung eines unbemannten Mariners mit einem Landefahrzeug zu bitten, das per Fernsteuerung das russische Lager erreichen konnte. Hier gab es genügend Lebensmittel, und einiges aus der üppigen Vegetation war sicher eßbar. Nur müßten nun die neunzig Tage oder so abgewartet werden, und dann konnte man vornehm zur Erde zurückreisen.
    Chet strich diesen Vorschlag sofort. Er erinnerte Quincy daran, daß das Rettungsschiff hundertfünfundzwanzig Tage brauchen würde, wenn man es sofort losschickte. Dann würde aber die Venus gegen fünfzig Millionen Meilen weiter von der Erde entfernt sein als am Tag ihrer Ankunft. Für die kürzeste Entfernung Venus-Erde hatten sie neunzig Tage gebraucht. Wenn sie auf ein Rettungsschiff warteten, dann nahm die Rückkehr dreimal soviel Zeit in Anspruch – falls das Rettungsschiff zu Hause schon auf den Abschuß wartete. Nein, das kam nicht in Frage. Die einzige sich anbietende Lösung war die, irgendwie mit dem russischen Landefahrzeug aufzusteigen und am Mariner anzulegen.
    Es war nun wieder Zeit für den Radiokontakt, und Chet kletterte in die Kabine. Quincy ließ er beim Colonel zurück. Er rief die Erde und wartete auf Antwort. Als sie kam, begann er seinen zweiten Bericht und fing damit an, daß es Colonel Yarmonkine viel besser gehe. Dann schilderte er die Tatsachen, auf denen ihr Problem beruhte und schlug vor, daß versucht werden sollte, mit dem russischen Landefahrzeug am Mariner anzulegen, der sich in der Kreisbahn befand.
    Beide Seiten hatten Fachleute zur Hand, die ihre eigene Ausrüstung haargenau kannten. In den Vereinigten Staaten und in der Sowjetunion verbissen sich die Experten in dieses Problem wie eine ganze Meute Terrier. Man sagte Chet, in ein paar Stunden werde man sich wieder melden.
    Yarmonkine war inzwischen wieder eingeschlafen, und Quincy legte ihm die Hand auf die Stirn und stellte mit großer Befriedigung fest, daß das Fieber wesentlich zurückgegangen war. Er ging zu Chet hinüber, der neben der Leiter stand. Hier konnten sie jedes ankommende Radiosignal hören.
    »Komisch«, meinte Quincy. »Wir brauchen den Colonel, daß er uns hundertfünfzig Meilen weit transportiert, und er braucht uns für die nächsten dreißig Millionen Meilen. Wie sich das doch ausgleicht!«
    Sie schwatzten ein wenig miteinander, standen im leisen Wind da und hörten ihn in den Pflanzen flüstern. Und dazu schnarchte Colonel Yarmonkine wie ein ganzer Trupp Holzfäller. Dann kam der Anruf, und die beiden rannten die Leiter hinauf.
    Man hatte in groben Umrissen einen Plan ausgearbeitet. Ein paar Tage waren nötig, um ihn völlig zu skizzieren und zu programmieren. Die Idee war die, alle drei in das Landefahrzeug zu packen, abzuheben und in eine Kreisbahn um die Venus zu gehen. Es gab eine Frequenz, die sich irgendwie mit dem Relaismechanismus des Mariner koppeln ließ, und wie diese Frequenz zu finden sei, wurde ihnen von den Russen sehr gründlich erklärt. Gelang ihnen die Koppelung, dann gingen alle Signale, alle Verständigungen und alle ferngesteuerten Operationen über eine einzige Stelle in den Hauptkontrollraum der amerikanischen Bodenkontrolle. Man erklärte Chet genau, wo die sowjetischen Raumanzüge zu finden seien, und man sagte ihm, er solle sie überprüfen.
    Das tat er, und er fand sie auch in bester Ordnung.
    »Oh, das ist gut«,
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