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Tod auf der Venus

Tod auf der Venus

Titel: Tod auf der Venus
Autoren: Donald A. Wollheim
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Schalenantenne vom Typ W bestens vertraut. Sind Sie auch dieser Meinung?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Und Sie, Mailie, haben an solchen Operationen doch schon häufig teilgenommen?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Sie. Duncan, waren eben von einer Reparatur des Moonwalkers zurückgekehrt, als Sie Befehl erhielten, diese Signale zu überwachen, nicht wahr? Waren Sie da müde?«
    »Ja, Sir, da war ich müde«, erwiderte Chet ehrlich, »aber nicht so sehr, als daß meine Aufmerksamkeit darunter gelitten hätte. Ich hatte etwas geschlafen, ehe ich zur Mondoberfläche zurückkehrte, so daß ich in recht guter Verfassung war.«
    »Mailie, Sie haben eine Routinebeobachtung übernommen, während Duncan den Moonwalker instand setzte. Gibt es etwas, das wir über Ihre körperliche Kondition wissen müßten, ehe Sie zur Antennenmission aufbrachen?«
    »Nein, Sir«, antwortete Doug. »Ich fühlte mich durchaus wohl. Ich hatte die hereinkommenden Nachrichten abgehört, und Captain Borg wies mich an, ich solle die Vorbereitungsdaten für die Antenneninstallation zusammenstellen. Als Chet und ich dann abhoben, hatte ich den Eindruck, wir seien beide in recht guter Verfassung. Es war mehr oder weniger eine Routinesache, Sir. Keine Komplikationen.«
    Mr. White räusperte sich. »Hat jemand von Ihnen beiden irgendwelche außergewöhnliche Nebeneffekte bemerkt, als Sie dann unterwegs waren?« fragte er mit einer dünnen, sehr hohen Stimme. »Benommenheit ... Kopfschmerzen – etwas, das sonst nicht auftrat?«
    »Nein, Sir«, gaben Chet und Doug gleichzeitig zur Antwort.
    Curtis richtete sich straff auf. »Lassen Sie mich Ihnen erzählen, was auf dem von Ihnen mitgebrachten Band war. Sie werden dann verstehen, weshalb ich so absolut sicher wissen wollte, daß Ihr Auftrag genauso ausgeführt worden war, wie es der Vorschrift entsprach. Wenn Sie sich abgehetzt, müde oder sonst irgendwie nicht ganz in Form gefühlt hätten, wären ähnliche Ergebnisse mit einiger Wahrscheinlichkeit herausgekommen. Ich stelle sehr zufrieden fest, daß dies nicht der Fall war. Die Signale, die Sie mitbrachten, stammen, wie wir annehmen, von der südlichen Hemisphäre der Venus. Ich gratuliere Ihnen zu der Genauigkeit, mit der Sie Ihre Geräte aufgebaut haben. Die Signale sind scharf, klar und deutlich zu erkennen.«
    Beide Männer erröteten ein wenig bei diesem Lob, aber an Stolz dachten beide nicht. Nun wandte sich Curtis an Captain Borg. »Ihr Band bestätigt die Geschichte, welche die Russen verbreitet haben. Mr. White hier kann die russischen Mitteilungssysteme so perfekt übersetzen wie jeder russische Fachmann. Was wir hier haben, ist ein Bericht, der von einer automatischen Station irgendwo auf der südlichen Hemisphäre der Venus zur Erde gefunkt wurde.«
    Das Licht fing sich auf seinem Kahlkopf, wenn er nach links und rechts schaute, um die Mienen der neun Männer zu beobachten. »Und jetzt, Mr. White, könnten Sie vielleicht für uns kurz zusammenfassen, was wir, abgesehen von den Signalen, noch zusätzlich über das Klima auf der Venusoberfläche wissen.«
    Der grauhaarige Zivilist räusperte sich wieder. Seine Zunge spielte über die Lippen, und er sah auf den polierten Tisch hinab, als lese er dort ein Manuskript. Aber vor ihm lag nichts. »Die Daten, die von so angesehenen Wissenschaftlern wie Dayhoff, Eck, Lippincott, Sagan, Moroz, Mintz und unendlich vielen anderen aus fast allen Nationen der Welt stammen, plus die Informationen, die von unseren eigenen Mariner-Sonden fünf bis acht und den russischen Venera-Sonden vier bis sieben kommen, führen nicht zu einheitlichen Ergebnissen. Das heißt, daß verschiedene Kondition und Testmethoden wie Mikrowellen, Radar, vorbeifliegende Sonden und solche, die auf der Planetenoberfläche niedergehen, auch verschiedene Resultate zur Folge haben. Trotzdem unterschieden sich die Ergebnisse nicht grundlegend. Bei allen Versuchen hat sich übereinstimmend ergeben, daß die Oberfläche der Venus sehr heiß ist, vermutlich zwischen zweihundert und vierhundert Grad Celsius. Es werden ausgedehnte Staubstürme ...«
    Curtis hob eine Hand, und Mr. White hörte zu reden auf, als sei ein Schalter bei ihm abgedreht worden.
    »Ich glaube, für die Zwecke dieser Diskussion könnten wir uns auf eine Überlegung zu den Temperaturen beschränken. Wetterbedingungen, die Atmosphäre und die Luftfeuchtigkeit können später bis in alle Einzelheiten diskutiert werden. Jetzt bleiben wir bei den Temperaturen. Hier in diesem Raum befinden
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