Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Titanen-Trilogie 02 - Die Kinder der Titanen

Titanen-Trilogie 02 - Die Kinder der Titanen

Titel: Titanen-Trilogie 02 - Die Kinder der Titanen
Autoren: Piers Anthony
Vom Netzwerk:
schon seit einem Jahr da«, sagte der Herr. »Du kennst das Gebiet. Was wäre unser bester Fluchtweg, und wo können wir am besten in Verteidigungsstellung gehen, wenn man uns fängt?«
    Var überlegte. »Das Land ist nach Süden hin einigermaßen offen, doch das ist Ch’ins Gebiet. Im Osten und Westen sind Gebirgszüge, über die keine Autostraße führt. Zwar könnten wir einen der Pässe zu Fuß schaffen. Ach ja, die Hunde«, setzte er hinzu, weil ihm im gleichen Augenblick klargeworden war, daß sie die Flucht unbedingt mit dem Fahrzeug fortsetzen mußten.
    »Der Norden ist noch am besten, bis auf die…«
    Er hielt inne und schätzte die mißliche Lage ab, in der sie steckten. Weit oben im Norden war das Land wild und offen, so daß eine Verfolgung sich schwierig durchführen ließ, auch wenn viele Menschen und Hunde daran beteiligt wären. Wilde Stämme kämpften gegen alles, was eine organisierte, zivilisierte Macht darstellte, doch sie ließen Flüchtlinge in Ruhe. Also ideal für diese Gruppe. Doch der Norden präsentierte sich zunächst als enger Flaschenhals. Kaum fünfzig Meilen jenseits des Gebietes, wo er die Gladiatoren gefunden hatte, begann das noch strahlungswirksame Ödland. Diese Strahlungsgebiete reichten Hunderte von Meilen nach Osten und Westen und wirkten wie unüberwindliche natürliche Schranken zwischen den zivilisierten Südländern und den primitiven Stämmen.
    Nur eine Straße führte hindurch, denn es gab nur einen Paß, der frei war von Strahlung, und auch das nicht mit Sicherheit. Dieser Paß war befestigt und ständig besetzt. Er und Soli hatten ihn passieren müssen und hatten Maut bezahlt, damals als sie zu Fuß nach Süden gezogen waren. Der Paß lag nicht auf Ch’ins Gebiet, doch war die Besatzung ihm freundlich gesinnt. Ch’ins Beziehungen zu solchen Schlüsselposten in Randgebieten waren immer sehr gut, einer der Gründe, warum seine Macht ständig wuchs.
    »Ich glaube, wir müssen den Paß durchs Ödland nehmen«, sagte der Herr.
    Keiner gab Antwort. Das war ein fast unmöglich zu vollbringendes Wagnis.
    »Während meiner Zeit als Gladiator«, sagte der Herr, »da ließ ich mir dies als theoretisches Problem durch den Kopf gehen. Wie ein halbes Dutzend kühner Männer den Stützpunkt nehmen und den Paß für immer halten könnte.«
    »Aber wir sind vier!« hielt Var dagegen. Auch mit hundert Mann wäre das nicht zu schaffen. Diese Festung hatte in der Vergangenheit schon ganze Armeen abgeschmettert.
    Der Namenlose zuckte die Schultern und fuhr weiter. Immer wenn sie einem anderen Fahrzeug begegneten, duckten sich die Mitfahrer, um keine unliebsame Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. An der richtigen Stelle bog er von der Hauptstraße ab und hielt auf die an den Paß angrenzenden Ödland-Regionen zu. »Du mußt uns warnen«, sagte er zu Var.
    Und Var warnte sie. Der Herr hielt sofort an und machte an jenen Stellen kehrt, die er ihm als verseucht meldete. »Und jetzt suche uns einen heißen Steinbrocken, den wir dann mit entsprechender Abschirmung auf unseren Laster nehmen können. Am besten gleich mehrere. Du solltest sie nicht berühren, sondern nur uns zeigen. Dann errichten wir eine Art Kran und hängen die Steine an. An eine zehn Fuß lange Stange.« Er lächelte aus irgendeinem Grund.
    So wurde es gemacht. Var suchte ein paar kleine Steine mit intensiver Radioaktivität aus, und diese wurden mit Hilfe von Seil und Stock auf die Ladefläche gehoben. Es ließ sich nicht vermeiden, daß die Männer eine gewisse Strahlendosis abbekamen, aber die war nicht gefährlich. Soli sah zu, voller Sorge und nicht ganz einverstanden mit dem Manöver. Var gab ihr insgeheim recht. Die Arbeit war gefährlich und diente keinem ersichtlichen Grund, und sie verschlang vor allem Zeit, die man viel besser zur Flucht vor den Suchtruppen Ch’ins verwandt hätte.
    Dann warfen sie größere Brocken und Sand auf die Ladefläche. Das sollte als Schirm zwischen dem Fahrerhaus und der Strahlung dienen. Als Var das Führerhaus für sauber erklärte, schütteten sie ihren restlichen Treibstoff – den letzten von mehreren großen Kanistern, die der Laster als Standard-Vorsichtsmaßnahme mit sich führte, da die Abstände zwischen den Tankstellen sehr groß waren – in den Tank und fuhren bergauf, dem Paß entgegen.
    »Jetzt kommt der harte Teil«, erklärte der Herr unterwegs. »Die Garnison verfügt über Geiger-Zähler. Und wir können davon ausgehen, daß man sehr mißtrauisch ist, auch kleinen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher