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Titan 19

Titan 19

Titel: Titan 19
Autoren: Brian W. Aldiss , Wolfgang Jeschke
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Jemand, der noch die Geduld hat, die Autorität einer solchen Aufgabe auf sich zu nehmen, ohne sich davon korrumpieren zu lassen. Jemand, der nachdenken kann, ohne zu brüten, und jemand, der ohne Furcht vor Konsequenzen handelt. Jemand, der ohne Haß kämpfen und ohne Sorge leben kann, jemand, der sein ganzes Herz einer Sache widmen kann, die ihm wenig oder nichts einträgt.
    Und deshalb haben wir diese Aufgabe euch, der jüngeren Generation, übertragen. Wir haben euch die Waffen und die Kenntnisse vermittelt, und ihr habt dafür euer… euer Herz gegeben.«
    »Ich verstehe jetzt kein Wort mehr. Ich kapier’ das einfach nicht.«
    »Das wirst du schon noch, Tommy, das wirst du ganz bestimmt«, sagte er leise. »In ein paar Jahren wirst du verstehen, was ich meine. Die Patrouille hat festgestellt, daß man nach seinem fünfzehnten Lebensjahr irgendwie ›diese Dinge nicht mehr mag‹. Der Glorienschein verblaßt und neue Sehnsüchte erwachen in euch, bis ihr feststellt, daß ihr euch dem entfremdet, was ihr einmal wart. Und deshalb sorgt die Patrouille dafür, daß ihr zurücktretet, ehe ihr diesen Punkt erreicht, Tommy. Zwangspensionierung, ehe ihr aufhört, Interesse zu haben.«
    » Aufhört, Interesse für die Patrouille zu haben? Das ist doch verrückt!«
    »Doch Tommy. Die Schwierigkeit liegt darin, daß man sich nicht mehr für diese Dinge interessiert, wenn man erwachsen geworden ist.«
     
    Copyright © 1954 by Street & Smith Publications, Inc.

»Du bist mein Honig, und ich die Biene…« – aber diese Bienen machten einem Angst.
     
     
Pflanzzeit
    (PLANTING TIME)
     
PETE ADAMS & CHARLES NIGHTINGALE
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    Randy Richmond langweilte sich, er langweilte sich unerträglich und unmäßig und, wie es schien, in alle Ewigkeit. Tatsächlich langweilte er sich so, daß er sich nicht einmal mehr fragte, was für ein Programm man ihm in Sektor X 113 hypnotisch eingetrichtert hatte, ehe man ihn wieder in den Weltraum hinausgeschossen hatte. Was auch immer es war, es hatte wie gewöhnlich keinerlei Eindruck in ihm hinterlassen.
    Die Hypnokonditionierung sollte den Zeitsinn verändern, sollte den Intellekt so entspannen, daß er dazu imstande war, sich mit Spatialmathematik oder irgendwelchen anderen gerade modernen Problemen in beschaulicher Weise zu befassen, mit denen die Forschungsteams auf dem Planeten nicht fertig wurden.
    Und als Folge dieser Behandlung erwartete man von einem, daß man am Ende einer Reise von Stern zu Stern nicht nur genauso frisch war, wie man die Reise am selben Morgen angetreten hatte, sondern außerdem auch noch in einem inspirierten Zustand, der an das Geniale grenzte. Man hatte der Menschheit gigantische geistige Sprünge vorhergesagt, die aus dieser Behandlung erwachsen sollten, aber Randy hatte bis jetzt noch von keinem einzigen Plus-Licht-Reisenden gehört, der daraus mit Ideen hervorgegangen war, die über das ganz Grundsätzliche hinausgingen, so erfinderisch angeblich auch einige von ihnen gewesen waren.
    Er nahm an, daß irgendwo jemand wenigstens festgestellt haben mußte, daß das Reisen mit Plus-Licht-Geschwindigkeit eher eine physische als eine geistige Anregung mit sich brachte, weil die neuesten Raumfahrerbegleiter höchst komplizierte Zubehörteile entwickelt hatten. Natürlich hatte man Computer stets als wesentliches Mobiliar im Weltraum betrachtet, aber die neuen CMP DIRAC-Abl. Mk. IV Astg. Multi-Media-Computer konnten jede vorstellbare Art der Unterhaltung und dazu ein paar unvorstellbare liefern, wenn dem Piloten der Dampf ausging. Man brauchte sie nicht wie die alten Modelle insgeheim mit einem Schraubenzieher dazu aufzumuntern. Sie machten wirklich viel Spaß.
    Trotzdem hatten auch sie ihre Grenzen, und so ertappte sich Randy nach neun Monaten im Plus-Licht mit seinem gegenwärtigen Begleiter, dessen üppige Gestalt die winzige Kabine wie eine verrückte Daunendecke erfüllte, wie er sich nach einer Wirklichkeit sehnte, die der Computer nie liefern konnte. Sein Ziel war ein besonders obskurer Stern der K-Klasse am Ende des galaktischen Spiralarms, und er hatte noch neun Monate der Einzelhaft vor sich. Bücher, Filme, Bänder und Kunstwerke hatten ihre Kraft erschöpft, und Randy war darauf beschränkt, zuzusehen, wie sein Begleiter immer neue Versionen der Illustrationen-Beardsleys zu ›Under the Hill‹ lieferte, eines der Videobänder aus Classical Favourites . Danach zu schließen, wie die Abweichungen vom Original immer bizarrer wurden, teilte der Computer
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