Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tinnitus - Endlich Ruhe im Ohr

Tinnitus - Endlich Ruhe im Ohr

Titel: Tinnitus - Endlich Ruhe im Ohr
Autoren: Eberhard Biesinger
Vom Netzwerk:
Realität, auch wenn sie in manchen Ländern vorgeschrieben sind. Es liegt in der Verantwortung des DJ’s und der Betreiber, dass vernünftige Schallpegel eingehalten werden. Eine wichtige Tatsache hierzu: Unsere Ohren adaptieren, das heißt, sie passen sich an. Wenn die Musik zunächst als laut empfunden wird, wird man sie nach 1 bis 2 Stunden nicht mehr so laut empfinden. Deshalb drehen die Betreiber die Lautstärke im Laufe des Abends immer weiter hoch, um diesem Effekt entgegenzuwirken und die subjektive und stimulierende Akustik auf hohem Niveau zu halten. Dies führt dazu, dass Gäste, die erst am späten Abend in die Diskothek kommen und deren Hörsystem noch nicht adaptiert ist, besonders gefährdet sind. Deshalb: Zur Sicherheit, insbesondere zu späterer Stunde, Lärmschutz benutzen!
Alkohol führt zu einem empfindsameren Ohr! Die Gefahr, nach einem Konzert oder einem Diskothekenaufenthalt einen dauerhaften Lärmschaden oder einen Tinnitus davonzutragen, ist mit Alkoholkonsum größer!
Last but not least: Lärmschutz. Im Verlegenheitsfall kann ein mit Feuchtigkeit (zum Beispiel eigene Spucke!) getränktes Papiertaschentuch in den Gehörgängen einige Dezibel abfiltern. Wer öfter auf Konzerte und in die Diskothek geht, dem sei empfohlen, einen professionellen Lärmschutz beim Hörgeräteakustiker anfertigen zu lassen. Diese auch für Berufsmusiker geeigneten Systeme sind bezahlbar (ca. 150–200 Euro, z. B. Elacin®) und verschaffen einen ungetrübten Musikgenuss bei geringerer Beschallung.
Tinnitus – ein Problem im Ohr?
    Das Ohr stellt nur den Empfänger der akustischen Signale dar. Die mit Tinnitus verknüpften Unannehmlichkeiten gehen aufgrund der zentralen Verarbeitungsprozesse vom Gehirn aus. Die Therapie eines chronischen Tinnitus muss dies berücksichtigen, denn so wie das Gehirn und die akustische Wahrnehmung die Existenz eines Dauertons »gelernt« und gespeichert haben, kann die Wahrnehmung dieses Hörimpulses auch abtrainiert werden. Dies ist die Grundlage der »Retraining«-Therapie.
    Jeder Mensch verfügt über einen sogenannten »Grundtinnitus«, eine »Tinnitusbereitschaft« des Hörsystems. Dies kann man z.B. in einem absolut schalldichten Raum demonstrieren. Normalerweise wird dieser durch akustische Filter im Gehirn abgefiltert, sodass wir ihn nicht wahrnehmen. Die Stärkung und Nutzbarmachung dieser Filter bei Tinnitus ist eine der Aufgaben der Retraining-Therapie.

Wie Gehör und Hören funktionieren
    Von der Ohrmuschel bis in die verästelten Strukturen des Gehirns laufen Vorgänge ab, die schließlich zum Höreindruck führen. Steigen Sie tiefer in die Details des faszinierenden Sinnesorgans Ohr ein und verfolgen Sie den Weg von der Schallwelle zur akustischen Wahrnehmung! Das erleichtert Ihnen das Verständnis für Entstehung und Behandlung der Ohrgeräusche.
Etwas Anatomie
    Das Hörorgan (s. Abb.) besteht zunächst einmal aus dem äußeren Ohr, also der Ohrmuschel und dem Gehörgang. Die Ohrmuscheln wirken als Schalltrichter. Sie bündeln also den Schall in den Gehörgang und unterstützen so das Richtungshören.
    Der Gehörgang leitet den Schall weiter zum Trommelfell. An der äußeren Öffnung des Gehörgangs befinden sich feine Härchen, die wie ein Filter das Eindringen von Fremdkörpern verhindern. Hier wird auch das Ohrenschmalz (Zerumen) gebildet.
    Der Aufbau des menschlichen Ohres.
Die Nachbarschaft
    In unmittelbarer Nähe des Gehörganges befinden sich vorn das Kiefergelenk und unten der erste Wirbel der Halswirbelsäule. Beide Strukturen haben eine enge Nervenverbindung, sowohl untereinander als auch zum Gehörgang und zum Mittelohr. Aus diesen Verbindungen können sich Ohrenschmerzen und auch Tinnitus ergeben. Die Funktion der Kiefergelenke und der Halswirbelsäule wird in die ausführliche Diagnostik von Ohrgeräuschen deshalb mit einbezogen.
Mittelohr
    Das Trommelfell schließt den Gehörgang nach innen ab. Es besteht aus einer feinen Membran, an deren Innenseite das erste Gehörknöchelchen, der Hammer, befestigt ist. Den Raum, in dem sich die Gehörknöchelchen befinden, nennt man das Mittelohr. Über das Trommelfell wird der Schall auf die drei Gehörknöchelchen (Hammer, Amboss und Steigbügel) übertragen und an das Innenohr weitergeleitet.
    Das Mittelohr verfügt über zwei Muskeln; sie sind am Hammer und am Trommelfell sowie am Steigbügel befestigt. Bei plötzlichem Lärm ziehen sie sich ruckartig zusammen und verhindern damit, dass der Schalldruck in seiner
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher