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Tina und Tini suchen den geheimnisvollen Schatz

Tina und Tini suchen den geheimnisvollen Schatz

Titel: Tina und Tini suchen den geheimnisvollen Schatz
Autoren: Enid Blyton
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steckte er den Kopf durch das Loch. Eine hölzerne Tür war dahinter. „Ich kann die Klinke sehen“, rief der Junge aufgeregt. Mit einer Hand glitt er an der Tür entlang und versuchte, die Klinke niederzudrücken. Aber sie rührte sich nicht. „Ich kann sie nicht bewegen“, sagte er.
    „Laß mich mal versuchen“, meinte Oliver. „Deine Hand ist schon müde. Ich habe kräftige Fäuste.“ Doch er versuchte es ebenso vergeblich wie auch die beiden Mädchen. Die Klinke war steif vom Rost vieler Jahre. Die vier waren tief enttäuscht.
    „Vielleicht finden wir ein Fenster und können das einschlagen“, sagte Oliver wieder. „Durch ein Fenster können wir ja auch einsteigen.“
    Aber das Gestrüpp war so dicht, daß sie noch nicht einmal errieten, wo vielleicht ein Fenster sein mochte. Ihre Arme und Beine waren zerkratzt und zerstochen. Was sollten sie tun?
    „Es muß einfach einen Weg geben, auf dem man hineinkommt“, sagte Oliver verbissen.
    „Es gibt auch einen“, rief Tina. „Tobbi muß die hölzerne Tür zerschlagen. Dann können wir durchkriechen.“
    Das gefiel ihrem Bruder gar nicht. „Es ist schließlich eine Tür“, sagte er, „und in Türen schlägt man keine Löcher.“
    Doch Oliver fand Tinas Vorschlag richtig. „Bei dieser Tür ist es anders, Tobbi. Sie muß ja sowieso morsch sein. Los, hau einfach hinein. Sonst kommen wir nie in das Haus.“
    Tobbi war selber neugierig und ungeduldig. Deshalb hob er die Axt und schlug kräftig zu. Das Holz gab nach. Noch wenige Schläge — und in der Tür klaffte ein großes Loch. „Puh“, rief er keuchend, „drin ist es aber finster.“
    „Wahrscheinlich ist alles voll Spinnen und Ohrwürmer“, meinte Tina. „Ein Glück, daß wir uns davor nicht fürchten. Wer kriecht zuerst?“
    Große Lust schien niemand zu haben.
    Da fiel Oliver ein, daß er ein Stück Kerze in seiner Tasche hatte. Die anderen lachten ihn immer aus, weil er alles mögliche mit sich herumschleppte und behauptete: „Man weiß nie, wie man die Sachen gebrauchen kann.“ Nun waren sie froh, als er auch noch Streichhölzer hervorholte. Er zündete die Kerze an und leuchtete in die Finsternis. Die anderen schoben die Köpfe dicht heran. Geheimnisvoll war es in dem kleinen Zimmer. An der Wand befand sich eine Bank, im Hintergrund ein kleiner Herd mit einem Tisch, auf dem irgend etwas stand. In dem dünnen Kerzenlicht war alles voll dunkler Schatten.
    „Kommt, wir wollen hinein“, flüsterte Tina.
    Ihre Freundin fragte: „Warum flüsterst du eigentlich?“ Aber sie selber flüsterte auch.
    Tobbi kroch als erster durch das Loch. „Hu — was ist das?“ fragte er und machte schleunigst kehrt.
    „Was war denn?“ fragte Oliver erschrocken.
    „Irgend etwas streifte mein Gesicht“, antwortete Tobbi verstört.
    „Es wird eine Spinnwebe gewesen sein, du Held“, sagte Tina lachend. Durch ihr Lachen wirkte alles nicht mehr so unheimlich. „Bist du ein Baby, Tobbi? Erschrickst vor einem Spinnennetz?“
    „Na, es war kein schönes Gefühl“, wehrte er sich. „Geh du doch hinein, wenn du Spinnweben für lustige Dinge hältst. Hier, nimm die Kerze.“
    Tina kletterte durch das Loch, und Tini folgte ihr sofort. Sie ließ doch die Freundin nicht im Stich! Tina hielt die Kerze hoch. Zwei Fenster entdeckte sie — ohne Glas —, aber beide waren völlig zugewachsen. Auf der Bank lag der Staub vieler, vieler Jahre. Tina gab der Freundin die Kerze und ging zum Tisch hinüber. „Tobbi“, rief sie überrascht, „hier haben Besucher zuletzt aus Gläsern getrunken, wie sie in Großmutters Glasschrank stehen. Ist es nicht merkwürdig, daß wir hier die gleichen finden?“

    Die beiden Jungen waren inzwischen auch hereingekommen und starrten erstaunt auf die Gläser. Natürlich waren sie schmutzig und staubig, aber Oliver erkannte sie sofort. „Großmutter sagt, sie sind alt und selten“, meinte er. „Sie wird sich freuen, wenn sie die zwei dazubekommt.“
    Im Herd lag noch Asche.
    Wer mochte es gewesen sein, der mitten im Wald an dem hübschen Teich gewohnt hat?
    „Solch geheimes Haus möchte ich haben“, rief Tobbi plötzlich.
    Tina seufzte: „Armes, kleines Haus, verschwunden und vergessen in all den Jahren. Jetzt soll es unseres sein.“
    „O ja“, riefen die anderen, und sie machten große Pläne. „Wir werden den Efeu von den Fenstern wegräumen, damit Licht hereinkommt. Einen Besen bringen wir mit und Putzzeug. Das ganze Haus muß sauber werden. Dann machen wir Feuer und
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