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Time Travel Inc. - Fast Forward (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition)

Time Travel Inc. - Fast Forward (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition)

Titel: Time Travel Inc. - Fast Forward (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition)
Autoren: Laura Newman
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war, doch dies hatte inzwischen keine Bedeutung mehr. Es war viel passiert und jeder konnte sehen, wie unzertrennlich John und ich waren. Ich war mir sicher, dass Tommy mich nur noch als liebe Freundin sah, und genauso hatte es sich andersherum schon immer verhalten. Seine spitzen Bemerkungen waren nie wirklich böse gemeint und ich verzieh sie ihm gerne.
    Tommys Arbeitsplatz war eigentlich gleich neben unserem, aber er verbrachte den Großteil seiner Zeit zusammen mit dem Professor in dem Teil des Labors, wo die Zeitsprünge hoffentlich schon bald stattfinden würden. Durch den Zwischenfall mit Viktor hatten wir einiges dazugelernt und so war der Bereich, der für Abreise und Ankunft vorgesehen war, nun nicht mehr in der Nähe des Büros, sondern klar abgegrenzt. Genau wie damals gab es aber wieder eine sogenannte Kommandozentrale, welche etwas erhöht und hinter dicken Panzerglasscheiben die Instrumente beherbergte. Hier hielten sich Tom und André die meiste Zeit des Tages auf und waren nur schwer daraus hervorzulocken.
    Ich warf einen Blick zu John herüber, der allerdings schon wieder völlig in seine Arbeit versunken war, und machte mich daher ebenfalls daran, die Liste meiner Aufgaben abzuarbeiten. Für heute hatte ich mir vorgenommen, die Zielkoordinaten unserer ersten Reise im neuen Labor abschließend zu prüfen und auch noch einmal alle Eventualitäten genau unter die Lupe zu nehmen. Ich wusste zwar inzwischen, dass nichts zu 100 % planbar war, aber eine ausführliche und präzise Vorbereitung war nach wie vor unerlässlich. Diese Arbeit war zwar relativ trocken, doch ich tröstete mich damit, dass die Reise dafür umso spannender werden würde. Eigentlich war es, als würde man sich einen Reiseführer anschauen, während man noch im Flieger sitzt. Und dann konnte man später vor dem Trevi-Brunnen stehen und sagen: Hey, der wurde zwischen 1732 und 1762 erbaut!
     
    Gegen Mittag fanden Tom und ich uns in unserem Lieblingsrestaurant wieder. Nachdem wir das neue Labor bezogen hatten, wurde das kleine, aber dafür umso charmantere Bistro schnell zum absoluten Favoriten unserer überschaubaren Crew. Die meisten der anderen Mitarbeiter von Time Travel Inc. bevorzugten den McDonalds ein paar Straßen weiter, aber ich fühlte mich im Le Petit Poulet, wie sich das Etablissement nannte, wohler. Die Wände waren über und über mit alten Fotografien behangen und an der Bar fanden sich Kerben und Abdrücke von unzähligen Besuchern der letzten Jahrzehnte. Ständig liefen alte Chansons und einmal die Woche trat eine Liveband auf.
    Wie immer bestellte ich eine Rhabarbersaftschorle und das Gericht des Tages. Auf den Koch war Verlass. Es gab praktisch jeden Tag etwas Neues und zudem absolut Authentisches. Heute war es ein herrliches Lammfilet, welches gemeinsam mit viel Knoblauch sicher einige Stunden im Ofen zugebracht hatte. Mir lief das Wasser im Mund zusammen. Zum Glück dauerte es nicht lange und wir fanden uns vor dampfenden Tellern wieder. Gierig schlug ich zu. Es war einfach himmlisch.
    »Hatte John keine Lust, uns zu begleiten?«, fragte Tom, während er versuchte, einen widerspenstigen Käsefaden, der von seinem Mundwinkel bis zu dem Baguette auf seinem Teller reichte, zu bändigen.
    »Du kennst ihn ja. Er ist wie betäubt, wenn er erst mal an seinem Rechner sitzt. Ich könnte mich nackt auf seine Tastatur legen und er würde sich höchstens beschweren, dass er so nicht arbeiten kann«, erwiderte ich belustigt, wenn auch ein bisschen frustriert. Es war unhöflich mit vollem Mund zu sprechen, aber dieses Gericht ließ keinen Aufschub zu.
    »Ja, ich weiß, was du meinst. Schon faszinierend, oder? Ich meine, eigentlich sollte John doch schon genug mit der Umstellung zu kämpfen haben. Er macht aber den Eindruck, als lebe er schon seit seiner Geburt in unserer Zeit«, stellte Tom nachdenklich fest.
    Irgendetwas an der Art, wie er dies sagte, ließ mich aufhorchen. Er schien nicht wirklich über John zu reden. Also hakte ich nach.
    »Glaubst du, dass da etwas nicht stimmt? Du denkst, dass es vielleicht falsch war, ihn bei uns zu behalten, oder?«, fragte ich und stellte im gleichen Augenblick fest, dass es klang, als wäre John ein entlaufenes Haustier. Aber es stimmte. Ich hatte mir diese Frage im letzten Jahr unzählige Male gestellt. Wir wussten nicht, ob es in Ordnung war, jemanden von einer Zeit in die andere zu bringen und einfach dort zu lassen. Sicher, für einen kurzen Besuch mochte es funktionieren, das war
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