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Time Travel Inc. - Fast Forward (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition)

Time Travel Inc. - Fast Forward (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition)

Titel: Time Travel Inc. - Fast Forward (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition)
Autoren: Laura Newman
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schließlich unsere Arbeitsweise und alles, wofür wir uns täglich ins Zeug legten, aber die Zeit für immer zu wechseln? Für ein ganzes Leben? Wir wussten nicht, welche Folgen dies haben würde.
    »Ich muss zugeben, ich hätte anfangs nicht geglaubt, dass ein Mensch in einem neuen und völlig fremden Umfeld so gut zurechtkommen würde«, beantwortete er meine Frage. Sein Blick war nachdenklich. »Um genau zu sein, stand diese Überlegung nie zur Debatte, das weißt du sicher?«
    Ich wusste genau, worauf er hinauswollte. Schon vor dem Viktor-Fiasko waren wir uns einig gewesen, dass Reisen in die Zukunft eine heikle Sache waren. Inzwischen hatte sich diese harmlose Meinung zu einem Grundsatz unserer Arbeit verfestigt. Einen Blick in die Zukunft zu wagen, war einfach eine zu riskante Angelegenheit. Man würde Dinge sehen und erleben, die noch nicht existierten. Man wüsste von Ereignissen, bevor sie geschehen würden, und könnte dieses Wissen einsetzen. So wäre es zum Beispiel möglich, den Ursprung der nächsten Internetblase in der Zukunft mitzubekommen, um dann, zurück in seiner eigenen Gegenwart, viel Geld damit zu verdienen.
    Natürlich könnte man sich auch nur schwer dazu überwinden, nichts über sein eigenes Schicksal herauszufinden. Wer wäre nicht neugierig auf sein zukünftiges Leben? Wenn man nun aber feststellte, dass man in fünf Jahren bereits tot sein würde? Nähme man dies als Anlass dazu, sein Leben anders zu leben, oder würde man lieber versuchen, den eigenen Tod abzuwenden?
    Viel schlimmer aber war eine andere Tatsache. Man konnte Reisen in die Zukunft nicht planen. Unser Team war stets darauf bedacht, alle Eventualitäten zu bedenken. Nur so konnten wir verhindern, dass einer von uns versehentlich in Geschehnisse eingriff und die Dinge entscheidend veränderte. Und natürlich ging es vor allem auch um die Sicherheit des Zeitreisenden. Zwar konnten wir die Zielkoordinaten auch für die Zukunft berechnen, was aber, wenn am Ziel eine massive Mauer oder einfach nur ein Haus stand, welches in der Gegenwart noch nicht existiert hatte? Es könnte passieren, dass man sich in der Zukunft plötzlich in einer Wand materialisierte und das war's dann. Es war einfach zu gefährlich, in jeglicher Hinsicht. Daher hatte der Professor beschlossen, Zeitreisen in die Zukunft bis auf Weiteres nicht zu diskutieren und schon gar nicht in die Planung mit aufzunehmen.
    »Wieso beschäftigt dich das so?«, erwiderte ich. Allmählich war klar, dass es Tom nicht mehr um Johns Befinden ging oder vielleicht nie darum gegangen war.
    »Ich dachte nur«, begann er zögerlich, »wenn John es so gut übersteht …«
    »Du willst die Sache mit den Zukunftsreisen noch mal überdenken?«, unterbrach ich ihn verblüfft.
    »Nein! Also, ich meine vielleicht ein wenig«, er legte sein Baguette ab und sah mich ernst an, »Leana, ich habe oft darüber nachgedacht in letzter Zeit. Ich glaube, wir sind an dieser Stelle einfach zu voreilig. Große Entdeckungen sind in der Vergangenheit nie ohne Risiko entstanden. Denk nur an die Gebrüder Wright oder die Erfindung des ersten Kampf-U-Boots?«
    »Oder die erste Atombombe«, gab ich trocken zurück.
    In seiner Euphorie gebremst, griff er wieder nach seinem Mittagessen und biss gedankenverloren ab.
    »Ich glaube einfach, dass wir diese Möglichkeit nicht völlig außer Acht lassen sollten«, sagte er schließlich und damit war die Unterhaltung beendet.
    Ich war ein wenig verunsichert. Wieso löste dieses Thema bei Tom so starke Gefühle aus? Er hatte zwar versucht, sich nichts anmerken zu lassen, aber ich konnte deutlich spüren, wie es ihn aufwühlte. Ich für meinen Teil war ja schon aufgeregt genug, dass es in ein paar Tagen wieder in die Vergangenheit gehen sollte. Immerhin hatte ich bisher nur EINE längere Reise unternommen, und die war, gelinde ausgedrückt, katastrophal geendet. Wir konnten froh sein, dass alle Beteiligten noch am Leben waren. Tom hatte damals eine Schussverletzung davongetragen und Viktor war Opfer seiner eigenen Experimente geworden. Für meinen Geschmack brachte das ganze Unternehmen, auch ohne Spritztour in die Zukunft, genug Aufregung mit sich. Trotzdem irritierte mich Toms Beharrlichkeit. Das war sonst gar nicht seine Art. Normalerweise zogen wir alle an einem Strang. In dieser Sache engagierte er sich, für meine Begriffe, ein wenig zu sehr. Mir gefiel es gar nicht, wenn er und Tyssot unterschiedlicher Meinung waren. Natürlich kam das hin und wieder vor,
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