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Tiffany Sexy Band 85

Tiffany Sexy Band 85

Titel: Tiffany Sexy Band 85
Autoren: Candace Havens Jo Leigh Stephanie Bond
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zusammensuchte. Wieder kam ihr das Apartment riesig vor, wie ein Fußballfeld. Sie nahm ihr Kleid und schlagartig wurde ihr bewusst, dass sie keine frische Unterwäsche eingepackt hatte. Im Medienraum zwischen all den Abendkleidern, die dort hingen, gäbe es vielleicht welche, doch auf die hatte sie keine Lust.
    Einen Moment lang überlegte sie, ob sie darauf verzichten sollte. Während der Arbeit wäre das nicht gerade angenehm, daher kehrte sie zurück ins Schlafzimmer. In einer Kommodenschublade fand sie, was sie suchte. Schwarze seidene Boxershorts. Hübsch. Sie fühlten sich luftig an. Die Vorstellung, mit Charlies Unterhose auf der Haut, etwas so Persönlichem von ihm, durch die Straßen von New York zu laufen, war aufregend sexy. Sie nahm sich vor, sie ihm so bald wie möglich zurückzugeben.
    Ein letzter prüfender Blick in den Spiegel zeigte ihr, dass sie mit ihrem Make-up keinen Schönheitswettbewerb gewinnen könnte, doch für einen Samstagmorgen am Schreibtisch reichte es allemal aus.
    Nachdem sie das Schlafzimmer verlassen hatte, stand sie da und überlegte, wo die Tür zum Lift war. Seltsam, dass sie nie darauf geachtet hatte. In diesem Apartment konnte man sich tatsächlich verlaufen. Es nahm die gesamte siebzehnte Etage ein.
    Suchend schaute sie sich um, öffnete eine Tür und fand sich in Charlies Arbeitszimmer wieder. Hier war sie noch nie gewesen. Der Raum war so groß wie sein Wohnzimmer und vollgestopft mit Schreibtischen, auf denen Computer standen. Vor einem saß er mit dem Rücken zu ihr, scheinbar ganz auf seine Arbeit konzentriert. Er merkte nicht, dass sie eingetreten war.
    „Das ist lächerlich“, sagte er gerade.
    Bree zuckte zusammen und hielt den Atem an.
    „Hör auf, Naomi.“
    Er telefonierte also.
    „Okay, okay. Ich wette mit dir um einen Wochenlohn, dass die Leute heute mehr über meine Abwesenheit von der Party als über die Party selbst reden werden.“ Er lachte. „Wenn ich gewinne? Dann musst du eine Woche lang sehr nett zu mir sein.“
    Bree wandte sich um, denn sie wollte nicht lauschen.
    „Natürlich kommt es nur auf die Zahlen an.“
    Offenbar hatten sie das Thema gewechselt.
    „Einen anderen Grund gibt es für mich nicht. Sobald Brees Kolumne nicht mehr so oft angeklickt wird, machen wir Schluss. Der Vertrag mit ihr läuft ohnehin in vier Tagen aus. Ich weiß noch nicht, ob ich ihn verlängere.“
    Bree erstarrte. Seine Worte trafen wie eine Messerspitze mitten in ihr Herz. Vergebens versuchte sie sich einzureden, dass es von Anfang an um nichts anderes gegangen war als um ihren Blog. Um seinen Blog. Warum war sie dann jetzt so enttäuscht?
    Sie kam sich wie eine Idiotin vor. Das bohrende Gefühl in ihrer Magengrube sagte ihr, dass sie sich in Charlie verliebt hatte – in einen Märchenprinzen, den es nur im Märchen gab, nicht in der Realität. Nicht in ihrerRealität.
    So leise wie möglich schlich sie sich davon. In ihrem Kopf summte es, und sie befürchtete, die Beine würden unter ihr nachgeben. Was für ein Dummkopf sie doch war. Wie hatte sie auch nur ansatzweise glauben können, dass Charlie sie liebte? Sie hatte sich da in etwas hineingesteigert und sich Illusionen gemacht.
    Falsch. Alles falsch . Sie war für ihn nur Mittel zum Zweck. Ein Mittel, mehr Leser auf seine Seite zu bekommen. Ein Mittel, noch bekannter zu werden, mehr Geld zu verdienen.
    Nichts davon war Charlies Fehler. Sie hatte von Anfang an gewusst, worum es ging, und sogar der Sex in der vergangenen Nacht war nicht seine Idee gewesen.
    Auf dem Weg nach draußen kam sie an der Küche vorbei. Auf dem Tisch standen die Reste ihrer thailändischen Mahlzeit. Mit zitternden Fingern nahm sie einen Zettel und einen Stift von der Küchentheke und schrieb: Danke für die tolle Nacht. Bis später.
    Am Ende des Ganges lag der Aufzug, allmählich erinnerte sie sich wieder. Sie rannte fast zum Lift, drückte hektisch auf den Knopf und wartete ungeduldig. Sobald die Tür aufging, stürmte Bree in die Kabine, und während der Lift nach unten fuhr, klammerte sie sich mit beiden Händen an das Geländer.
    Das Nächste, was ihr bewusst wurde, war, dass sie in einem Taxi saß. Hatte sie den Portier gebeten, ihr eins zu bestellen? Sie hatte keine Ahnung. Erschöpft lehnte sie sich auf der Rückbank zurück und ließ sich durch den samstäglichen Verkehr chauffieren.
    Am Central Park West brach sie in Tränen aus.
    Nach dem Telefonat mit Naomi pfefferte Charlie den Apparat auf den Schreibtisch. Es stimmte zwar,
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