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Tiffany Duo Band 0142

Tiffany Duo Band 0142

Titel: Tiffany Duo Band 0142
Autoren: Fiona Brand Gina Wilkins Karen Templeton
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sie die Statur von jemandem hatte, der entweder regelmäßig Sport trieb oder körperlich arbeitete, war sie von zarter Gestalt. Zierlich.
    Blade schwindelte, als er begriff, dass diese Frau hier genau die Figur hatte wie jene aus seinen Träumen. Energisch schüttelte er den Gedanken ab. Viele Frauen waren schlank und zart, das bedeutete gar nichts. Diese Frau war kein Traum, sie war real.
    Sauber wäre sie attraktiv, die Sorte Frau, die ein schlichtes Kostüm und hochhackige Schuhe tragen sollte, nicht die weiten Jeans, Sweatshirt und den billigen Regenmantel, die sie anhatte.
    Er schüttelte sie. Sie bewegte sich, wachte jedoch nicht auf.
    Ein Blitz zuckte über den Himmel und tauchte die Gestalt in gleißendes Licht. Wieder donnerte es, zu laut, als dass Blade hätte hören können, ob derjenige, der die Frau ganz offensichtlich angegriffen hatte, sich noch in der Nähe aufhielt.
    Er schüttelte sie erneut. Da stöhnte sie. Ihr Kopf drehte sich in seine Richtung, und Blade bemerkte an ihrer Schläfe Blut. Ihre Lider zuckten und sie sah ihn einen Moment lang an, ehe sie in die Bewusstlosigkeit zurücksank.
    Anna wusste, dass jemand sie schüttelte.
    Sie versuchte aufzuwachen, doch es war, als schwämme sie in einer klebrigen zähen Flüssigkeit und würde es nie bis zur Oberfläche schaffen. Sie war müde. So müde. Sie wollte nur noch schlafen. Doch die Stimme war leise, beharrlich. Die Hände, die sie hielten, waren heiß, ein Gefühl, als liefe Strom über ihre Arme. Ein Mann wie Feuer, falls es ein Mann war. Die Wärme seines Körpers schickte Wellen über ihre ausgekühlte Haut, und seine leise Stimme schmeichelte, so beruhigend und doch animalisch zugleich wie ein Schnurren.
    Anna war sich sicher, diese Stimme nie zuvor gehört zu haben. Und dennoch war sie ihr seltsam vertraut.
    Sie hatte keine Angst. Diese Stimme war wunderschön und sie lauschte ihr halb bewusst, hörte die Tiefe, die Heiserkeit. Sie wollte diesem Flüstern näher sein, der magischen Hitze, die sie zu umgeben schien, und schläfrig fragte sie sich, was wohl geschah, wenn sie die Arme nach diesem Mann ausstreckte.
    Plötzlich veränderte sich der Tonfall seiner Stimme, sie wurde drängender. Und im selben Moment fiel Anna ein, wo sie war. Die Gefahr war wieder da. Sie musste die Augen öffnen, aufwachen. Gott, was war nur in sie gefahren, sich in einer Stimme geborgen zu fühlen. Sie kannte diesen Mann nicht und konnte es sich nicht erlauben, ihm zu vertrauen.
    Blade packte die Frau fester an den Schultern und schüttelte sie wieder, diesmal stärker. Er musste sie hier schnellstens herausbringen. Das Nieseln war zu heftigem Regen geworden, und er hatte ein ungutes Gefühl. Er wusste nicht, wie sie in dieses schlammige Wasserbecken gekommen war, wer sie überhaupt war, aber er wollte nicht, dass einer von ihnen länger hier blieb als unbedingt nötig. Die Frau hier steckte offensichtlich in irgendwelchen Schwierigkeiten – genau wie die Frau aus seinem Traum.
Nein!
    Es war nichts als reiner Zufall, dass er diese Frau hier gefunden hatte. In Stadtparks passierten Überfälle doch immer wieder, vor allem nachts und in Gegenden wie dieser. Gewiss gab es eine logische Erklärung, warum sie in diesem verdammten Wasserbecken lag. Und Blade war entschlossen, diese Erklärung zu hören. Mit seinen Träumen hatte das nicht das Geringste zu tun.
    Sie öffnete die Augen und sah ihn an. Dann erstarrte sie.
    “Schon gut”, sagte er leise. “Jemand hat Sie angegriffen. Sie waren bewusstlos. Ich werde Sie in ein Krankenhaus bringen.”
    “Kein Krankenhaus”, ihre Stimme klang rau, aber überraschend fest.
    Anna starrte den Mann an, der sich über sie gebeugt hatte, um sie vor dem eisigen Regen zu schützen. Sie versuchte, sich zu orientieren, doch es gelang ihr nicht. Sie fühlte sich, als würde eine riesige Faust sie umklammern, und sie versuchte nach Atem zu ringen.
    Er ist es. Mein Ritter.
    Er sagte, sie wäre bewusstlos gewesen. Vielleicht war sie das immer noch, denn der Mann, der sie in den Armen hielt, schien direkt aus ihren Träumen gekommen zu sein. Seine dunkelblauen Augen, die hohen Wangenknochen, der Mund mit dem markanten Kinn – das alles kam ihr so vertraut vor.
    In ihren Träumen war seine Gestalt immer schemenhaft gewesen, wie hinter einem Nebelschleier verborgen. Jetzt schien ein heftiger Windstoß den Nebel vertrieben zu haben – der Mann aus ihren Träumen war klar zu erkennen und … er war überwältigend. Er sollte eine
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