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Tiffany Duo 134

Titel: Tiffany Duo 134
Autoren: Eileen Wilks , Merline Lovelace , Leanne Harris
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mussten ... he!“
    Krachend gab die Sprosse unter ihrem Fuß nach. Aus dem Gleichgewicht geraten, klammerte Nora sich an den Seitenstreben fest und versuchte eine Stufe weiter unten mit dem anderen Fuß Halt zu finden. Doch vergebens. Die Sprosse gab ebenfalls nach.
    Nora rutschte an den Seitenstreben nach unten. Das raue Holz riss ihr die Handflächen auf und verlangsamte ihren Fall, ohne ihn jedoch aufzuhalten. Instinktiv zog sie die Beine an, krachte gegen etwas Hartes und stieß sich ab. Die Welt zischte vorbei.
    Sie landete hart.
    Vor Jahren war Nora bei ihrem ersten und einzigen Versuch zu reiten vom Pferd gefallen. Sie hatte längst vergessen, wie schrecklich es sich anfühlte. Sie lag auf dem Rücken und rang verzweifelt nach Luft.
    Sie bekam keine. Ihre vor Schreck erstarrten Muskeln weigerten sich, den Befehl ihres Gehirns zu befolgen, ihre Lunge weigerte sich, sich auszudehnen. Sie wurde von Panik überschwemmt.
    Dann erschien Alex grimmiges Gesicht über ihr. Er sagte etwas, das sie nicht verstehen konnte, weil in ihren Ohren das Blut so laut rauschte. Vor ihren Augen flimmerte es: Hände fuhren über ihre Arme, ihre Beine, ihre Seiten. Endlich, nachdem sie sich eben sicher war, dass sie sich weder den Hals noch die Wirbelsäule gebrochen hatte, begann ihr Körper wieder zu funktionieren.
    Ihre Brust hob sich. Ihre Lunge füllte sich mit Sauerstoff. Dieser erste Atemzug erschien ihr süßer als alles, was sie je gehabt hatte. Sie sog die Luft gierig tief ein.
    „Wo tut es denn weh?“ Das war Alex Stimme.
    Ihre eigene Stimme war eher ein Keuchen. „Überall.“
    Immer noch wurde sie von Wellen des Schmerzes überschwemmt - sie brandeten über ihre Brust, ihre Schultern, ihren Rücken. Nur ihre Beine konnte sie bewegen. „Ich glaube nicht ... dass irgendetwas gebrochen ist“, brachte sie mühsam heraus. „Aber mein Brustkorb tut weh. Und meine Hände.“
    „Sie sind so hart gefallen, dass es Ihnen die Luft aus der Lunge gepresst hat sagte er. „Nein, bleiben Sie flach liegen.“ Seine Hände auf ihren Schultern hinderten sie daran, sich aufzusetzen.
    „Die hinteren Rippen sind meiner Meinung nach heil“, erklärte er, während sich seine Hände über ihre Seiten nach vorn bewegten.
    Jetzt betastete er die Vorderseite ihres Brustkorbs, direkt unterhalb ihrer Brüste. Sie wollte protestieren, aber irgendetwas an seinem Gesichtsausdruck hielt sie davon ab. Oder vielleicht war es sein mangelnder Ausdruck. Sein Gesicht war hart. Seine Augen waren seltsam. Dunkel. Konzentriert. Leer. „Ich bin okay.“
    Falls er sie gehört hatte, ignorierte er es. Seine Hände setzten ihre sachkundige Forschungsreise fort, bewegten sich jetzt zu ihrem Schlüsselbein und ihrer Schulter. Er drückte hier und da, dann bewegte er ihren Arm. „Ich glaube nicht, dass Sie sich irgendetwas verstaucht haben, aber Sie sollten sich nicht bewegen. Ihr Rücken ...“
    „Ich bin wirklich okay.“ Sie brachte die Energie auf, seine Hände wegzuschieben, und versuchte, sich aufzusetzen. Diesmal half er ihr, indem er ihren Rücken stützte. Dadurch kam sein Gesicht ihrem sehr nah.
    Sein Blick irrte zu ihrem Mund, aber sein Gesichtsausdruck änderte sich nicht. Ihr Herz schlug schnell was ganz normal war, wie sie sich einredete. Unter diesen Umständen.
    „Was zum Teufel haben Sie sich denn dabei gedacht?“ fragte er mit tiefer, kontrollierter Stimme. „Warum haben Sie sich denn von der Leiter abgestoßen und nach hinten runterfallen lassen?“ Sie hob die Augenbrauen. „Die Sprosse ist durchgebrochen, nur für den Fall, dass Sie es nicht bemerkt haben.“
    „Und deshalb haben Sie sich abgestoßen und einfach nach hinten runterfallen lassen.“ Jetzt war etwas in seinen Augen. Wut. Dadurch wurden sie heller, sie nahmen die Farbe von Waldhonig an.
    Sie fuhr sich nervös über die Lippen. „Ich wollte nicht auf Sie drauffallen und Sie mit nach unten reißen.“
    „Himmel.“ Er zog sich zurück. „Bleiben Sie so. Nicht bewegen.“
    Da sie keinen sonderlichen Bewegungsdrang verspürte, widersprach sie nicht. Sie beobachtete, wie er schnell die Leiter hinaufkletterte. „Passen Sie auf. Wenn noch andere Sprossen lose sind...“
    „Seien Sie still.“
    Wieder hoben sich ihre Augenbrauen. Der Mann hatte eine ärgerliche Art, auf einen Unfall zu reagieren.
    Direkt unterhalb der zweiten durchgebrochenen Sprosse hielt Alex an. Nach einer kurzen Inspektion kam er fast so schnell wieder nach unten, wie er hinaufgeklettert war.
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