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Tiffany Duo 134

Titel: Tiffany Duo 134
Autoren: Eileen Wilks , Merline Lovelace , Leanne Harris
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willkommen“, sagte sie. „Ich kann Ihren Akzent nicht einordnen. Sind Sie Amerikaner?“
    „Ja, aber ich bin hier in diesem Teil der Welt aufgewachsen.“
    „Das erklärt alles. Sie klingen fast wie Tim.“
    „Apropos Tim“, mischte sich Nora ein. „Das ist Timothy Gaines, mein Assistent - genauer gesagt Dr. Gaines, aber hier draußen kümmern wir uns nicht um Titel. Vielleicht haben Sie sich ja schon kennen gelernt. Tim arbeitet eigentlich beim Britischen Museum, aber gegenwärtig ist er beim Kairoer Museum.“
    Alex streckte die Hand aus. „Nein, bisher hatte ich das Vergnügen noch nicht.“
    „Ich bin kein Angestellter des Kairoer Museums, aber sie haben mir einen Schreibtisch frei geräumt. Schön, dass Sie hier sind, Bok.“ Der achtundzwanzigjährige Timothy Gaines war hoch gewachsen und hager wie Abraham Lincoln, er hatte die Hände eines Basketballspielers und das misstrauische Verhalten eines Hundes, der sein Territorium gefährdet sieht. Sein Händedruck war kurz und geschäftsmäßig.
    „Ich soll Ihnen allen einen schönen Gruß von Dr. Ibrahim bestellen.“ Grüße machten sich immer gut, auch wenn Dr. Ibrahim nichts davon gesagt hatte. Wahrscheinlich hatte er es nur vergessen.
    „Ach, wie freundlich von Dr. Ibrahim, wenn man bedenkt, dass er mich normalerweise kaum wahrnimmt“, bemerkte Tim. Nora wandte sich zwei weiteren Männern zu, die jetzt ebenfalls herangekommen waren. Über Gamal und Ahmed wusste Alex weniger als über die Amerikaner und den Engländer. Was bedeutete, dass er mehr herausfinden musste - schnell. Er hoffte, dass zumindest einer der beiden in irgendeiner Verbindung zu der Terrororganisation El Hawy stand. Das würde seine Aufgabe zwar nicht unbedingt erleichtern, aber vielleicht konnte es die Angelegenheit ein bisschen beschleunigen. Es war ziemlich wahrscheinlich, dass die beiden Ägypter eingeschleust waren.
    Ahmed, ein höflicher, zurückhaltender Mann, war in seinen Zwanzigern. Seiner Sprechweise nach zu urteilen war er gebildet. Alex fragte sich, warum er hier und nicht in einer der größeren Städte arbeitete. Gamal war älter und redseliger, und wenn er grinste, konnte man zwischen seinen Zähnen eine Zahnlücke sehen.
    Und dann war da natürlich Nora Lowe, die Frau, die ihm das Leben gerettet hatte. Er war damals so weggetreten gewesen, dass er sich kaum noch an ihr Gesicht erinnern konnte, aber ihre Stimme hatte er nicht vergessen. Ihre Stimme, den feinen Duft nach Flieder, den sie ausströmte, ihr weiches Haar, ihre Wärme. Am deutlichsten erinnerte er sich an ihre Wärme. Ihm war so schrecklich kalt gewesen, als sie ihn gefunden hatte.
    Alex bemühte sich, sie objektiv zu sehen, als sie jetzt über etwas, das DeLaney gesagt hatte, lachte. Er wusste ein bisschen was über sie. Allerdings war es ihm nicht möglich gewesen, die dürren Fakten aus dem Bericht mit seiner Erinnerung an weiche Hände, Wärme und einer Flut dunkler Haare in Einklang zu bringen. Und jetzt hatte er das Problem, dass er entweder die Fakten oder seine Erinnerung der Realität anpassen musste.
    Seinem Bericht zufolge war Dr. Lowe dreißig Jahre alt, unverheiratet und intelligent. Und entschlossen. Sie stammte aus armen Verhältnissen und hatte sich mit Hilfe von Stipendien und Darlehen durch Schule und Studium gebracht. Ihre Mutter war tot, der Vater unbekannt, und dann gab es da noch zwei ältere Schwestern. Die eine Schwester war bereits zum zweiten Mal verheiratet, während die andere ihren Schulabschluss in einer Gefängniszelle nachgeholt hatte, wo sie eine Haftstrafe wegen Scheckbetrugs absitzen musste.
    Die Frau, die vor ihm stand, hatte ein schnell aufblitzendes Lächeln und einen großen, sinnlichen Mund. Ihre Nase war ganz leicht gebogen, und ihr Gesicht war etwas zu schmal, um als schön im klassischen Sinne zu gelten. Die schwarze Haarflut aus seiner Erinnerung. war jetzt zu einem Zopf geflochten, der ihr über den Rücken hing.
    Ihre hellblauen, schwarz bewimperten Augen waren schlicht atemberaubend.
    „Sie müssen müde sein“, sagte sie gerade. „Die Fahrt von Feiron Oasis ist zwar nicht so schrecklich lang, aber das letzte Stück Ist ziemlich unwegsam, und da Mahmoud unbedingt nachts fahren wollte, heißt das, dass Sie nicht viel Schlaf bekommen haben. Wonach steht Ihnen denn der Sinn? Möchten Sie frühstücken, schlafen oder einen kurzen Blick auf die Ausgrabungsstätte werfen?“
    Ich will dich, antwortete er in Gedanken. Laut sagte er „Alles der Reihe nach,
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