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Tiffamy Duo Band 29

Titel: Tiffamy Duo Band 29
Autoren: Elizabeth Lowell , BEVERLY BIRD
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Verfügung gestellt."
    „Du lieber Himmel!" Ungläubig schaute Mandy ihre Chefin an. „Sind Sie lebensmüde?"
    „Solange die Hyäne nicht den Zuschlag erhält, ist alles in Ordnung", sagte Adela, wobei in ihrem Ton mehr Hoffnung als Selbstvertrauen lag.
    „Wenn alles in Ordnung bleiben soll, müssen Sie wohl oder übel siebentausend Dollar hinblättern", bemerkte Mandy. „Und der Preis zeigt steigende Tendenz. Die Frauen hier scheinen allesamt den Verstand verloren zu haben. Sehen sie denn nicht, worauf sie sich einlassen? Sie werfen sich einem Tiger zum Fraß vor." Lachend tätschelte Adela Mandys Arm. „Machen Sie sich keine Gedanken. Daniel hat seinen Urlaub bestimmt so geplant, dass er seine Begleiterin auf Distanz halten kann. Trotzdem wird er ihr eine Ecke der Welt zeigen, die wenige Leute je zu Gesicht bekommen. Ich vermute sogar ..." Sie brach abrupt ab. „Es ist soweit. Die Hyäne hat achttausend Dollar geboten, und keiner geht höher." Mit festem Griff umfasste sie Mandys Arm. „Bieten Sie zehntausend."
    „Wie bitte?"
    „Ich kann schlecht meinen eigenen Neffen ersteigern, nicht wahr?"
    „Zehn", sagte Mandy zaghaft.
    „Lauter!" zischte Adela.
    „Zehntausend Dollar!"
    Er wurde totenstill im Saal. Die Zuschauer verrenkten sich die Hälse, um einen Blick auf die Konkurrentin der Rothaarigen zu erhaschen.
    „Elf", sagte die Rothaarige kühl.
    Adela stieß Mandy ihren Ellenbogen in die Rippen. „Elftausendfünfhundert", rief Mandy.
    „Zwölf", schoss die Rothaarige zurück.
    „Zwölf fünf."
    „Dreizehn."
    Diesmal wartete Mandy nicht auf Adelas Instruktionen. „Fünfzehntausend Dollar!" rief sie mutig.
    Ein Raunen ging durch die Menge. Vereinzelt wurde Beifall laut. Mandy merkte es nicht. Sie blickte zu Daniel hinüber, betrachtete sein ruhiges Gesicht und seine Augen. Dass diese aufgeputzte Modepuppe sich einbildete, sie könne Daniel kaufen wie irgendeines ihrer teuren Kleider, ging ihr gegen den Strich. Der Mann mochte sich auf dem gesellschaftlichen Parkett unmöglich benehmen, war jedoch ein brillanter Wissenschaftler, der seinen Mut und seine Ausdauer auf zahlreichen Expeditionen immer wieder unter Beweis gestellt hatte. Doch dafür interessierte sich die Rothaarige gewiss nicht. Mandy vermutete eher, dass die Dame darauf brannte, seine Tatkraft und Ausdauer auf anderen Gebieten zu testen.
    Die Rothaarige zögerte einen Moment, schaute zu Mandy und Adela hinüber und wandte sich dann ab.
    „Fünfzehntausend Dollar", sagte die Auktionatorin. „Wer bietet mehr?" Die Rothaarige setzte sich.
    „Mandy Blythe erhält mit fünfzehntausend Dollar den Zuschlag!"
    Das Publikum applaudierte. „Na los", ermunterte Adela sie. „Gehen Sie auf die Bühne, und holen Sie sich Ihren Preis."
    Mit verständnislosem Blick schaute Mandy ihre Chefin an. „Wie bitte?"
    „Daniel", sagte Adela. „Man erwartet von Ihnen, dass Sie mit ihm zusammen von der Bühne gehen."
    „Aber ich habe ihn doch nicht..."
    „Natürlich haben sie ihn ersteigert. Jeder im Saal kann das bezeugen. Und jetzt gehen Sie hinauf, bevor Sie ihn in Verlegenheit bringen."
    „In Verlegenheit? Daniel?"
    Die Vorstellung war so komisch und gleichzeitig so köstlich, dass Mandy laut lachen musste. Sie lachte noch, als sie bereits auf der Bühne stand. Während die Scheinwerfer jeden Schritt ihrer langen, verführerischen Beine verfolgten und die winzigen Pailletten auf der schwarzen Seide ihres Abendkleides wie geheimnisvolle Irrlichter aufblitzen ließen, ging Mandy langsam auf Daniel zu. Einen knappen Meter vor ihm blieb sie stehen — und winkte ihn mit dem Zeigefinger zu sich heran.

3. KAPITEL
    Die Erinnerung an jenen Moment, wo sie vor Daniel auf der Bühne gestanden hatte, jagte Mandy noch zwei Wochen später eine Gänsehaut über den Rücken. Nie würde sie sein gefährliches Lächeln vergessen, als er seine Hand auf ihren nackten Rücken legte und sie von der Bühne führte. Und erst sein Blick! Hart und abweisend war er gewesen und genauso unmissverständlich wie die Worte, die er ihr ins Ohr geflüstert hatte — dass er sie für eine alberne, belanglose Person hielt.
    Warum musste ich ihn bloß vor allen Leuten mit dem Zeigefinger heranwinken? fragte sich Mandy zum tausendsten Mal. Habe ich mir tatsächlich eingebildet, ich könnte ihn in Verlegenheit bringen? Was für ein Glück, dass er vor vier Tagen abgereist war, um seinen Urlaub anzutreten.
    Über sein Verhalten wunderte sie sich noch heute. Anstatt mit Verärgerung auf
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