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Tiefsee: Reise zu einem unerforschten Planeten

Tiefsee: Reise zu einem unerforschten Planeten

Titel: Tiefsee: Reise zu einem unerforschten Planeten
Autoren: Leo Ochsenbauer
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bei jeder Bewegung meiner Flosse die Dunkelheit erhellt hat.
    Doch jetzt möchte ich noch weiter in diese unbekannten Tiefen vorstoßen. Mit einer Serie von drei Weltrekordversuchen in der Apnoe-Kategorie "No Limit" möchte ich zuerst im Juni 2012 auf 244 Meter (800 Fuß) Tiefe vordringen. Gefolgt von weiteren Tauchgängen auf 275 Meter (900 Fuß) und 305 Meter (1.000 Fuß), die mir alle mein Sponsor, der Schweizer Uhrenhersteller Breitling ermöglicht. Ich bin mal gespannt, was mich in diesen Tiefen erwartet – die Lektüre dieses Buches, für das ich das Vorwort schreiben durfte, hat mich zumindest ein bisschen auf die Umgebung in diesen Tiefen vorbereitet. Und jetzt muss ich wieder ans Training – in Kürze ist ja schon Juni und ich begebe mich selbst in die Tiefsee – zur Reise zu einem unerforschten Planeten. Sie, liebe Leser, die Sie dieses Buch erst nach meinem Weltrekordversuch durchstöbern können, sind mir da einen bedeutenden Schritt voraus: Sie wissen, wie mein Weltrekordversuch ausgegangen ist und was ich in diesen Tiefen alles erlebt habe.
    Viel Spaß beim Lesen,
    Euer Herbert Nitsch
Info zu Herbert Nitsch
    Der Berufspilot und derzeit wohl beste Freitaucher der Welt, Herbert Nitsch, wurde am 20. April 1970 in Wien geboren. Er taucht bereits seit Mitte der 1990er Jahre, hat allerdings nie einen Gerätetauchschein gemacht. In seiner langen Karriere kann er bereits auf 32 offiziell anerkannte Weltrekorde zurückblicken, wobei der im Jahr 2007 aufgestellte Weltrekord in der Disziplin »No Limits« mit 214 Metern Tiefe wohl das absolute Highlight seiner bisherigen Karriere war. Seit Juni 2012 dringt Nitsch mit seinem Projekt »Extreme 800« mit nur einem Atemzug in größere Tiefen der Tiefsee vor. Bei seinem ersten – von drei geplanten Tauchgängen – erreichte er am 6. Juni 2012 die neue Weltbestmarke von 249,5 Meter und war damit sogar tiefer, als ursprünglich geplant. Ob und wie weit ihn seine Freitauchgänge noch in das Mesopelagial vordringen lassen, war zum Zeitpunkt des Erscheinens dieses Buches noch nicht bekannt.
    www.herbertnitsch.com

Unbekannter als der Mond...
    Göttervater Zeus hatte wieder einmal einen über den Durst getrunken. Im göttlichen Vollrausch stürzte er sich auf die Menschen-Frau Alkmene und verbrachte mit ihr eine heiße Liebesnacht. Es kam, wie es kommen musste, und Alkmene schenkte ihm nach neun Monaten einen wahrlich göttlichen Sohn – Herakles. Über dieses Geschenk der Liebe wird sich der alte Zeus sicherlich gefreut haben. Da der Vater aller Götter des Olymp das Zeugnis seiner Lenden zu einem herrlichen Gott-in-spe erziehen wollte, sollte auch nur das Beste gerade gut genug für ihn sein. Muttermilch von einer Sterblichen etwa war so gar nicht nach seinem Befinden. Göttliche Milch sollte es sein – vom Feinsten eben.
    Auf der Suche nach dieser Delikatesse dachte der alte Zausel, Pardon Zeus, sofort an seine Frau Hera – auch wenn die nichts von ihrem Glück wusste. Also wartete Zeus ein kleines Schläfchen seiner Göttin ab und legte Herakles an ihre Brust. Doch der kleine Racker war einfach zu ungestüm – ganz der Vater eben. Herakles saugte viel zu stark und Hera erwachte. Panisch – und anzunehmender Weise auch schlaftrunken – stieß sie den fremden Bengel von sich… und ihre Muttermilch spritzte über den ganzen Himmel.
    So soll unsere Milchstraße entstanden sein – zumindest nach der griechischen Mythologie. Und am Rande dieser mythologischen Milchstraße kreist der kleine, blaue Planet, den wir liebevoll »Mutter Erde« nennen. Eigentlich ist der Name ein Widerspruch in sich selbst. Wie kann ein Planet, auf dem beinahe 75 Prozent der Oberfläche aus Wasser bestehen, »Erde« heißen? Da hat wohl jemand nicht wirklich nachgedacht. Auf den verbleibenden gerade mal 25 Prozent unseres Planeten tummeln sich über sieben Milliarden Angehörige der selbsternannten »Krönung der Schöpfung«. Dass dieses enge Zusammenleben auf so wenig Platz dem Denken gelegentlich nicht zuträglich ist, kann man ja verstehen.
    Raum ist also rar auf unserem Planeten, und so zieht es die Menschheit, nachdem sie ihre spärlichen Landmasse mehr oder weniger erforscht hat, ins Weltall, zurück zur Milchstraße. Verständlich irgendwie, immerhin haben göttliche Brüste immer schon Menschen angezogen – zumindest den männlichen Teil der Bevölkerung. Zugegeben – das Weltall ist unglaublich interessant. Seit 1961 gab es 286 bemannte Raumflüge, die mit durchschnittlich
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