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Tiefsee: Reise zu einem unerforschten Planeten

Tiefsee: Reise zu einem unerforschten Planeten

Titel: Tiefsee: Reise zu einem unerforschten Planeten
Autoren: Leo Ochsenbauer
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Österreicher mehr als historisch bedeutsame Stelle, wie ich im Laufe unserer Recherchen erfahren konnte.
    Welcher Teufel hat mich nur geritten, dem zuzustimmen. Dabei hatte anfangs ja alles wie eine wirklich gute Idee geklungen, damals, vor drei Monaten. Damals war die Welt eben noch in Ordnung.
Wien, Österreich, kein Meer
    Montag, 19.23 Uhr
    »Komm, lass uns die Welt retten!«
    Marcus stürmt ins Büro und strahlt mich mit seinen blitzblauen Augen an. Unwillig unterbreche ich meine Arbeit an einem Artikel zum Thema »Das Liebesleben der Bonobos« und erwidere seinen Blick. »Zu viel Tim Benzko gehört oder was ist los? Wie jetzt, die Welt retten?« »Nein, ich meine es ernst! Wir sollten versuchen, die Welt zu retten. Oder zumindest, die Welt aufzurütteln. Es muss doch einen Grund geben, weshalb die Menschheit Unsummen für Rüstungsgüter oder Flüge ins Weltall ausgibt, und über den eigenen Planeten fast gar nichts weiß. Unser kleiner Planet Erde ist zu einem Großteil noch unerforscht und läuft Gefahr unterzugehen. Wir sollten versuchen herauszufinden, woran das liegt, was meinst du?«
    Das war der Anfang … Marcus hatte die fixe Idee, dass wir alle uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten nutzen sollten, um – zum Wohle und zur Rettung der Menschheit, oder so ähnlich – unser Teil zu den Forschungen in der Tiefsee beizutragen. Sicherlich habe ich mir nicht jedes einzelne Wort seiner begeisterten Rede gemerkt – aber zumindest ihr Sinn hat sich in mein Gedächtnis eingebrannt. Da uns als Journalisten tatsächlich etliche Möglichkeiten zur Recherche offen stehen, auf die ein Normalsterblicher nicht mal ebenso zurückgreifen kann, packte mich die Idee und hatte mich schließlich ganz und gar im Griff.
    Wie unser Beitrag aussehen sollte war uns zu diesem Zeitpunkt zwar noch unklar, aber uns würde schon etwas einfallen. Nach einem Gespräch mit dem Chefredakteur, bei dem wir ihm über unsere Idee Bericht erstatteten, nahm unser Plan schon ein bisschen konkretere Formen an. Unser Chef war sofort hellhörig, als Marcus ihm von seinen Plänen berichtete. Er bewilligte uns tatsächlich eine entsprechende Auszeit, und unsere Arbeit konnte beginnen.
    Die Welt retten – das war doch eine weitaus bessere Beschäftigung, als über das Liebesleben irgendwelcher sexsüchtigen Affen im Kongo zu recherchieren. Davon abgesehen war ich im Zuge der Arbeit an diesem Artikel auf eine interessante Tatsache gestoßen, die eigentlich bereits den Einstieg in unsere gemeinsame Weltrettungs-Aktion bilden könnte. »Hast du gewusst, dass neben dem Menschen und ihren entfernten Verwandten, den Bonobos, nur noch Delfine Sex aus reinem Spaß an der Freude haben?« An dieser Stelle möchte ich den Blick, den Marcus mir zuwarf, nicht näher beschreiben. »Nein, ich meine das im Ernst. Wieso ist das so? Haben wir etwa gemeinsame Vorfahren in den Weltmeeren? Lass uns doch mit unseren Recherchen damit mal beginnen, was meinst du?«
    Weinselige Diskussionen und nächtliche Pläne sind das eine – konkrete Recherchen das andere. »Wo fangen wir an? Wo erfährt man etwas über unsere Meere?« Marcus gibt sich pragmatisch: »Das Naturhistorische Museum! Das muss unser erster Anlaufpunkt sein.« Er gibt sich überzeugt und siegessicher. Mit dieser Annahme hat er wohl nicht ganz Unrecht. Immerhin ist das 1889 von Kaiser Franz Joseph I. errichtete Museum an der Wiener Ringstraße mit über 30 Millionen Exponaten eines der größten Museen seiner Art auf der ganzen Welt. Es war beschlossen: Unser Plan zur Rettung der Welt sollte uns als erstes ins Naturhistorische Museum führen.
    Naturhistorisches Museum, Wien, immer noch kein Meer
    Dienstag, 11.20 Uhr
    Betritt man die Eingangshalle des Prachtbaus vom Burgring aus kommend, fällt der Blick sofort auf die riesige, imposante, beeindruckende Kuppel, die sich 60 Meter über dem gewaltigen Treppenhaus wölbt, das wiederum von unzähligen Statuen berühmter Wissenschaftler flankiert wird. Dieser Ort ist wirklich genau richtig für uns, um erste Erkenntnisse zu gewinnen. Wir zücken unsere Journalistenausweise und Thomas, ein strohblonder, schlaksiger Student, wird uns als Führer zur Seite gestellt. Er soll uns begleiten und dabei auch für Fragen und Antworten zur Verfügung stehen. Sein aufwändiges Studium – Thomas ist um die 40 – dauert offenbar schon eine ganze Weile. Unaufgefordert beginnt er damit, uns sein Wissen über die Innenausstattung des Museums mitzuteilen.
    »Die berühmten
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