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Tiefer gelegt

Tiefer gelegt

Titel: Tiefer gelegt
Autoren: Janet Evanovich
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tragen«,
fand er. »Jemand anderer muss auf den Knopf drücken. Barney wäre zu Tode betrübt, wenn ich mir hierbei einen Bruch
heben würde. Sie hat noch was mit mir vor.«
Bill grinste Hooker an. »Wenn Barney was mit dir vor hat,
dann wäre ein Bruch noch dein geringstes Problem, du armer
Einfaltspinsel.«
Wir kamen zum Apartment, und Judey lief voraus, um uns
den Weg frei zu machen. »Legt sie in meinen Schrank. Da ist
sie sicher. Nein, warte, nicht auf die Gucci-Schuhe. Dahin,
gleich neben die Armani-Anzugschuhe.«
Kaum hatten wir die Schranktür geschlossen, läutete es an
der Tür. Schmierkopf und Doofi.
Judey beobachtete sie durch den Türspion.
»Sie sehen nicht glücklich aus«, flüsterte Judey mir zu.
»Und sie sehen aus, als wären sie unter einen LKW geraten …
mehrmals.«
»Wahrscheinlich ist es kein Spaß, Bundesbulle zu sein«,
sagte ich.
Judey öffnete die Tür, und ich machte Schmierkopf und
Doofi mit Judey und Bill bekannt. »Ach, die Gentlemen sind
also Agenten. « Dabei machte Judey zwei Anführungszeichen
mit den Fingern. »Das ist bestimmt schrecklich aufregend.«
»Mal so, mal so«, sagte Doofi. »Ich bin nur noch wegen der
Rente dabei. Keine Ahnung wieso … wegen der paar armseligen Kröten.«
»Ja, aber dafür ist es ein so erfüllender Job.«
»Echt erfüllend. Seit einem Jahr sitzen wir auf unseren Ärschen, beobachten Salzar und versuchen, ihn zu kriegen, und
dann ruft ein bescheuerter Politiker unseren Boss an, und wir
bekommen zu hören, dass wir unsere Befehle ab sofort von
einem Rennfahrer entgegennehmen.«
»Heute so, morgen so«, meinte Schmierkopf und warf Doofi
einen warnenden Blick zu.
»Viele Befehle habe ich eigentlich nicht«, sagte Hooker.
»Ich würde vorschlagen, wir treffen uns alle morgen früh um
neun bei der Lagerhalle und sehen dann weiter.«
»Möchte jemand Kuchen?«, fragte Judey. »Ich hätte Kuchen zum Kaffee.«
»Keine Zeit«, beschied ihm Schmierkopf. Dann zogen er
und Doofi wieder ab.
»Ich gehe noch mal Krabben holen«, sagte Hooker. »Letztes Mal bin ich nicht dazu gekommen, sie zu essen.« Er legte
mir den Arm um. »Komm, Barney. Fahren wir.«
Ich folgte ihm in den Korridor und in den Lift. »Nachdem
wir um fünf Uhr zuschlagen wollen und du Schmierkopf und
Doofi für neun Uhr herbestellt hast, nehme ich an, dass du
ihnen auch nicht traust, stimmt’s?«
»Sie stehen nicht auf meiner Liste besonders vertrauenswürdiger Personen.« Er warf mir die Autoschlüssel zu. »Du
fährst, ich hole die Krabben.«
Wie üblich war bei Joe’s kein Parkplatz frei. Ich hielt in der
zweiten Reihe und schaute Hooker nach, der lässig losjoggte.
Ein phantastischer Body, dachte ich. Hooker wirkte immer
entspannt … so als würde er sich vollkommen mühelos bewegen und als wären sämtliche Körperteile perfekt aufeinander
abgestimmt. Er hatte einen netten Gang, auch im Dauerlauf.
Wetten, dass er sich auch sonst gut bewegen konnte? Heilige
Muttergottes! Habe ich das wirklich gerade gedacht? Okay,
ehrlich gesagt hatte ich in letzter Zeit nicht gerade oft erotische
Gedanken. Ich leide an sexueller Auszehrung. Mein Liebesleben ist eine einzige Wüste. Und jetzt muss ich gemeinsam mit
einem sexy Typen ein Abenteuer bestehen. Gut, er ist irgendwie ein Don Juan, aber er ist ein netter Don Juan. Ich glaube,
er hat das Herz am rechten Fleck. Und auch ansonsten scheint
er seinen Mann zu stehen. In jeder Hinsicht. Verdammt. Geht
das schon wieder los.
Ich achtete nicht allzu sehr auf meine Umgebung. Viel lieber beobachtete ich Hooker durch das große Schaufenster vor
der Mitnahmetheke. Er stand in der Schlange, die Hände in
den Hosentaschen und die Shorts über den Hintern gespannt.
Darum bemerkte ich Kotzfresse erst, als es schon zu spät
war. Da hatte er schon die Tür des Mietwagens aufgerissen. Er
fasste herein, öffnete meinen Gurt und riss mich aus dem Auto,
als wäre ich ein niedliches Eichhörnchen und er ein Grizzly.
Ich wurde in den Fond eines Town Car geschubst, Kotzfresse presste sich an meine Seite, und ehe ich auch nur schreien, treten oder mich richtig hinsetzen konnte, war der Town
Car losgefahren.
Niemand sagte ein Wort. Sogar das Radio schwieg. Ein
Fahrer. Je ein Mann links und rechts von mir. Alle starrten stur
geradeaus. Obwohl ich, korrekt gesagt, nur Kotzis eines Auge
sehen konnte, und das war sein falsches. Deshalb kann ich
nicht mit Sicherheit sagen, wohin sein anderes Auge schaute.
Wir fuhren über die Brücke aus Miami Beach heraus und danach auf der
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