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Tiefe Sehnsucht - stärker als alle Vernunft

Tiefe Sehnsucht - stärker als alle Vernunft

Titel: Tiefe Sehnsucht - stärker als alle Vernunft
Autoren: KATHIE DENOSKY
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…“
    „Sofort!“ Sie wusste nicht, wie lange sie sich noch zusammenreißen konnte. Auf keinen Fall wollte sie hier in Tränen ausbrechen.
    Diesen Ton war der Mann nicht gewohnt, besonders nicht von Melissa. Noch nie hatte sie ihn sich so schnell bewegen sehen. In weniger als einer Minute saß sie bereits im Fond einer der Limousinen des Resorts. Nur mit Mühe gelang es ihr, sich zusammenzunehmen, damit dem Fahrer nichts auffiel. Wahrscheinlich fragten sich die Mädchen am Empfang sowieso schon, warum sie den Portier so angeblafft hatte, was sonst so gar nicht ihre Art war. Wenn sie jetzt noch anfing zu heulen, würden am folgenden Tag alle über sie tratschen.
    Endlich hielt der Fahrer vor dem Cottage, und Melissa stieg schnell aus. Eilig schloss sie die Haustür auf, stürzte hinein und schlug die Tür hinter sich zu. Erst dann ließ sie ihren Gefühlen freien Lauf.
    Während ihr die Tränen über die Wangen liefen, rannte sie ins Schlafzimmer und warf sich aufs Bett. Plötzlich war es wieder da, dieses entsetzliche Gefühl der Einsamkeit, unter dem sie ihr Leben lang gelitten hatte, so lange, bis sie Shane begegnet war. Aber auch ihn hatte sie nun verloren. Nie hatte sie die Erwartungen des Vaters erfüllen können. Und jetzt sah es so aus, als sei sie für Shane nicht mehr als die Mutter seines Kindes. Auch in seinem Herzen war kein Platz für sie, denn genau wie für Don Jarrod war für ihn die Arbeit das Wichtigste auf der Welt.

9. KAPITEL
    Als Shane und der Senator in den Ballsaal zurückkehrten, hatte Blake Jarrod, der neue geschäftsführende Direktor vom Jarrod Ridge , gerade mit seiner abschließenden Rede begonnen. Nur mit halbem Ohr nahm Shane wahr, dass er allen Freunden und Investoren dankte, denn er sah sich nach Melissa um, konnte sie aber nirgends entdecken. Wo, zum Teufel, war sie nur? War ihr wieder übel geworden, und war sie deshalb verschwunden? Warum hatte sie dann nicht auf ihn gewartet oder nach ihm gesucht, damit er sie nach Hause fahren konnte?
    Während er den Blick über die Menge schweifen ließ, um zu sehen, ob Melissa sich vielleicht inzwischen an einen anderen Tisch gesetzt hatte, nahm er aus dem Augenwinkel wahr, dass Erica den Kopf in seine Richtung drehte und ihn verstohlen musterte. Wusste sie etwa, wo Melissa war?
    Zu dumm, dass er Erica während Blakes Rede nicht fragen konnte. Kaum aber war Blake bei den abschließenden Grußformeln, drängte Shane sich zwischen den Tischen hindurch, bis er Erica erreichte. „Weißt du, wo Lissa ist?“, stieß er hastig hervor.
    „Kurz vor Blakes Rede habe ich eine Nachricht von ihr erhalten. Sie wollte sich nach Hause bringen lassen.“ Beunruhigt sah Erica Shane an. „Geht es ihr nicht gut?“
    „Keine Ahnung. Aber das kriege ich heraus, da kannst du sicher sein.“ Schnell wandte er sich zum Gehen, aber Erica hielt ihn am Jackettärmel fest. „Bitte, sag mir Bescheid, wenn du weißt, was mit ihr los ist.“
    „Ja.“ Ungeduldig entzog er sich ihr und drängte sich durch die Menge. Ob mit Melissa etwas nicht in Ordnung war? Oder mit dem Baby? Plötzlich musste er an all die schrecklichen Dinge denken, die während der ersten drei Schwangerschaftsmonate passieren konnten. Hätte er bloß nicht so viel darüber gelesen. Manchmal war Unwissenheit wirklich ein Segen. Denn was er sich jetzt in seiner Fantasie ausmalte, war kaum zu ertragen.
    Es dauerte eine Ewigkeit, bis er endlich die schweren Hoteltüren von außen schließen konnte, zumindest kam es ihm so vor. Sollte er nun noch darauf warten, bis einer der Hotelboys seinen Wagen aus der Garage geholt hatte? Nein, die Strecke konnte er schneller zu Fuß zurücklegen. Während er den Pfad entlanglief, der zu den privaten Cottages führte, gingen ihm ständig die gleichen Gedanken durch den Kopf. Warum hatte Melissa die Nachricht nicht ihm, sondern ihrer Schwester geschickt? Was war in der Zeit geschehen, in der er mit dem Senator draußen gestanden hatte? Er war doch kaum länger als eine halbe Stunde weg gewesen.
    Schnell zog er den Hausschlüssel aus der Tasche und rannte die Treppe hinauf. Mit bebenden Fingern schloss er auf und fluchte, weil ihm das alles zu lange dauerte. Endlich drückte er die Tür hinter sich zu.
    „Lissa!“
    Keine Antwort. Die Stille dröhnte ihm in den Ohren. Hastig sah er sich in dem Raum um. Ihre Handtasche lag auf der Couch, also war Lissa hier.
    „Lissa, wo bist du?“, rief er wieder. Vor Angst schlug sein Herz wie verrückt, als er schließlich
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