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Thors Valhall

Thors Valhall

Titel: Thors Valhall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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sagte nichts mehr und ging.

    Vielleicht hatte er gerade ein paar Stunden geschlafen, als er ungnädig geweckt wurde, obwohl die Sonne noch nicht komplett aufgegangen war.
    „Dylan?“ Es war Tony, der ihm, komplett angezogen - dem Geruch nach, frisch geduscht und rasiert - fest an die Schulter packte.
    „Denkst du daran, zeitig aufzustehen? Ich stell’ dir den Wecker, okay? Wir sehen uns dann im Studio.“
    „Was?“ Dylan gähnte. Nur mühsam bekam er die Augen auf. Ihm war schwindelig, er fühlte sich noch immer ganz benommen, wahrscheinlich war er noch nicht einmal wieder nüchtern. „Was ist los?“
    „Ich fahre zu Erik“, berichtete Tony. „ Ich denke es ist besser, ich spreche mit ihm, bevor wir uns im Studio begegnen.“
    „Jetzt?“ Dylan schielte zur Uhr. Es war kurz vor acht.
    „Es ist früh, ja, aber ich habe die ganze Nacht nicht schlafen können.“
    Langsam kamen die Erinnerungen wieder. Dylan hatte zwar reichlich getrunken, doch er konnte sich ausnahmsweise noch gut an seinen nächtlichen Besuch im Marriotts erinnern. Den hätte er sich auch sparen können.
    „Ich weiß nicht, ob es eine so gute Idee ist“, sagte er demzufolge. „Erik und Thor, die beiden …“
    Tony winkte ab. „Thor interessiert mich nicht. Ich will mich bei Erik entschuldigen, mehr nicht.“ Sein folgendes Lächeln war voller Hoffnung. „Bis nachher!“

    Vor dem Marriotts herrschte kaum Betrieb. Tony kam die Situation ganz surreal vor, als er das Hotel betrat und den Weg zur Suite von Erik und Thor einschlug.
    Jahrelang hatte er als überzeugter Single seine Vergangenheit mit Frau und Kind verheimlicht, fast aus seinem Leben gestrichen. Nur die Nachmittage, jeden ersten Samstag im Monat, die er mit seiner kleinen Tochter verbringen durfte, die waren ihm wichtig gewesen. Doch niemandem hatte er je davon erzählt.
    Er galt als Einsiedler, Einzelkämpfer, seine geheime Schwärmerei für den Sänger von RACE blieb ebenso unentdeckt - bis er Erik kennenlernte. Von dort an wurde alles anders. Sie hatten sich seit ihrem ersten Treffen ohne viele Worte wunderbar verstanden. Sie harmonierten, empfanden großes Interesse füreinander. Auch Dylan und der Rest von RACE wurden darüber informiert, dass Tony sehr wohl Gefühle haben konnte – wenn auch für Männer.
    Die gemeinsame Zeit mit Erik, während der Tournee, und auch die Monate danach, in denen sie sich immer wieder trafen, wollte Tony nicht missen.
    Er wollte Erik nicht verlieren. Er musste um ihn kämpfen, das war klar.
    Sorgfältig überdachte er seine Worte, strich sich ein letztes Mal über seine langen, schwarzen Haare, die er zu einem dicken Zopf gebunden hatte. Seine Haare, die mochte Erik am liebsten und der akzeptierte sogar die überflüssigen Pfunde, die Tony noch immer mit sich schleppte. Schließlich klopfte er an der linken Tür der Suite, die zu Eriks Bereich gehörte. Es dauerte eine Weile, bis sich die Tür öffnete. Doch es war nicht Erik, der vor ihm stand, sondern Thor Fahlstrøm.
    Damit hatte Tony nicht gerechnet. Für einen kurzen Moment fehlten ihm die Worte, denn Thor hatte nur ein Handtuch um seine Hüften geschwungen, schien gerade erst aufgestanden zu sein. Die Zwischentür der Suite stand offen.
    „Ich wollte eigentlich zu Erik.“
    „Tja.“ Thor rieb sich den Bart am Kinn, drehte sich kurz um und gab den Blick auf’s Hotelzimmer komplett frei. Tony erblickte das zerwühlte Laken, Bier- und Colaflaschen am Bett, Kleidung auf dem Boden. „Er duscht gerade.“
    „Aha.“ Tony zog die Augenbrauen zusammen. „Und das gibt dir das Recht, sich in seinem Zimmer aufzuhalten und seine Tür zu öffnen?“
    „Sieht ganz so aus“, konterte Thor.
    Und bevor Tony sich weiter über diesen Zustand äußern konnte, tauchte plötzlich Erik auf. Er kam aus dem Bad, vollkommen nackt, nur ein Handtuch drückte er an seinen Kopf, um seine langen Haare damit zu trocknen.
    „Das tat gut“, sagte er dazu. „Dank dir fühle ich mich schon gleich viel besser.“
    Tony konnte kaum glauben, was er sah. Sprachlos öffnete sich sein Mund. Nur Thor brachte diese Situation zum Lachen.
    „Erik? Du hast Besuch!“
    Sofort ging ein Ruck durch den Körper des Bassisten von Wooden Dark . Er drehte sich um, senkte dabei die Hand mit dem Handtuch und hielt sie sich vor die Blöße.
    „Tony? Was willst du denn hier?“
    „Ich … wollte eigentlich nur wissen, wie es dir geht und mit dir reden“, erwiderte Tony. Ein abfälliger Blick auf Thor folgte. „Doch ich

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