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Thorn - Die letzte Rose

Thorn - Die letzte Rose

Titel: Thorn - Die letzte Rose
Autoren: Markus Kastenholz
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sie kaum, ebenso wenig das ohrenbetäubende Rattern der Rotorblätter über ihr oder die anderen Personen, die sich mit ihr in der Maschine befanden. Nicht die beiden Piloten, nicht den Prokurator, nicht den Knappen und erst recht nicht Susanna Sinclair, die sich weiterhin still, fast regungslos verhielt. Obwohl sie die Augen noch immer geschlossen hielt, hatte man ihr Handschellen angelegt. Dennoch: Sobald sie die Grenze überschritt, würden die wenig nutzen.
    Der Sieg war ein Pyrrhussieg. Zu hoch waren die Verluste, um sich zu freuen. Auch Adamus’ Monster-Armee, die in der Festung geblieben war, bereitete Thorn Kopfzerbrechen. Sie hatte kapituliert. Der Anblick der heranrückenden Staffel Kampfhubschrauber und der Tod ihres Anführers hatte ihren Aggressionen einen jähen Dämpfer verschafft. Niemand dort wollte jetzt noch kämpfen, es gab nichts mehr, das es wert gewesen wäre, ihr Leben zu riskieren. Vorerst würden sie sich ruhig verhalten und womöglich wieder in alle Himmelsrichtungen davonziehen, woher sie gekommen waren. Und dann?
    Dann werden wir sie mit allem bekämpfen, was wir haben, dachte Thorn bitter und wusste, auch bei dieser Auseinandersetzung würden wieder viele unschuldige Menschen ihr Leben lassen. Zu viele!
    Die Rosenritterin rührte sich nicht auf ihrem Sitz. Sie hatte ihr Schwert gezogen, das Rotauge enthauptet hatte. Noch immer war es mit seinem dunklen Blut besudelt.
    Fast konnte die weißhaarige Vampirjägerin nicht begreifen, dass er nicht mehr existieren sollte. Ihr ganzes Leben hatte er geprägt, vom unbändigen Hass auf ihn hatte sie sich treiben lassen und fast ernährt. Obwohl sie jahrelang auf genau diesen einen Moment der Rache hingearbeitet hatte, empfand sie keinerlei Freude. Im Gegenteil.
    Als Thorn die Klinge in die Scheide zurückgleiten ließ, war ihr, als werde ihr der Boden unter den Füßen weggerissen.
    Sie fühlte in sich nur noch Leere.
     
    Ende
     
     
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