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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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die Vorgeschichte (Traumata) können bei der Bestimmung der Ätiologie hilfreich sein.
    Diagnostik

    • Röntgenuntersuchung: Kann zur Bestätigung der Verdachtsdiagnose erforderlich sein.
    • Sonographie: Bestätigung von kleineren Ergüssen. Nachweis abnormer Massen.
    • Punktion: Mit der Punktion (zwischen Spritze und Kanüle ein flexibles Verbindungsstück verwenden) entlang der weißen Linie nach Entleerung der Blase kann die Flüssigkeit gewonnen und makroskopisch untersucht werden. So ist eine erste Orientierung möglich, mit deren Hilfe bestimmte Ursachen ausgeschlossen werden können. Danach werden, falls nötig, dieselben Analysen (spezifisches Gewicht, Zellzahl, Zytologie, Bakterienkultur) durchgeführt wie beim Pleuraerguss (
Pleuraergüsse)
(daher die Einteilung des Ergusses in Transsudat, modifiziertes Transsudat oder Exsudat).
    Therapie

    •Je nach Ursache verschieden.
    •Es sei auf die entsprechenden Stichworte verwiesen.
    Abmagerung
    Abmagerung ist Folge eines Ungleichgewichts zwischen dem Energiegehalt der Futterration und dem Energiebedarf. Sie ist entweder die Folge verringerter Nahrungsaufnahme bei gleichbleibendem Energiebedarf oder eines erhöhten Energiebedarfs bei normaler Energieaufnahme. Sie kann ebenfalls das Ergebnis einer zu geringen Energieaufnahme bei gleichzeitig erhöhtem Energiebedarf sein.
    Ätiologie

    • Ungenügende Energiezufuhr (Appetitmangel oder Anorexie):
    •Stoffwechselstörun gen im Hungerzentrum des Hypothalamus (z. B. Tumoranorexie).
    •Psychische Ursachen.
    •Medikamenteninduzierte Übelkeit.
    •Fortgeschrittene Leberinsuffizienz.
    •Schmerzhafte Prozesse im Maul-, Rachen- und Speiseröhrenbereich (Dysphagie).
    •Anhaltendes Fieber.
    • Maldigestion-Malabsorptionssyndrom (Appetit normal oder erhöht).
    •Tumoren des Verdauungsapparates.
    •Atrophie der Darmschleimhaut.
    •Portaler Hochdruck.
    •Gallensäuremangel.
    •Exokrine Pankreasinsuffizienz.
    •Lymphangiektasien.
    • Proteinverlust:
    •Chronische exsudative Enteropathie.
    •Nephrotisches Syndrom.
    •Wiederholte Aszitespunktionen.
    •Chronische Blutungen.
    • Maligne Tumoren (Stoffwechselkonkurrenz zwischen Tumor und Wirtsorganismus).
    • Gesteigerter Energiebedarf.
    • Gesteigerter Grundumsatz (Hyperthyreose).
    • Gestörter Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel (Diabetes).
    Abmagerung hat viele Ursachen. Abb. 1.1 zeigt die unterschiedlichen diagnostischen Maßnahmen.
    Abb. 1.1 Diagnostische Zusatzuntersuchungen bei Abmagerung.
    Therapie
    In Fällen, bei denen sich keine spezifische Erkrankung nachweisen lässt, kommen folgende Optionen infrage:
    • Mögliche Ursachen für einen erhöhten Energiebedarf suchen:
    •Frieren.
    •Trächtigkeit, Laktation.
    •Erhöhte körperliche Arbeitsleistung.
    • Mögliche psychische Belastungsfaktoren suchen, die den Appetit vermindern:
    •Stress.
    •Unterschiedliche störende Faktoren.
    •Verabreichen eines besonders attraktiven Futters mit:
    •Sehr guter Akzeptanz.
    •Hoher Energiedichte.
    •Guter Verdaulichkeit.
    •Ausgewogenem Verhältnis von Fettsäuren, Mineralstoffen und Vitaminen.
    •Erhöht man den Protein- und Fettgehalt der Ration auf bis zu 25 % der Proteine und bis zu 23 % der Fette in der Trockenmasse, kann der Energiegehalt des Futters auf bis zu 5000 kcal/kg KGW angehoben werden. Die Grundbestandteile dieser Diät sind Rindfleisch, Milchpulver, Eier und Mehl aus Weizen, Gerste, Mais und Soja.
    •Zusätzlich können verwendet werden:
    •Vitamine und Spurenelemente.
    •Appetitanregende Medikamente: Cyproheptadin
(Pritol®):
0,2 – 0,4 mg/kg KGW/d p. o. auf 2 Tagesdosen verteilt.
    •Barbiturate stimulieren beim Hund in kleinen Dosen den Appetit: Phenobarbital 0,2 mg/kg KGW p. o. auf 2 Tagesdosen verteilt.
    •Bei der Katze:
    •Diazepam (div. H. M.): 1 mg/Katze i. v. oder 0,5 mg/kg KGW/d auf 2 Tagesdosen verteilt.
    •Oxazepam (div. H. M.): 1 mg/kg KGW/d auf 2 Tagesdosen verteilt.
    •Prednisolon: 0,2 mg/kg KGW/d auf 2 Tagesdosen verteilt.
    • Bei anorektischen Patienten: Kausalbehandlung.
    In einzelnen Fällen kann das Legen einer Ösophagussonde mittels Pharyngostomie (
Ernährung bei Krankheit)
indiziert sein:
    • Indikationen: Tiere, die weder fressen noch trinken können, insbesondere bei schmerzhaften Läsionen im Maul- und Rachenbereich sowie bei Unterkieferfrakturen.
    • Kontraindikationen: Erbrechen, ausgedehnte Pharynxläsionen.
    •Über die Ösophagussonde können Sondennahrungen wie z. B.
Reanimyl
® (225
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