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Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)
Autoren: Dani Aquitaine
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erwartet eine Schimpftirade über das lahme Krötenpack, aber Nia winkt nur ab. „Was ist das da?“ Sie zeigt auf den Säugling, den Ell auf der Hüfte sitzen hat.
    Ells Augen strahlen. „Das ist Lea.“ Sie umarmt auch den halbwegs vertrauenswürdigen, jetzt ziemlich überraschten Ces und drückt ihm die Kleine in die Arme. „Deine Nichte. Jetzt kommt erst mal alle mit.“
    Sie folgen ihr durch den Wald, bis sie an eine Mühle mit leuchtend blauen Fensterläden gelangen, die inmitten einer weiten Weide steht, auf der zwei Pferde und eine Kuh grasen. Das Mühlrad dreht sich rasch in der Strömung des Bachs. Vor dem Haus sind große Beete angelegt, daneben pickt auf einer abgezäunten Fläche eine Hühnerfamilie Körner. Und das Beste an der ganzen Sache: Auf einem Holztisch ist jede Menge Essen aufgestapelt und der Mann, der gerade durch die Tür kommt und ein bisschen wie Ces aussieht, trägt ein Tablett voll mit belegten Broten. Su beachtet ihn nicht weiter, sondern stürzt sich wie der Rest des Packs mit Heißhunger auf das Buffet.
     
    Das Weinen des Babys weckt Su. Sie darf im Wohnzimmer schlafen, die Größeren übernachten draußen in den Zelten. Obwohl das auch ziemlich verlockend klang, war sie nach den Tagen in den Tunneln so ausgefroren, dass sie Ells Angebot angenommen hat, auf der Couch vor dem Ofen zu schlafen. Außerdem kann man nicht genug Mauern zwischen sich und NamTok, die räuberische Ratte, bringen. Es ist die erste Nacht, in der sie ihren Rucksack nur im Arm hält, anstatt ihn sicherheitshalber als Kopfkissen zu benutzen. Sie kuschelt sich wieder in die Decke, aber sie ist zu aufgeregt zum Schlafen, denn sie muss darüber nachdenken, was sie in den nächsten Tagen erwarten wird. Diese Welt, diese neue, weite, grüne Welt hinter den Tunneln, gefällt ihr immer besser. Man kann draußen spielen, im Bach baden, es gibt genug zu essen und es riecht gut. Außer im Kuhstall, doch selbst da ist die Luft angenehmer als in Citey.
    Die Treppe knarzt. Su schielt über die Armlehne hinweg und sieht die Konsolenfrau herunterkommen. Das Baby knarzt ebenfalls ein bisschen, obwohl sie es beruhigend im Arm wiegt. Nachdem sie eine Lampe in der Ecke angeknipst hat, setzt sie sich daneben in einen Sessel und beginnt, das Kind zu stillen. Keine Minute später taucht Nia auf.
    „Hat sie dich geweckt? Das tut mir leid“, flüstert Ell.
    „Keine Sorge, ich habe bis jetzt schon mehr geschlafen als in den letzten paar Nächten zusammen.“ Nia setzt sich im Schneidersitz auf den Boden vor den Sessel und betrachtet Mutter und Kind aufmerksam.
    „Also war es doch schlimm.“
    „Es war ein weiter Weg. Aber die Kinder haben sich gut gehalten. Sie sind zäh.“
    Ha, denkt sich Su und ist ein bisschen stolz, von wegen Kröten!
    „Wir geben ihnen einen Tag Zeit, sich zu erholen, dann bringen wir sie ins Thermenparadies BoraBora .“
    „Meinst du, sie kommen dort zurecht?“
    „Davon bin ich überzeugt. Sicher, es kommt viel Arbeit auf sie zu, aber wird eine neue Erfahrung für sie sein. Eine Chance, jenseits von Hunger, Angst und Gewalt. Es gibt genug Platz für jeden, die große Freifläche rund um den Bäderkomplex ist wie geschaffen für den Anbau von Gemüse und Salat und den Saunabereich kann man problemlos zu diversen Stallungen umbauen. Außerdem konnte ich Atalante für unsere Sache gewinnen. Sie wird Jacintha und Areto für ein paar Tage ins BoraBora schicken, um die Kinder in kleinen Schulungen über Natur und Ackerbau zu unterrichten.“
    „Auch die Jungs?“, ruft Nia überrascht aus. Ell nickt. „Wer hätte das gedacht.“
    „Meine Mutter mag den Glauben an Politiker und Staatsformen aufgegeben haben, aber die Idee, dass eine kleine Gemeinschaft von selbstständigen Waisenkindern in der Therme Fuß fasst, gefällt ihr. Vielleicht gibt es ihr die Hoffnung, dass die Menschheit noch nicht verloren ist. So geht es zumindest mir.“ Sie hebt das Baby hoch und klopft ihm auf den Rücken, bis es hickst, dann legt sie es sich wieder auf den Arm und schaukelt es sanft. „Das wird schon. Die beiden Ältesten sind so alt, wie ich war, als ich hierher kam, und alle haben sich alleine in Citey durchgeschlagen, bevor Halina sie aufgelesen hat. Sie werden es schaffen. Außerdem bekommen sie bald Unterstützung, Halina wird noch weitere Gruppen nachkommen lassen.“
    „Was ist mit der Kleinen?“
    Su weiß, dass sie gemeint ist und spitzt die Ohren.
    „Halina hat sie mitgeschickt, das hätte sie nicht getan, wenn
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