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Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)
Autoren: Dani Aquitaine
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herausstellen. Aber sie hat mehr Mumm als du, das steht fest. Sie macht nicht immer so ein Theater und schert sich auch nicht darum, ob jemand von unseren kleinen Ausflügen erfährt oder nicht.“
    „ Du hast mehr Mumm, meinst du. Früher lag dir auch daran, dass niemand von deinen Besuchen bei Dante weiß.“
    Sie lächelte selbstgefällig. „Nicht mehr. Was sollen sie denn machen?“ Damit bezog sie sich auf unsere Schwestern. „Sie können mich schlecht im Wald aussetzen. Nein, sie denken einfach, ich hätte genau so einen an der Waffel wie Taminee, das debile Sumpfhuhn.“
    Gerade, als ich zu einer entrüsteten Entgegnung ansetzen wollte, um die arme Taminee in Schutz zu nehmen, mischte sich Dante ein, der bislang nur belustigt zwischen uns hin und hergesehen hatte. „Wo ist Louis jetzt?“
    „Bei seiner Familie.“ Ich berichtete in Kurzform, was geschehen war und überbrachte ihm die Nachricht der Saveris.
    „Sie sind dir unendlich dankbar und laden dich ein, sie zu besuchen, und, wenn es dir gefällt, auch zu bleiben. Und, Dante, es wird dir gefallen, sie sind wirklich sehr nett.“
    „Daran besteht kein Zweifel. Aber du weißt doch, dass mein Platz hier ist. Jetzt wegzugehen, nachdem wir uns endlich gefunden haben – das könnte ich Philippa nicht antun“, sagte er mit einem Zwinkern, legte ihr seinen Arm um die Schulter und zog die alte Hexe liebevoll an sich. Wenn ich einen sarkastischen Kommentar von ihrer Seite erwartet hatte, so wurde ich enttäuscht. Ich glaube, sie wurde sogar ein bisschen rot. Unglaublich.
    „Aber überlegst du es dir wenigstens? Vielleicht hast du Philippas speziellen Charme ja doch irgendwann satt – was ich übrigens durchaus verstehen könnte.“ Auch die Überzeugungskraft meines Sarkasmus' litt ein bisschen unter meinem Dauergrinsen. „Wenn ... falls du deine Meinung also ändern solltest, geh zu meiner Mutter. Sie weiß Bescheid und wird alles Nötige in die Wege leiten.“
    Dante wirkte überrascht. „Dann hast du dich mit ihr versöhnt – oder vielmehr vertöchtert ?“
    „Ja. Ich schätze“, gab ich zu und verspürte fast ein schlechtes Gewissen. Dante hatte sicher nicht vergessen, was Atalante Louis angetan hatte.
    Doch er nickte langsam und wohlwollend. „Das ist gut.“
    „Louis sollte sich dennoch nicht in Themiskyra blicken lassen. Aber ich werde einfach ein Treffen außerhalb des Amazonengebiets für euch arrangieren. Wir haben jetzt ein Zelt, in dem wir schlafen können, und ich kann dich jeden Tag abholen.“
    „Camping! Wie primitiv!“, stieß Philippa voll Abscheu aus. „Na, ich weiß nicht, ob ich mich darauf einlasse.“
    Dante ignorierte ihren Ausruf glücklicherweise. „Ich sehe schon, du hast alles perfekt geplant, kleine Amazone.“
    Hatte ich nicht. Ganz und gar nicht. Wie immer. Ich unterdrückte ein hysterisches Kichern. Zu früh, um irgendwas verlauten zu lassen. Perfekt wurde es trotzdem …
     
    Drei Tage blieb ich, bevor mich die Unruhe packte. Drei sorglose Tage mit Ausritten, langen Gesprächen mit Polly und Tetra, Besuchen bei Paz, Clonie und Phoebe und nächtlichen Trinkgelagen mit den Mädels – alkohollos, wie ich betonen muss, denn Victoria war inzwischen hochschwanger und wir verzichteten aus Solidarität ebenfalls auf einen gepflegten Met-Rausch. Ich hatte ihnen Corazon -Seife, Victoria -Shampoo und Polly -Peeling mitgebracht. Sie waren stolz, aber Corazon schüttelte den Kopf darüber, dass sich jetzt dreckige 'Shimet mit Corazon säuberten.
    „Irgendwie pervers“, fand sie.
     
    Wie ich es Louis versprochen hatte, ließ ich mich bis zu den Ausläufern der Auenlandschaft von meinen Mädels begleiten; näher durften sie den Ländereien des Clans nicht kommen, ohne, dass Atalante Amok gelaufen wäre.
    „Wann sehen wir uns wieder?“, fragte Polly, die mich lang umarmte.
    „Bald. Wir werden Louis’ Familie zwar nicht ewig auf der Tasche liegen können und uns was Eigenes suchen müssen, aber ich werde nicht aus der Welt sein.“
    Irgendwie brachte ich die Verabschiedung ohne gerührte Tränenausbrüche hinter mich. Dennoch hatte ich einen Kloß im Hals, als ich meinen Schwestern nachsah, wie sie davonritten, nach Hause, nach Themiskyra, und wie der Wald eine nach der anderen verschluckte.
    Ich bin nicht allein.
    Entschieden schwang ich mich auf Hekates Rücken. Vor mir erstreckten sich, soweit das Auge reichte, im sanften Licht der Nachtmittagssonne die saftig grünen Flussauen. Lauer Wind strich mir über die Haut,
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