Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Thekenwelt - Apéritif pour trois (German Edition)

Thekenwelt - Apéritif pour trois (German Edition)

Titel: Thekenwelt - Apéritif pour trois (German Edition)
Autoren: Violet Mascarpone
Vom Netzwerk:
Zigarette zwischen die Lippen. Rauchend warteten sie auf ihren Chauffeur, Tornados schlang seinen Arm wie selbstverständlich um Kais Brust. Sie sahen Jérômes schwarzen Wagen näherkommen und als er hielt, öffnete Tornado Kai die Tür, damit er als Erster einstieg.
    Als Jérômes und sein Blick sich im Rückspiegel trafen, wusste Tornado, dass sie in diesem Leben keine Freunde mehr werden würden. Tango kniete, so gut wie unbekleidet, vor dem Beifahrersitz, während die beiden Freunde auf die Rückbank des schwarzen Wagens kletterten und sich artig vorstellten.
    „ Alle Achtung, Tango, zweihundert Stunden Training pro Woche in Blixies Workout Tempel machen sich echt bezahlt!“, stieß Tornado anerkennend aus.
    Tango erwiderte nichts.
    „Huhu! Alter, redest du nicht mehr mit mir? Meine Komplimente haben immerhin Seltenheitswert!“
    „ Er spricht nur, wenn ich es ihm erlaube“, stellte Jérômes kühle Stimme ausdruckslos klar.
    „ Heilige Scheiße!“ Tornado ließ sich in den Sitz zurückfallen.
    Kai seufzte.
    Obwohl Tornado die Spielregeln kannte, war er nicht bereit sie ohne Weiteres auch zu respektieren, zumal er Jérôme für ein Arschloch hielt.
     
    „Hat mein Sklave etwa verpasst, dich darauf hinzuweisen, dich dem Anlass entsprechend zu kleiden?“
    „ Nein Tango hat nicht verpasst mich darauf hinzuweisen“, gab Tornado gereizt zurück.
    Jérôme schwieg vielsagend, bevor er mit einem leisen Hauch von Verachtung fragte: „Und du bist dir sicher ein Sklave zu sein?“
    Tornado biss sich auf die Lippe, als Kai die Finger verzweifelt in das helle Leder der Sitzbank grub. Er dachte sicher etwas wie: Nicht ausflippen, Tornado
    Tornado hatte ihm vom Grund seiner Abneigung, sich so bezeichnen zu lassen erzählt, aber er ahnte nicht, dass Kai sich tief besorgt über seine knappe Zusammenfassung im Pressemitteilungs-Stil zeigte. Tornado sprach nicht viel über diese Nacht.
    „Die Sklaverei ist abgeschafft“, entgegnete Tornado eisig. „Außer du redest über deinen SM-Kostüm-Kindergarten-Scheiß.“ Tornado sah verschlossen aus dem Fenster. Er hielt sich zurück. Das war Tangos Abend.
    „ Dein Freund scheint das anders zu sehen. Ich schätze, er hat nichts gegen ein bisschen SM-Kostüm-Kindergarten-Scheiß.“
    „ Sprich nicht so, als wäre er nicht hier“, murrte Tornado mit Blick auf Tango, der
    unbehaglich zum Schweigen verdammt auf seinem Sitzplatz hin und herrutschte.
    Der Verkehr lichtete sich und sie entfernten sich von der belebten Innenstadt, als Jérôme den Wagen durch die ruhigeren Alleen lenkte. Vor einem Haus, das architektonische raffiniert-reduzierte Nüchternheit für sich beanspruchte, schwenkte der Wagen in die Auffahrt.
    Jérôme und Tornado maßen sich mit Blicken als sie voreinander standen. Warum muss ich ausgerechnet kleiner sein, als dieser Anzugträger ?, ärgerte er sich und starrte den anderen feindselig an. Jérôme wandte sich von ihm ab, um Tango an einer schmalen Lederleine aus dem Auto zu führen. Tornado sah, wie Kai Tango aufmunternd zulächelte, als sein „Besitzer“ es nicht bemerkte.
     
    „Es ist noch schlimmer, als ich es mir vorgestellt habe“, raunte Tornado seinem Freund zu.
    Auf der ersten Etage verteilten sich die Gäste. Die Tops trugen überwiegend Anzüge und Smokings, während ihre Bottoms die fantasievolle Edellatexvariante billiger Sexkatalogreizwäsche zur Schau stellten. Die meisten Bottoms trugen Halsbänder und Leinen, wie Tango.
    Tornado ließ seinen Blick über die Einrichtung schweifen. Große abstrakte Drucke schmückten die Wände, aus einer teuren Anlage drangen Goa-Klänge und das schicke, ordentliche Bücherregal, neben einer gigantischen Plattensammlung demonstrierte den Bildungsgrad des Gastgebers. Vor der Fensterfront war das Catering aufgebaut.
    Jérôme stellte sie einander vor und Pacco, der Besitzer des Hauses, sah die beiden mit einer Mischung aus leisem Spott und Unruhe an. Paccos verächtlicher Blick, als er das Bücherregal inspizierte entging Tornado ebensowenig, wie Jérômes entschuldigendes Schulterzucken, weil er die beiden mitgebracht hatte.
     
    Biscuit Moody saß gelangweilt und stumm auf einem der grauen Ledersofas. Neben ihm beschäftigte sich ein Bottom mit dem Schwanz seines Besitzers und er rückte gleichgültig ein wenig ab. Alles war wie immer. Er war auf drängendes Bitten Paccos gekommen, der ihn, den stadtbekannten Caterer nicht nur regelmäßig engagierte, sondern auch eine persönliche Schwäche für
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher