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The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Fluch der Finsternis: Band 6 (German Edition)

The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Fluch der Finsternis: Band 6 (German Edition)

Titel: The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Fluch der Finsternis: Band 6 (German Edition)
Autoren: Lisa J. Smith
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Ich stürzte vor, um seine Hände zu packen.
    » Diese Versuche werden ermüdend«, zischte er, während er mich abschüttelte, den Pflock aus seinem Fleisch riss und ihn zu Boden warf. Gerade als ich den Pflock zu fassen bekommen versuchte, erklang eine Polizeipfeife. Das darauf folgende Trappeln von Schritten auf den Pflastersteinen ließ uns beide erstarren.
    » Tumult am Lagerhaus!«, rief eine nebelhornähnliche Stimme vom Pier.
    Da kamen auch schon drei Polizisten in Sicht und Samuel stahl sich rasch in die Schatten davon. Doch statt ihm zu folgen, trat ich gelassen auf die Gasse und tat so, als sei ich ein gewöhnlicher Herumtreiber, indem ich jenes Lied vor mich hinsummte, das ich die Betrunkenen draußen vor dem Lamb and Sickle hatte singen hören.
    » Was ist los?«, schnaufte ein rotgesichtiger Polizist, während er tapfer versuchte, wieder Atem zu schöpfen. Ein anderer mit einem Schnurrbart musterte mich argwöhnisch. Ich fragte mich, wohin das Mädchen geflohen war und ob es Gefahr lief, dass Samuel zurückkehrte, um es zu holen.
    » Hier gibt’s keinen Ärger, Sir«, sagte ich und richtete mich zu meiner vollen Größe auf. » Hab mich nur ein bisschen amüsiert.« Währenddessen torkelte ich von einem Fuß auf den anderen, um den Eindruck eines whiskeyumnebelten Narren zu erwecken. Um meine Reißzähne zu verbergen, presste ich die Kiefer fest aufeinander und sprach mit fast geschlossenem Mund.
    Der Polizist schaute sich um, und ich war dankbar, dass es auf dem Pier keine Gaslaternen gab und er die Blutflecken auf meinen Kleidern nicht sehen konnte.
    Plötzlich ließ das Geräusch einer zersplitternden Flasche von weiter unten am Pier den Polizisten zusammenzucken. Er riss den Kopf herum. Den lauten Rufen nach zu urteilen, braute sich dort eine echte Rauferei zusammen.
    » Ich hab jetzt keine Zeit, mich um dich zu kümmern«, sagte er. » Sieh zu, dass du nach Hause kommst. Wenn ich dich heute Nacht noch mal erwische, werde ich dich verhaften. Ist das klar?«, fragte er.
    » Ja, Sir.« Ich nickte.
    » Gut.« Der Polizist eilte in Richtung Rauferei davon, während sein rotgesichtiger Partner versuchte, mit ihm mitzuhalten. Als ihre Schritte verklangen, begriff ich, dass ich ein schwaches Ba-da-bump, Ba-da-bump hören konnte. Den verängstigten Herzschlag des mysteriösen Mädchens.
    Der Mond drang durch den Nebel und warf einen unheimlichen grünen Schimmer auf das feuchte Pflaster. Das Ba-da-bump, Ba-da-bump wurde lauter und lauter, während ich auf die Stelle zuging, an der ich das Mädchen das letzte Mal gesehen hatte.
    » Komm bloß nicht näher!«, erklang eine schwache Stimme. Ich erinnerte mich an das furchtbare Knacken, laut wie ein Donnerschlag, als ihr Kopf gegen die Wand gekracht war. Das Mädchen kauerte in der Gasse neben dem Lagerhaus hinter einer Kiste.
    » Alles in Ordnung?«, fragte ich und kniete mich hin, sodass ich mit ihr auf Augenhöhe war.
    » Ich weiß es nicht.« Zögernd schob das Mädchen die Kiste beiseite. Sie hatte katzenähnliche Augen, deren Pupillen eher Schlüssellöchern als Kreisen ähnelten. Ich wandte den Blick ab, nervös bei der Feststellung, wie sehr mich diese merkwürdigen Pupillen faszinierten. Da entdeckte ich ein langsames, aber stetiges Blutrinnsal, das ihr von der Schläfe ins Haar lief. » Ich denke, er hatte vor, mich zu töten«, murmelte sie zittrig.
    » Jetzt ist alles gut«, sagte ich mit besänftigender Stimme. » Wissen Sie, warum er hinter Ihnen her war?«
    Das Mädchen lachte, ein kurzes Bellen. » Tja, jedenfalls nicht, weil er mich mochte, so viel steht fest. Aber wenn ein Vampir einen verfolgt, dann fragt man nicht lange nach dem Warum.«
    Ihre Worte waren ein Schock für mich. » Sie wussten, dass er ein Vampir ist?«
    » Ja. Und Sie sind auch einer«, antwortete sie trocken. » Aber Sie haben mich gerettet. Warum?«
    » Warum nicht? Wissen Sie, wer dieser Mann ist?«
    Das Mädchen zuckte die Achseln. » Ich wusste, dass er mich töten wollte, also haben wir darauf verzichtet, uns einander förmlich vorzustellen. Ich hatte genug zu tun, um mich gegen ihn zu wehren, und dann …« Sie schauderte.
    » Jetzt sind Sie in Sicherheit. Ich trinke kein menschliches Blut. Ich werde Sie beschützen.«
    Ihr Blick bohrte sich geradezu in meine Augen, ihre Pupillen weiteten sich und zogen sich wieder zusammen. Und dann, nach einer halben Ewigkeit, nickte sie.
    » Danke für Ihre Ehrlichkeit«, sagte das Mädchen. » Ich bin Mary Jane Kelly. Und ich
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