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The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others

The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others

Titel: The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others
Autoren: Jess Haines
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zu dem Kreuz an meiner Halskette. Es war ein kurzer Blick, nicht lüstern, sondern interessiert. Trotzdem wurde ich rot. Kommen Sie schon, der Kerl schaute auf meine (wenn auch kleinen) Brüste. Und mit einem Kreuz um den Hals loszuziehen, um mit einem Vamp zu reden, war wie ein Wink mit dem Zaunpfahl. Entweder gehörte ich zu den Weißhüten oder ich stand ihnen zumindest nah. Das war nicht nur klischeehaft, sondern — je nachdem, wen man fragte — unhöflich.
    Aber es war mir egal, ob ich einen gesellschaftlichen Fauxpas beging, so lang es dafür sorgte, dass Royce seine Reißzähne bei sich behielt.
    Mit seinem nächsten Satz überraschte mich der Typ noch mehr: »Da kann ich Ihnen helfen. Folgen Sie mir.«

KAPITEL 5
    E inem Fremden aus einer von Vamps geführten Bar folgen? Ich zögerte, aber nur kurz. Dann entschied ich, dass es immer noch besser war, mitzugehen, als selbst nach Royce zu suchen oder darauf zu warten, dass James einen Moment Zeit für mich hatte. Auf unserem Weg in die hinteren Bereiche des Clubs entging mir nicht, dass der Kerl von hinten fast genauso gut aussah wie von vorne. Na so was. Wenn das die Art von Leuten war, die sich in Royce’ Gefolge aufhielt, dann sollte ich vielleicht öfter herkommen, und wenn es nur zum Schauen war. Während ich ihm folgte, fragte ich mich, ob der Kerl zur Security gehörte oder zum Vamp-Futter.
    Wir schlängelten uns durch die Massen bis zu einem Aufzug, der hinter einer Ecke verborgen lag, zu der ich noch nie vorgedrungen war. Sobald wir drin waren, zog er einen Schlüssel hervor und schaltete damit den Knopf für den mir bis jetzt unbekannten vierten Stock frei. Selbst im Lift konnte ich noch die Bässe der Musik hören, sodass es unmöglich war, sich zu
unterhalten. Als der Aufzug fast unhörbar klingelte, bedeutete mir der Mann, vorzugehen. Er hielt mir die Tür auf, und ich betrat einen ruhigen, hell erleuchteten Flur. Zu beiden Seiten gingen schwere Mahagonitüren ab, die wahrscheinlich zu den Büros des Managements führten. Ich fühlte mich, als würde ich eine andere Welt betreten. Die nüchterne Ausstattung hätte besser in eine teure Anwaltskanzlei gepasst als in einen Nachtclub. Sobald die Lifttüren sich geschlossen hatten, hörte ich nur noch das sanfte Plätschern des Zierspringbrunnens, in dem Wasser über Steine rieselte.
    Der Mann ging geräuschlos an mir vorbei und führte mich zu der letzten Tür am Ende des Flurs. Es gab kein Schild, das verraten hätte, wessen Büro es war. Er öffnete die Tür, schaltete das Licht an und trat ein.
    Vor mir lag ein eleganter Raum mit weißem Teppich und weißen Wänden. Zwei Chrom-und-Leder-Sessel standen vor einem schwarzen Schreibtisch, und zwei schwarze Ledersofas umrahmten einen glänzenden Marmortisch. Der Mann bat mich, auf einem der Sofas Platz zu nehmen, was ich ein wenig steif tat. Meine Wasserflasche behielt ich in der Hand, da ich keine Untersetzer sah und ich es nicht riskieren wollte, den Vamp zu verärgern, indem ich Flecken auf seinen hübschen, glänzenden Tisch machte.
    Nachdem ich mich gesetzt hatte, bemerkte ich eine kleine Bar mit zwei Barhockern aus Chrom in einer der Ecken. Auf dem Schreibtisch lagen keine Papiere,
sondern nur ein Stift, ein Kalender und ein silberner Briefbeschwerer in Form einer kleinen Pyramide. Kein Computer? Kein Telefon? Seltsam.
    An den Wänden hingen geschmackvolle, englische Gemälde mit Reitern und Jagdszenen. Ein paar Topfpflanzen, überwiegend Farne und Efeu, brachten ein wenig Farbe in den Raum. Die Aussicht hinter dem Schreibtisch war fantastisch und zeigte die mondbeschienene Flussmündung ins Meer. Irgendwie verband sich die Mischung aus moderner Schlichtheit und englischem Lord zu einer angenehmen Arbeitsatmosphäre. Ich weiß nicht, was ich von Royce’ Büro erwartet hatte, aber jedenfalls nicht das.
    Nachdem ich alles gemustert hatte, sagte ich: »Vielen Dank, dass Sie mich hier hochgebracht haben. Ich hoffe, ich habe Ihnen keine Umstände bereitet. Kommt Royce in absehbarer Zeit?«
    Der Mann lachte leise, schloss die Tür und setzte sich auf das andere Sofa. Dann überraschte er mich wieder, als er sich zurücklehnte und die Füße mit den Kampfstiefeln auf den Tisch legte.
    »Er ist hier. Was wollten Sie mich fragen, Ms Waynest? «
    Oh Gott!
    Allein mit ihm in seinem Büro. Allein mit einem Vampir. O Gott, und ich hatte ihm auf den Hintern geschaut!
    Als er sah, dass mir die Kinnlade runterfiel und ich plötzlich sprachlos war, grinste er
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